Cottbus zu Gast in Krieschow
Das kleine Örtchen Krieschow im Landkreis Spree-Neiße freut sich auf ein großes Fußball-Spiel. Nach dreieinhalb Jahren schaut mal wieder der prominente Nachbar aus Cottbus vorbei - zum Viertelfinale im Brandenburger Landespokal. Von Andreas Friebel Der rbb zeigt das Spiel (Mittwoch, 14 Uhr) im TV im rbb Fernsehen Brandenburg und online im rbb|24-Livestream.
Es war ein langer Weg bis zu diesem Spiel. Aber nun ist es am Mittwoch (14 Uhr live im rbb Brandenburg und im rbb24-Livestream) endlich so weit. Das kleine Krieschow, vor den Toren von Cottbus gelegen, darf zu Hause gegen den großen FC Energie antreten. Im Oktober 2020 war der Fußball-Regionalligist das letzte Mal im Sportpark der 500-Einwohner-Gemeinde zu Gast.
Und obwohl es dieses Nachbarschaftsduell danach im Landespokal noch zweimal gab, konnte der Oberligist nicht zu Hause spielen. Im Mai 2022 trafen sich beide Teams im Finale in Luckenwalde (2:0 für Energie), im April 2023 (4:0 für Cottbus) wurde das Spiel nach Cottbus verlegt, weil es große Sicherheitsbedenken gab: Beim Finale im Jahr zuvor waren beide Fanlager aneinandergeraten. Polizei und Landesverband entschieden sich aus Sicherheitsgründen die Partie lieber in Cottbus auszutragen.
Inzwischen sind die Emotionen wieder etwas heruntergefahren und in Krieschow wurde zudem ein Gästeblock errichtet, der es ermöglicht, beide Fanlager zu trennen. Deshalb kann Cottbus nach dreieinhalb Jahren nun also wieder beim Oberligisten spielen. Erwartet werden an diesem Mittwoch etwa 1.500 Fans.
Sportlich sind die Rollen klar verteilt. Der FC Energie geht als Favorit in das Nachbarschaftsduell, da gibt sich VfB-Trainer Toni Lempke keinen Illusionen hin. "Wenn es normal läuft, wird Energie das Spiel ziehen. Sie sind Profis. Wir gehen alle arbeiten und trainieren drei Mal die Woche." Trotzdem kündigt Lempke einen großen Kampf an. "Wir werden versuchen, dass das Spiel nicht normal läuft. Wir werden hart spielen und alles geben, damit es für Energie nicht einfach wird."
Die Generalprobe für den Landespokal haben die Krieschower am vergangenen Wochenende verloren. Gegen Auerbach gab es ein 2:3. Zwischenzeitlich lag der VfB schon 0:3 hinten. Das hat auch der Cottbuser Trainer Claus-Dieter Wollitz zur Kenntnis genommen. "Es kommt im Fußball immer mal vor, dass du 0:3 hinten bist. Aber sie haben sich wieder ran gekämpft. Deshalb müssen wir am Mittwoch voll fokussiert sein. Denn das wird ein Pokalfight."
Dieser Kampf um das Halbfinale findet ohne zwei wichtige Cottbuser Abwehrspieler statt. Jonas Hildebrand und Niko Bretschneider fallen verletzungsbedingt aus. Zudem macht Wollitz etwas Sorgen, dass sich sein Team bei der Generalprobe (0:0 gegen Altglienicke) erstaunlich müde zeigte. "Wir konnten nicht so intensiv spielen, wie wir wollten und hatten auch keine Körpersprache."
Toni Lempke, der regelmäßig bei den Cottbuser Heimspielen im LEAG Energie Stadion zu finden ist, will das nicht überbewerten. Er warnt seine Mannschaft in erster Linie vor Energies Offensive. "Bei Cottbus läuft viel über Krauß. Ihn zu stoppen wird eine wichtige Aufgabe für uns. Und dann müssen wir bei den Standards gut verteidigen."
Der Tabellenfünfte der Oberliga Süd hat aber auch eine Waffe. Und die heißt Andy Hebler. Der 35-Jährige ist in Cottbus geboren. Seit 2016 spielt er für Krieschow. Über 150 Tore hat er seitdem für den VfB erzielt - elf sind es in der aktuellen Spielzeit. Und gern würde Hebler auch gegen seinen Ex-Verein treffen und in das Halbfinale einziehen. Das wurde bereits ausgelost. Der Sieger des Nachbarschaftsduells spielt schon am 23. März bei der SG Union Klosterfelde.
Sendung: DER TAG, 12.03.24, 19:15 Uhr
Beitrag von Andreas Friebel
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