Gegen Borussia Dortmund erwischte der 1. FC Union den besseren Start und war in den ersten 30 Minuten nah dran am Führungstreffer. Trainer Nenad Bjelica musste am Ende dennoch seine erste Heimniederlage mit den Köpenickern hinnehmen.
Der 1. FC Union Berlin hat in der Fußball-Bundesliga nach sechs ungeschlagenen Heimspielen in Folge erstmals wieder im eigenen Stadion verloren. Am Samstag unterlagen die Köpenicker Borussia Dortmund mit 0:2 (0:1), bleiben aber weiter auf Tabellenplatz 14. Die Tore für den BVB erzielten Karim Adeyemi (41.) und Ian Maatsen (90.).
Guter Unioner Start nach Rauch-Unterbrechung
Gegen den BVB rotierte Union-Trainer Nenad Bjelica in seiner Startformation auf drei Positionen. Diogo Leite und Kevin Volland kehrten nach ihren abgesessenen Sperren zurück und ersetzten Robin Knoche und Brendon Aaronson. Auf der linken Seite rückte außerdem Jerome Roussillon für den gelbgesperrten Robin Gosens in die erste Elf.
Im Stadion An der Alten Försterei hat der 1. FC Union gegen Heidenheim nicht gewonnen. Im entscheidenden Moment standen die Köpenicker defensiv nicht gut und kassierten den Ausgleich.
In den ersten Minuten der Partie bekamen die 22.012 Zuschauer im gewohnt ausverkauften Stadion An der Alten Försterei allerdings keinen Fußball geboten. Schiedsrichter Christian Dingert musste das Spiel kurz nach dem Anpfiff unterbrechen, weil gelber Rauch aus dem Gästeblock die Sicht auf dem Platz zu stark einschränkte.
Als der Ball nach kurzer Zeit wieder rollte, zeigte der 1. FC Union einen elanvollen Start und hatte die erste Großchance der Partie. Volland legte den Ball am Strafraum per Hacke in den Lauf von Lucas Tousart, der aus spitzem Winkel das Tor jedoch knapp verfehlte (6.).
Auch danach wurden die Köpenicker immer wieder gefährlich und waren über weite Strecken dem Führungstreffer deutlich näher als die Gäste. Dortmund versuchte, mit Ballbesitz die Kontrolle über das Spiel zu übernehmen, wirkliche Chancen entwickelten sich für die Borussen daraus jedoch nicht. Stattdessen häuften sich die Fehler im Spielaufbau – auch weil Union sie mit starkem Anlaufen immer wieder unter Druck setzte.
Rönnow rettet doppelt und hat dann keine Chance
Die erste wirkliche Chance gab es für den BVB nach einem ruhenden Ball. Karim Adeyemi verlängerte eine Ecke an den linken Pfosten, wo Nico Schlotterbeck völlig frei zum Abschluss kam. Der Nationalspieler scheiterte aus kurzer Distanz allerdings an Torhüter Frederik Rönnow, der auf der Linie parierte (35.).
Durch diese erste Torannährung schien allerdings ein Weckruf durch die Mannschaft von Edin Terzic zu gehen. Nur wenig später war es erneut nur einer Glanzparade der Berliner Schlussmanns zu verdanken, der einen von Julian Brandt abgefälschten Schuss gegen seine Laufrichtung noch von der Linie pflückte (38.). Drei Minuten danach hatte dann aber auch Rönnow keine Chance mehr, als Adeyemi am rechten Strafraumrand völlig frei zum Abschluss kam und den Ball mit einem Schlenzer unhaltbar ins linke Eck zirkelte.
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Dortmunder Kontrolle durch Ballbesitz
Auch nach der Pause versuchte Union weiterhin, die Gäste früh unter Druck zu setzen. Diese waren im Aufbau mit der Führung im Rücken nun aber etwas souveräner und es entwickelte sich ein munteres Spiel mit Chancen auf beiden Seiten. Erst war es wieder Rönnow der bei einem Schuss aus spitzem Winkel von Niclas Füllkrug zur Stelle war (52.), bevor auch der Dortmunder Keeper Alexander Meyer mit einer Glanzparade für Aufsehen sorgte und einen Abschluss von Volland nahe dem Elfmeterpunkt gerade noch so über die Latte lenkte (56.).
Im weiteren Verlauf der zweiten Hälfte beruhigte sich das Spiel aber wieder und plätscherte ein wenig vor sich hin. Der BVB ließ den Ball nun gut durch die eigenen Reihen laufen, machte kaum noch Fehler und hatte das Geschehen unter Kontrolle. Die Berliner hatten durch die fehlenden Umschaltmomente nun Probleme, sich vor das Tor der Gäste zu kombinieren. Auch in der Schlussoffensive blieb die ganz große Torgefahr aus.
Stattdessen setzte der Dortmunder Ian Maatsen in der 90. Minute den Deckel drauf, nachdem er den Ball an der Mittellinie vom Unioner Verteidiger Josip Juranovic eroberte und alleine aufs Tor zu lief. Der Niederländer behielt gegen Rönnow die Nerven und schob zum 2:0-Sieg der Schwarz-gelben ein. Somit endete die ungeschlagene Heimserie des 1. FC Union nach sechs Spielen.
Stimmen zum Spiel
Kevin Volland (1. FC Union Berlin): "Wenn wir in einer Druckphase das 1:1 machen oder in den ersten 30 Minuten ein Tor schießen, dann kann es anders ausgehen. Aber so ist das halt im Fußball. Trotzdem finde ich, dass wir nach Ballgewinnen oft den ersten Blick nach vorne hatten und ein gutes Spiel gemacht haben."
Frederik Rönnow (1. FC Union Berlin): "Ich habe zwei Gegentore bekommen. Das ist nicht perfekt und wir haben keine Punkte. Ich will meiner Mannschaft natürlich immer helfen. Heute hat vor allem offensiv der letzte Pass oder der letzte gute Kontakt gefehlt."
Karim Adeyemi (Borussia Dortmund): "Es war ein schwieriger Start. Sie hatten die erste Chance und dann lässt man sich vielleicht nach hinten drücken. Nach 30 Minuten haben wir wieder die Oberhand gehabt und mehr versucht. Das ist uns auch gelungen. Es war ein schwieriges Spiel."