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Audio: rbb24 Inforadio | 03.02.2024 | Guido Ringel | Quelle: IMAGO/Nordphoto

1:2 nach drohendem Spielabbruch

Hertha BSC kassiert gegen den Hamburger SV dritte Niederlage in Serie

Drei Tage nach dem bitteren Aus im DFB-Pokal hat Hertha BSC gegen den Hamburger SV eine 1:2-Heimniederlage kassiert. Überschattet wurde die Partie durch eine über 30-minütige Unterbrechung wegen einer Protestaktion der Hertha-Ultras.

Die Fußballer von Hertha BSC haben am 20. Spieltag der 2. Bundesliga gegen den Hamburger SV eine Niederlage kassiert. Trotz einer klaren Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit unterlagen die Berliner den Norddeutschen am Samstagabend mit 1:2 (0:0). Zwischenzeitlich war die Partie gegen den Aufstiegskandidaten wegen einer Protestaktion der Hertha-Ultras gegen die Investorenpläne der DFL über eine halbe Stunde unterbrochen.

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Hertha rotiert und startet schwach

Im Vergleich zum Pokalspiel rotierte Hertha-Trainer Pal Dardai am Samstagabend gleich viermal: Er stellte seinen bisherigen Stammkeeper Tjark Ernst zurück ins Tor, ersetzte den verletzten Marton Dardai durch Andreas Bouchalakis und brachte Palko Dardai sowie Marten Winkler für Deyovaisio Zeefuik und Derry Scherhant. Flügelspieler Fabian Reese, der das Pokal-Achtelfinale gegen den HSV Anfang Dezember nahezu im Alleingang entschieden hatte, saß in seinem zweiten Spiel nach überstandenem Infekt erneut zunächst auf der Bank.

Von dort aus sah Reese eine zwar intensive und umkämpfte, aber keine hochklassige Anfangsviertelstunde. Viele Zweikämpfe und einige Fouls auf beiden Seiten sorgten dafür, dass die rund 60.000 Fans im Olympiastadion zunächst deutlich mehr Standardsituation als Torchancen sahen. Zumindest bis zu 17. Minute: Da vergab Hamburgs Andras Nemeth eine Riesenchance, indem er den Ball nach guter Flanke aus kurzer Distanz an die Latte köpfte. Den Nachschuss von Laszlo Benes klärte Florian Niederlechner auf der Linie.

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Insgesamt stand Hertha defensiv nach der Rückkehr zum gewohnten "4-2-3-1"-System und mithilfe konsequenten Mittelfeld-Pressings durchaus sicher, ließ den HSV dabei aber das Spiel machen. Die Norddeutschen wirkten gedanken- und handlungsschneller, agierten offensiv sowohl cleverer als auch technisch besser.

Auf Seiten Herthas war die Offensive über weite Strecken der ersten Halbzeit nahezu nicht existent. Ohne Reese fehlte es an Kreativität und Variabilität in der Vorwärtsbewegung. Einzige Ausnahme: Ein seltener Angriff über die rechte Seite, an dessen Ende Haris Tabakovic den Ball nach einer Niederlechner-Flanke per schönem Kopfball an den Pfosten setzte (42. Minute). Kurz darauf ging es beim Stand von 0:0 in die Kabinen.

Protest der Hertha-Ultras sorgt für lange Spielunterbrechung

Kaum waren die Mannschaften zurück auf dem Feld, wurde das Spiel auch schon wieder unterbrochen. In der 53. Minute begannen Teile der Fans aus der Ostkurve Tennisbälle auf den Rasen zu werfen. Gut 20 Minuten dauerte die Aktion, mit denen die Berliner Fans gegen die Investoren-Pläne der Deutschen Fußball Liga (DFL) protestierten, ehe Schiedsrichter Daniel Schlager die beiden Mannschaften in die Katakomben des Olympiastadions schickte. Herthas Fans stellten ihren Protest angesichts des nun drohenden Spielabbruchs ein, und nach über einer halben Stunde Unterbrechung wurde das Spiel fortgesetzt.

Hertha-Kapitän Toni Leistner fängt einen aus der Ostkurve geworfenen Tennisball | Bild: IMAGO/mix1 | Quelle: IMAGO/mix1

Hamburg trifft doppelt, Hertha nur einmal

Kaum lief das Spiel wieder, ging der HSV in Führung. Herthas Hintermannschaft ließ Hamburgs Miro Muheim knapp 20 Meter vor dem Tor zu viel Platz, den dieser bestmöglich nutzte. Muheims eher unplatzierter Schuss rutschte unter Hertha-Torwart Ernst hindurch ins Tor (57.). Pal Dardai reagierte sofort und brachte Scherhant für Winkler sowie Reese für Palko Dardai. Fünf Minuten später zog Fabian Reese von links entlang des Strafraums in die Mitte und zog von dort gefährlich ab. Hamburgs Schlussmann Daniel Heuer Fernandez ließ den Ball direkt vor die Füße von Haris Tabakovic prallen, der überlegt und platziert zum 1:1-Ausgleich traf (62).

Hertha war nun - abermals beflügelt durch Reese - deutlich besser im Spiel und auch offensiv gefährlicher. Es war eine Partie auf Augenhöhe, in dem knapp zehn Minuten vor dem Ende dennoch die Hamburger erneut in Führung gingen. In der 82. Minute erzielte der eingewechselte Ludovit Reis nach schönem Konter per Kopf zum 2:1 aus Sicht der Gäste.

Zwar kam auch die Hertha in den Schlussminuten nochmal gefährlich vor das Hamburger Tor, den erneuten Ausgleich konnten sie allerdings nicht erzielen. So stand am Ende die dritte Niederlage in Serie für die Berliner.

Das Spiel im Liveticker

Sendung: rbb UM6, 03.02.2024, 18 Uhr

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