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Audio: Antenne Brandenburg | 30.01.2024 | Andreas Friebel | Quelle: IMAGO / Steffen Beyer

Leichtathletik | Springer-Meeting in Cottbus

Der letzte Sprung

Seit zwei Jahrzehnten ist das internationale Springer-Meeting in Cottbus einer der sportlichen Höhepunkte in der Lausitz-Metropole. Doch in diesem Jahr endet diese Tradition. Der "Fachkräftemangel" ist schuld. Von Andreas Friebel

Als am 29. Januar 2003 das internationale Springer-Meeting in Cottbus seine Premiere erlebte, ahnte noch niemand, dass die Veranstaltung die Zuschauer über 20 Jahre begeistern würde. So wird es auch in diesem Jahr sein. Seit Wochen ist das Meeting ausverkauft. Doch die 20. Auflage, die am Mittwoch stattfinden wird, ist zugleich auch die letzte. Denn Meeting-Direktor Uli Hobeck hört auf. "Ich finde das 20-jährige Jubiläum ist ein guter Grund aufzuhören. Zudem schaue ich auch manchmal auf mein Geburtsdatum und sage zu mir: Ulrich - du musst es jetzt nicht noch weitertreiben."

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Hobeck ist inzwischen 76 Jahre alt. Der 13-fache DDR-Meister im Hindernislauf gehört zu den herausragenden sportlichen Persönlichkeiten von Cottbus. Nach der Wende hat der Diplom-Sportlehrer 42 Meetings in der Stadt organisiert. 22 große Leichtathletik-Meetings im Sportzentrum Cottbus. Und ab 2003 das Springermeeting.

2009 wurde Hobeck deshalb als "Cottbuser des Jahres" geehrt. "Cottbus hat nicht so viele internationale hochkarätige Sportveranstaltungen. Neben dem Turnier der Meister war es über viele Jahre auch das Springermeeting. Damit wurde die Stadt weltweit bekannter."

Kein Nachfolger gefunden

Doch nun ist Schluss. Hobeck, der die Aufgabe des Meeting-Direktors als Ganzjahres-Job bezeichnet, hat einfach keinen Nachfolger gefunden. "Wir haben viele Jahre gesucht und hatten auch schon einen Nachfolger im Auge. Aber letztendlich hat es nicht geklappt."

40 Frauen und Männer gehören zum Organisationsteam. Die meisten kümmern sich ehrenamtlich um das Meeting. "Leider wollte aber niemand auch für sie die Verantwortung übernehmen", so Hobeck, dem es Jahr für Jahr gelungen war, den Etat von rund 150.000 Euro aufzutreiben. Selbst als coronabedingt das Meeting zwei Mal ausgefallen war, sprang kein Sponsor ab. "Trotzdem sind die Rahmenbedingungen für so eine Veranstaltung über die Jahre immer schwieriger geworden", sagt Hobeck, ohne ins Detail zu gehen.

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Zum Abschluss hat der 76-Jährige noch einmal Prominenz für die beiden Wettkämpfe (Stabhochsprung Männer und Hochsprung Frauen) verpflichtet. Darunter sind die Sieger des vergangenen Jahres: Jaroslawa Mahutschich aus der Ukraine und US-Boy Sam Kendricks. Mahutschich ist amtierende Hallenwelt- und -europameisterin und gewann 2021 die olympische Bronzemedaille. Kendricks wurde 2017 und 2019 Weltmeister.

Auch einer der erfolgreichsten deutschen Stabhochspringer der vergangenen Jahre wird am Mittwoch dabei sein – Björn Otto. Allerdings nicht als Starter, sondern als Co-Moderator. Otto war schon 2003 beim ersten Meeting dabei. Insgesamt startete er zwölf Mal. Dabei gewann der 46-Jährige vier Mal. Zudem werden im Publikum unter anderem auch Heike Drechsler (zweifache Olympiasiegerin im Weitsprung) und Ulrike Nasse-Meyfarth (zweifache Olympiasiegerin im Hochsprung) sitzen.

Und auch wenn Uli Hobeck nach dem letzten Sprung am Mittwochabend seinen Abschied nimmt - "da ist auch viel Wehmut dabei" - bleibt er dem Sport in der Lausitz in jedem Fall erhalten. Präsident des Leichtathletikclub Cottbus wird Hobeck vorerst bleiben.

Beitrag von Andreas Friebel

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