Erstes Spiel nach Tod von Präsident Bernstein
Nach einem bewegenden Trauermarsch für und einem würdevollen Abschied vom verstorbenen Hertha-Präsident Kay Bernstein im Stadion hat die Mannschaft von Trainer Pal Dardai die schwierige Aufgabe auf dem Platz mit Bravour bestanden.
Fußball-Zweitligist Hertha BSC hat im ersten Spiel nach dem Tod seines Präsidenten Kay Bernstein ein 2:2 (2:1) gegen Fortuna Düsseldorf erzielt. Die Tore erzielten Haris Tabakovic (30.), Derry Scherhant (45. +2) für die Berliner sowie Isak Johannesson (44.) und Christos Tzolis (50.) für die Gäste. In der Tabelle rutscht die Hertha damit auf Rang acht ab, mit acht Punkten Rückstand auf den Relegationsplatz drei.
Vor der Partie hatten sich die Hertha-Fans bei einem Trauermarsch von Bernstein verabschiedet; im Stadion mit einer Ansprache und einer Schweigeminute gedacht.
Dem Spiel waren die besonderen Vorzeichen zu Beginn deutlich anzumerken, Torchancen blieben lange Zeit aus. Einzig ein Schuss von Berlins Derry Scherhant (8. Minute) war zu verzeichnen. Der Versuch aus etwa elf Metern war jedoch zu zentral und schwach und somit kein Problem für Düsseldorfs Torhüter Florian Kastenmeier. Nichts zu halten gab es dann in der 30. Minute: Nach einem langen Pass von Herthas Abwehr-Chef Toni Leistner kam der Ball über Scherhant zu Haris Tabakovic, der nach kurzem Lauf und aus circa 14 Metern zum Abschluss kam. Der vom halblinken Strafraumrand abgegebene Versuch flog passgenau ins lange, rechte Eck.
Die Hertha hatte das Spiel nun fest im Griff, stand sicher und hatte nach Kontern immer wieder Möglichkeiten. So traf Tabakovic in der 42. Minute aus zehn Metern und halmrechter Position jedoch lediglich den linken Pfosten. Zwei Minuten später dann der überraschende Ausgleich. Ein missglückter Abwehrversuch von Herthas Sechser Andreas Bouchalakis landete direkt in den Füßen von Düsseldorfs Isak Johannesson. Berlins Torhüter Tjark Ernst bekam zwar noch seine Hände an den nicht sonderlich platzierten Schuss, konnte das Gegentor jedoch nicht mehr verhindern.
Dass die Gastgeber dennoch mit einer Führung in die Halbzeitpause gingen, hatten sie vor allem Düsseldorfs Schlussmann Kastenmeier zu verdanken. Dessen Spieleröffnung landete in der zweiten Minute der Nachspielzeit in den Füßen von Herthas Scherhant. Der linke Flügelspieler zog daraufhin nach innen und schlenzte den Ball anschließend aus gut 16 Metern traumhaft in den Winkel.
Die zweite Halbzeit dann begann denkbar ungünstig für die Berliner. Drei Minuten nach Wiederbeginn war es Innenverteidiger Marc Oliver Kempf, der Düsseldorfs Jona Niemiec im Strafraum zu Boden rang, weshalb Schiedsrichter Robert Kampka zurecht auf Strafstoß für die Gäste entschied. Christos Tzolis verwandelte mit dem zweiten Düsseldorfer Schuss auf das Tor sicher (50.). Keine vier Minuten später war es erneut Kempf, der für einen Düsseldorfer Elfmeter sorgte. Nachdem er eine Ballannahme vertändelt hatte, konnte Berlins Innenverteidiger seinen Gegenspieler Niemiec erneut nur per Foulspiel stoppen. Dieses Mal jedoch setzte Tzolis den folgenden Strafstoß links neben das Tor.
In der Folge war das Spiel komplett offen, hart geführt und teilweise sogar vogelwild. Die bessere der wenigen Torchancen besaßen dabei die Gäste aus Düsseldorf. So köpfte Vincent Vermeij in der 60. Minute aus kurzer Distanz nur knapp neben das Tor. Auf der Gegenseite fehlten bei einem Distanzversuch von Tabakovic nur wenige Zentimeter (72.). Letztlich darf das Unentschieden als leistungsgerecht gewertet werden. Angesichts der Umstände haben aber wohl alle Herthaner alles Recht, mehr als zufrieden mit dieser Darbietung zu sein.
Sendung: rbb UM6, 21.01.2023, 18 Uhr
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