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Quelle: imago images Collage: rbb

Triumphe und Enttäuschungen in 2023

Das waren die sieben prägendsten Sport-Momente in Berlin und Brandenburg

Ein Weltrekord, zwei Abstiege und ein Großereignis der besonderen Art: Diese und andere sportliche Momente bewegten Berlin und Brandenburg 2023. Einige von ihnen könnten Vorzeichen auf weitere Highlights im anstehenden Jahr sein.

Medaillen für Berliner bei Eishockey- und Basketball-WM

Sowohl im Eishockey als auch auch im Basketball fanden 2023 Weltmeisterschaften statt. Bei beiden Turnieren waren die deutschen Mannschaften erfolgreich - und mit ihnen auch Berliner. Den Start machten im Mai Deutschlands Eishockey-Spieler. Das Team von Bundestrainer Harold Kreis mit den Berliner Spielern Marcel Noebels, Jonas Müller, Manuel Wiederer sowie Torwarttrainer Sebastian Elwing von den Eisbären spielte sich in Riga sensationell bis ins Finale. Im Halbfinale bezwang die Mannschaft einen der großen Favoriten, die USA. Erst im Endspiel musste sich die DEB-Auswahl gegen Rekordweltmeister Kanada geschlagen geben. Dennoch war es ein historischer Triumph für Elwing, Wiederer, Müller, Noebels und Co.: Für Deutschland war es die erste Medaille bei einer Eishockey-WM seit 70 Jahren.

Folgen des Erfolgs

Wie der WM-Titel den Basketball-Boom in Berlin und Brandenburg verstärkt

Seit Jahren wachsen die Basketballvereine und -verbände in Berlin und Brandenburg rasant. Der deutsche WM-Titel verstärkt diesen Trend nun zusätzlich. Der Basketball zwischen Euphorie und großen Herausforderungen. Von Jakob Lobach

Ähnlich geschichtsträchtig spielten im Sommer Deutschlands Basketballer. Die DBB-Mannschaft, in der mit Johannes Thiemann, Niels Giffey, Maodo Lo und den Brüdern Moritz und Franz Wagner gleich fünf Berliner standen, feierte nach einem berauschenden Turnier und einem Sieg im Finale gegen Serbien völlig überraschend die Goldmedaille. Im Halbfinale hatte das Team von Trainer Gordon Herbert dank einer überragenden Leistung Topfavorit USA besiegt.

Thiemann, Giffey, Lo und die Wagner-Brüder sorgten gemeinsam mit ihren Mannschaftskollegen nicht nur in ihrer Berliner Heimat für einen Basketball-Hype. "Es ist ein bisschen überwältigend, man muss es etwas sacken lassen, aber heute realisieren wir, wie viele Menschen wir damit abgeholt haben", sagte NBA-Profi Moritz Wagner nach der Ankunft in Berlin.

Sportliche Erkenntnisse, Mitglieder und Geld

Was Union Berlin beim Abschied aus der Champions League mitnimmt

Unions Ausflug in die Champions League ist vorbei. Die drei Monate in der Königsklasse brachten dem Fußball-Bundesligisten neue Aufmerksamkeit, wirtschaftlichen Auftrieb und viele Emotionen. Nun hat der Klub mehr Zeit, um das zu verarbeiten. Von Till Oppermann

Union Berlin erreicht die Champions League

Nach den erfolgreichen Saisons der letzten Jahre von Union Berlin erreichten die Köpenicker zum Ende der vergangenen Spielzeit noch einmal einen neuen sportlichen Höhepunkt. Das Team von Urs Fischer qualifizierte sich für die Champions Leauge und damit für den höchsten Wettbewerb im europäischen Vereinsfußball. Für die Partien gegen die SSC Neapel, Sporting Braga und Real Madrid zog Union Berlin ein weiteres Mal für einen europäischen Wettbewerb ins Olympiastadion.

Für die Fans war die Champions League das nächste große Abenteuer in für Union berauschenden Jahren. Rein sportlich kamen die Eisernen mit der außergewöhnlichen Mehrfachbelastung aber nicht zurecht. Eine lange Negativserie sorgte gar dafür, dass sich der Klub von seinem langjährigen Erfolgstrainer Urs Fischer trennte. Nenad Bjelica übernahm und soll den Verein nun zurück in die Spur bringen.

Kommentar | Abstieg in die 2. Liga

Turbine hat seinen Niedergang selbst verschuldet

Mit dem 1:5 gegen Leverkusen ist Turbine Potsdam aus der Frauen-Bundesliga abgestiegen. Die erfolgreichen Zeiten des Traditionsklubs mit Titeln und Pokalen waren schon länger vorbei - nun hat der Niedergang einen neuen Tiefpunkt erreicht. Ein Kommentar von Lars Becker

Hertha BSC und Turbine Potsdam steigen aus der Bundesliga ab

Negative Momente erlebten Hertha BSC und Turbine Potsdam. Beide Mannschaften stiegen aus der Fußball-Bundesliga ab. Für die Brandenburger Fußballerinnen war es ein historischer Abstieg. Das ehemalige Aushängeschild des deutschen Frauenfußballs konnte schon seit Jahren nicht mehr an die Erfolge der Vergangenheit anknüpfen, der Abstieg aus der ersten Liga bedeutete aber einen neuen Tiefpunkt.

"Die Katastrophe ist nicht über Nacht gekommen", kommentierte rbb-Sportreporter Lars Becker den Abstieg damals. Die Potsdamerinnen arrangierten sich nur unzureichend mit dem sich wandelnden Frauenfußball-Geschäft und konnten sich so nicht mehr in der Bundesliga halten. Ob der Sprung zurück ins Oberhaus gelingt, bleibt abzuwarten. Aktuell belegt Turbine in der zweiten Liga den zweiten Rang.

