BFC unterliegt Chemnitz und verpasst den Sprung an die Tabellenspitze
Der BFC Dynamo hat im Titelrennen der Regionalliga einen Rückschlag hinnehmen müssen. Nach Führung zur Pause mussten sich die Berliner Chemnitz am Ende noch geschlagen geben. Ihr Stürmer Dadashov vergab dabei kurz vor Schluss einen Elfmeter.
In der Regionalliga Nordost hat der BFC Dynamo den zwischenzeitlichen Sprung an die Tabellenspitze nicht geschafft. Die Berliner unterlagen am Samstag dem Chemnitzer FC zuhause mit 1:3 (1:0) und verbleiben somit auf Rang zwei, mit zwei Punkten Rückstand auf den Tabellenführer Greifswald.
Sollte Energie Cottbus am Sonntag in Meuselwitz gewinnen, würde Dynamo sogar noch einen Platz weiter abrutschen. Greifswald hat nun hingegen ebenfalls am Sonntag die Chance, die Tabellenführung gegen Viktoria Berlin wieder auszubauen.
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Dynamo mit mehr Ballbesitz
Im Sportforum Hohenschönhausen waren die Gastgeber zu Beginn die bestimmende Mannschaft. Dynamo kontrollierte den Ball und ließ diesen durch die eigenen Reihen zirkulieren, auf der Suche nach der Lücke in der gutstehenden Abwehrkette der Chemnitzer. Nach sieben Minuten kam der BFC das erste Mal richtig durch, der Schuss von Joey Breitfeld von der Strafraumkante flog jedoch knapp am linken Pfosten vorbei.
Die Gäste konzentrierten sich hingegen vor allem auf ihr defensives Stellungsspiel, sorgten im weiteren Verlauf aber immer wieder auch für Entlastung nach vorne. Und wenn sie ins Umschaltspiel kamen, wurden vor allem die Vorstöße über den rechten Flügel das ein oder andere Mal gefährlich. Von dort gab der Außenverteidiger Manuel Reutter zwei präzise Zuspiele in den Strafraum, wo der Stürmer Dejan Bozic allerdings erst per Kopf (9.) und später mit dem Fuß das Tor verpasste (17.).
Führungstreffer kurz vor der Pause
Die Partie wurde danach ausgeglichener und plätscherte ohne nennenswerte Torchancen etwas vor sich hin. Erst kurz vor der Pause kam noch einmal Fahrt auf. Auf der einen Seite ging Chemnitz fast in Führung, nachdem der Berliner Verteidiger David Haider den Ball bei einem Klärungsversuch fast ins eigene Tor köpfte (43.).
Auf der anderen Seite kam Dynamo erstmals so richtig ins Kontern. Breitfeld setzte sich im Zweikampf an der Mittelline durch und legte den Ball nach rechts außen perfekt in den Laufweg von Rufat Dadashov. Der Torjäger fand mit seiner uneigennützigen Hereingabe seinen Mitspieler Tobias Stockinger am zweiten Pfosten, der nur noch zum 1:0-Führungstreffer einschieben musste (45.).
Chemnitz dreht das Spiel
Zurück aus den Kabinen verwalteten die Berliner ihren Vorsprung und gingen nun weniger Risiko nach vorne ein. Chemnitz bemühte sich derweil um den Ausgleich, fand aber gegen die solide Defensive der Hausherren vorerst kaum ein Durchkommen - bis zur 69. Minute. Dann sprang ein eigentlich harmlos wirkender Kopfball im Mittelfeld plötzlich an allen Dynamo-Verteidigern vorbei in den Laufweg des CFC-Angreifers Stephan Mensah, dessen Abschluss zuerst noch auf der Linie geklärt werden konnte, im zweiten Versuch aber im Netz zappelte.
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Beflügelt vom Ausgleich gaben die Gäste weiter Gas und spielten gegen die nun etwas verunsichert wirkenden Berliner auf Sieg. Nur wenig später belohnten sie sich für diese Mühe. Bei einem Kontor zog Mensah mehrere BFC-Spieler auf sich und legte im richtigen Moment quer auf den mitgelaufenen Leon Damer, der den Ball zur Chemnitzer Führung in den linken Winkel schlenzte (76.).
Pfostenschuss und vergebener Elfmeter
In der Schlussoffensive warf Dynamo noch einmal alles rein und stand zwei Mal haarscharf vor dem Ausgleich. In der 83. Minute setzte sich Stockinger auf der rechten Seite durch und zog aus spitzem Winkel ab, der Ball prallte jedoch vom kurzen Pfosten ins Aus.
Eine noch größere Chance bot sich wenige Minuten später Stürmer Dadashov. Nach einem Foul im Strafraum bekamen die Berliner einen Elfmeter zugesprochen, der Toptorjäger setzte seine aktuelle Torflaute jedoch auch vom Punkt fort und scheiterte an Keeper David Wunsch (88.). Dadashov hatte in der Hinrunde noch 13 Tore erzielt, in der Rückrunde traf er bislang erst ein Mal.
Stattdessen setzte Chemnitz am Ende sogar noch einen drauf. Gegen die weit aufgerückten Berliner kamen sie in den letzten Sekunden des Spiels ins Kontern und Damer überlupfte den herausgelaufenen Torhüter Bätge zum 1:3-Endstand (90+5).