1:0-Heimsieg
Der 1. FC Union Berlin hat sich einen wichtigen Sieg im Abstiegskampf geholt. Gegen den VfL Wolfsburg gewannen die Eisernen mit 1:0. Überschattet wurde die Partie von Tennisballwürfen beider Fanlager, das Spiel stand kurz vor dem Abbruch.
Der 1. FC Union hat durch einen 1:0-Heimsieg gegen den VfL Wolfsburg einen wichtigen Schritt im Kampf um den Klassenerhalt in der Fußball-Bundesliga gemacht. Umjubelter Mann des Tages war Danilo Doekhi, der in der 21. Minute der Nachspielzeit der ersten Hälfte eine Ecke per Kopf zum Siegtreffer verwertete. Überschattet wurde die Partie von zahlreichen Unterbrechungen aufgrund von Tennnisballwürfen und Protesten gegen den Investorendeal der Deutsche Fußball Liga (DFL).
Bei seiner Rückkehr auf die Trainerbank nach zuvor drei Spielen Sperre musste Union-Trainer Nenad Bjelica auf der rechten Seite erneut umstellen. Weil Josip Juranovic verletzt und Christopher Trimmel und Janik Haberer gesperrt fehlten, durfte sich mit Alex Kral der nächste zentrale Mittelfeldspieler auf der Außenbahn versuchen. Ex-Unioner Kevin Behrens, erst vor 13 Tagen zu den Wölfen gewechselt, wurde vor dem Anpfiff unter Applaus des eisernen Anhangs offiziell verabschiedet.
Die Gäste bestimmten zunächst die Anfangsphase im Stadion An der Alten Försterei: Unions Keeper Frederik Rönnow hielt stark gegen einen ersten Schuss von VfL-Stürmer Jonas Wind aus kurzer Distanz (6. Minute). Auf der Gegenseite schoss Kevin Volland aus aussichtsreicher Position am Kasten vorbei (8.).
Eine Schrecksekunde folgte in der elften Minute: Lovro Majer und Andras Schäfer stießen in einem Zweikampf mit den Köpfen zusammen, beide trugen jeweils eine Platzwunde davon, konnten nach einer längeren Pause aber weitermachen. Anschließend belauerten sich beide Teams im Mittelfeld, die Partie war geprägt von vielen Zweikämpfen – beide Mannschaften waren bemüht, keine Fehler zu machen.
Unions erste Drangphase wurde in der 29. Minute von den Protesten des eisernen Anhangs gegen den Investoren-Einstieg unterbrochen – eine weitere, minutenlange Pause war die Folge. Weil die Tennisballwürfe auch danach nicht aufhörten, bat Schiedsrichter Matthias Jöllenbeck die Teams schließlich in die Kabinen. Zu diesem Zeitpunkt wurde bereits ein Spielabbruch diskutiert.
Nach einer fast 30-minütigen Unterbrechung wurde das Spiel fortgesetzt. Und Wolfsburg hatte gleich eine Riesenchance: Kevin Behrens legte im Sechzehnmeterraum den Ball auf Wind ab, doch Rönnow macht das kurze Eck zu und parierte den Schuss aus kurzer Distanz stark mit dem Kopf (40.).
Kurze Zeit später gab es erneut Tennisballwürfe, diesmal durch den Wolfsburger Anhang. Unions Pressesprecher Christian Arbeit machte per Durchsage die Fans darauf aufmerksam, dass das Spiel bei weiteren Störungen abgebrochen werden muss.
In der Nachspielzeit hatte Benedict Hollerbach (45.+11) zunächst die beste Chance für die Eisernen, zielte aber aus aussichtsreicher Position zu ungenau. Unions Spiel nahm nun Fahrt auf, eine Ecke von Kevin Volland verwertete Danilho Doekhi freistehend per Kopf zum umjubelten 1:0 in der 21. Minute der Nachspielzeit. Es war der späteste Treffer in einer ersten Hälfte in der Geschichte der Fußball-Bundesliga.
Union kam gut aus der Kabine. Lucas Tousart hatte gleich die Möglichkeit zum 2:0, schoss aber aus acht Metern über das Tor (46.). Im Anschluss entwickelte sich eine offene Partie mit Vorteilen für Wolfsburg: Majer hatte die große Chance zum Ausgleich, zielte aber nach einer sehenswerten Kombination knapp am Kasten von Rönnow vorbei (54.).
Union war in der Folgezeit um Stabilität bemüht, brachte mit Aissa Laidouni und Brenden Aaronsen neue Offensivkräfte, doch die Entlastung fehlte weiterhin. Der VfL war das spielerisch bessere Team und legte sich die Eisernen zurecht. Wind prüfte erneut Rönnow mit einem Kopfball (64.), den der dänische Schlussmann artistisch um den Pfosten lenkte.
Wolfsburg drückte in der Folge weiter mit goßem Willen auf den Ausgleich, aber Unions Abwehr hielt dem großen Druck des Gegners stand, so dass am Ende der vierte Heimsieg in Folge in der Fußball-Bundesliga gefeiert werden konnte.
Sendung: rbb24 Inforadio, 10.02.2024, 15:30 Uhr
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