Für Hertha BSC ist die zweite Bundesliga zwar nicht gänzlich neu, bitter war der Abstieg aber dennoch. Er besiegelte das endgültige Ende der größenwahnsinnigen Windhorst-Jahre und bietet Hertha nun die Möglichkeit für einen Neuanfang. Mit dem "Berliner Weg" und Funktionären mit "Stallgeruch" soll der Verein wirtschaftlich und sportlich stabilisiert werden. Der Start dafür ist durchaus gelungen. Eine junge Mannschaft sorgte in der Hinrunde der neuen Saison erstmals seit Jahren wieder für Begeisterung und Aufbruchstimmung rund um Hertha BSC.

Interview | Paralympics-Siegerin Elena Semechin

"Vielleicht habe ich kein Später mehr"

Sie schwamm bei den Paralympics und der Weltmeisterschaft zu Gold - nachdem sie gerade erst eine Tumor-Erkrankung überstanden hatte. Warum Elena Semechin gar nicht so gern im Wasser ist und wie der Krebs ihren Blick auf das Leben veränderte.

Para-Schwimmerin Elena Semechin holt WM-Gold

Para-Schwimmerin Elena Semechin beendete 2023 ihre persönliche Krankengeschichte der vergangenen Jahre - und das auf bewundernswerte Art und Weise. Nur sechs Monate nach Beendigung einer Chemotherapie, die sie wegen eines Hirntumors auf sich nehmen musste, schwamm die Berlinerin bei den Weltmeisterschaften über 100 Meter Brust im August zu Gold.

"Ob ich überhaupt bei der WM antreten würde, glich einer Überraschungstüte. Nach dem Erfolg war klar, wir sind auf einem guten Weg, mit einem guten System. Deshalb hoffe ich, dass es auch bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris klappt", blickte die 30-Jährige schon damals selbstbewusst auf das neue Jahr.

Zum Ende des Sportevents in Berlin

Was die Special Olympics bewirkt haben – und was nicht

Die am Sonntag zu Ende gehenden Special Olympics World Games sollten etwas in Bewegung setzen beim Thema Inklusion. Über die Frage, was die abgelaufenen neun Tage in den Köpfen verändert haben. Und was man von einer Sportveranstaltung erwarten darf. Von Shea Westhoff

Special Olympics begeistern Berlin

Das bewegendste Großereignis im abgelaufenen Jahr waren sicherlich die Special Olympics in Berlin. 6.500 Athleten trafen sich zum größten Event der Welt für geistig beeinträchtigte Sportlerinnen und Sportler in der Hauptstadt. 18.000 freiwillige Helfer unterstützten die Sportler und eine beispiellose Medienallianz bestehend aus zahlreichen TV-Sendern, darunter der rbb, bildete das Event ab.

Die Special Olympics bewegten viele Berlinerinnen und Berliner, die in der Stadt an verschiedenen Stellen auf die Athleten trafen. "Es kommt jetzt darauf an, dass das Ganze nicht im Nirwana verschwindet. Dass die Medien am Ball bleiben, dass seitens der Politik Veränderungen auf den Weg gebracht werden, damit zum Beispiel ein breiteres Spektrum an Sport- und Fitnessangeboten bereitgestellt werden kann", appellierte die Potsdamer Hockeytrainerin Norma Rettich zum Ende der Spiele.

Marathon-Weltrekord in Berlin

Der Berlin-Marathon sorgte 2023 mal wieder für einen Weltrekord - diesmal bei den Frauen. Die Äthiopierin Tigst Assefa stürmte am Brandenburger Tor nach sensationellen 2:11:53 Stunden ins Ziel und durfte sich über eine neue Bestzeit freuen. Doch es blieb nicht der einzige Rekord des Tages: Mit 48.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern bewegten sich so viele Läufer wie noch nie zuvor beim Marathon durch Berlin.

Vereinsporträt

Makkabis Pokalspiel gegen Wolfsburg ist mehr als ein sportliches Wunder

Der Klub Makkabi Berlin steht vor dem größten Spiel seit seiner Neugründung 1970. Die DFB-Pokal-Partie gegen den VfL Wolfsburg bietet dem jüdischen Verein auch die Chance, zu einem Thema abseits des Antisemitismus in die Schlagzeilen zu kommen. Die Doku "Inside Makkabi" sehen Sie am Samstag, 17:25 Uhr, im rbb Fernsehen.

Makkabi Berlin schreibt DFB-Pokal-Geschichte

Für Makkabi Berlin war 2023 nicht nur wegen des Gewinns des Landespokals außergewöhnlich. Der Erfolg berechtigte die Berliner zur Teilnahme am DFB-Pokal - als erster jüdischer Verein in Deutschland überhaupt. Zwar ging die Partie gegen Bundesligist VfL Wolfsburg deutlich verloren, das Spiel wird im Verein aber dennoch lange in Erinnerung bleiben.

"Als wir hier den Sieg gefeiert haben, war die Freude riesengroß, gestandene Männer haben geweint", sagte Sportvorstand Michael Koblenz nach dem Sieg im Landespokal. "Da hat noch keiner überblickt, was das für den Verein nicht nur historisch, sondern auch organisatorisch bedeutet." Bei bestem Wetter fanden schließlich Tausende Zuschauer den Weg ins Mommsenstadion und bereiteten dem besonderen Spiel einen außergewöhnlichen Rahmen.

Sendung: rbb24, 30.11.23, 18 Uhr

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