Fußball-Bundesliga
Union Berlin hat sich mit 0:0 von Eintracht Frankfurt getrennt. Die Eisernen mussten vor allem in der zweiten Halbzeit lange zittern und hatten Glück, dass die Frankfurter ihre Überlegenheit nicht in Tore ummünzen konnten.
Union Berlin bleibt das zweite Spiel in Folge ungeschlagen – am Samstagnachmittag erarbeiteten sich die Köpenicker ein 0:0 bei Eintracht Frankfurt. In der ersten Halbzeit präsentierte sich Union trotz weniger Ballbesitz, aber durch eine sehr stabile Abwehr und stetige Nadelstiche, ebenbürtig. Im zweiten Durchgang aber münzten die hessischen Hausherren ihren vielen Ballbesitz in Torchancen um, Union stand unter Dauerbeschuss. Torhüter Frederik Rönnow und viele blockende Union-Beine verhinderten aber einen Rückstand, sodass die Begegnung mit 0:0 endete. Ein Ergebnis, mit dem die Eisernen zufrieden sein werden.
Nach 27 Ligaspielen schiebt sich Union dank dem Punktgewinn auf den zwölften Tabellenplatz – der Anschluss an das Tabellenmittelfeld bleibt somit bestehen.
Der 1. FC Union Berlin begann im Vergleich zum 2:1-Sieg gegen Werder Bremen personell unverändert und ging in der 4. Spielminute beinahe in Führung. Union-Torhüter Frederik Rönnow fing einen zu weit geschlagenen Eckball der Hausherren ab und schlug die Kugel in die andere Hälfte perfekt in den Lauf zu Yorbe Vertessen. Der Unioner sprintete von der linken Seite in den Sechzehner und zog aus 13 Metern ab. Sein Schuss aus etwas spitzem Winkel flog jedoch knapp über den Kasten.
Ein Angriff als Spiegelbild der Anfangsphase: Frankfurt hatte die Spielkontrolle, aber Union wirkte gegen den Ball griffig und nach vorne zielstrebiger. So konnte sich kein Team ein deutliches Übergewicht erspielen, nach 15 Minuten hatten die kompakt verteidigenden Berliner zumindest die Torschuss-Statistik angeführt.
In einem Spiel, in dem beide Mannschaften versuchten, das Mittelfeld möglichst schnell zu überbrücken, ergaben sich wenig klare Torchancen. Zum einen, weil Frankfurt zwar immer wieder spielerisch gute Ansätze zeigte, aber zu verschnörkelt den Abschluss verpasste. Zum anderen, weil die Unioner diszipliniert gegen den Ball arbeiteten, defensiv tiefstehend wenig anboten, aber mit zunehmender Dauer der ersten Halbzeit immer weniger Nadelstiche setzen konnten, weil die Bälle zu schnell verloren gingen.
Erst in der 27. Minute gelang den Köpenickern der nächste gefährliche Offensivmoment, Brenden Aaronson aber schlenzte den Ball nach einem sehr sehenswert ausgespielten Konter aus rund 15 Metern unbedrängt über das Eintracht-Gehäuse. Das Tor hätte aufgrund einer Abseitsstellung jedoch ohnehin nicht gezählt.
In den Minuten danach veränderte sich nichts am Kräfteverhältnis: Frankfurt kontrollierte den Ballbesitz des Spiels, wurde aber offensiv kaum gefährlich. Union machte es defensiv gut, gab dafür aber viel Ballbesitz und Präsenz im letzten Angriffsdrittel auf. So ging eine insgesamt eher ereignislose Halbzeit mit 0:0 in die Pause.
Auch die zweite Halbzeit begann mit einer vergebenen Berliner Großchance. Aus dem Zentrum wollte der Frankfurts Skhiri die Kugel zurück zu Trapp bringen, übersah allerdings Union-Stürmer Kaufmann komplett. Der Angreifer nahm die Kugel perfekt in den Lauf mit und zog von Rechts in den Strafraum. Aus 13 Metern suchte er den Abschluss in die kurze Ecke, traf aber nur das Außennetz.
In der 50. Minute eine Schrecksekunde: Frankfurts Torhüter Trapp und Kaufmann gingen im Strafraum jeweils zum Ball und rauschten heftig ineinander, beide mussten im Anschluss minutenlang behandelt werden, konnten aber weiterspielen. Es war ein schwungvoller Beginn in die zweite Halbzeit.
In der 57. Minute zeichnete sich Unions Schlussmann Rönnow ein weiteres Mal aus. Ansgar Knauff nahm Hugo Ekitike im Sechzehner mit, der aus rund sieben Metern abschloss, aber der Winkel wurde etwas zu spitz. Rönnow fuhr rechtzeitig das Bein aus und konnte den Abschluss in die lange Ecke somit stark parieren. Drei Minuten später rauschte eine Hereingabe von Omar Marmoush durch den Unioner Sechszehner, verpasste aber mehrere Frankfurter Füße nur knapp – Glück für die Berliner.
Es war eine Phase, in der die hessischen Hausherren stärker und in ihren Abschlüssen gefährlicher wurden. Union wurde am eigenen Strafraum eingeschnürt und konnte sich kaum befreien. Es rollte nun ein Frankfurter Angriff nach dem nächsten an, Union schwamm.
Union-Trainer Bjelica reagierte und wechselte in der 65. Minute gleich drei Mal. Kevin Volland, Benedict Hollerbach und Aissa Laidouni kamen für Kaufmann, Vertessen und Aaronson in die Partie. Am Momentum änderte sich jedoch nichts, Frankfurt blieb am Drücker und erzielte in der 66. Minute erneut beinahe das mittlerweile verdiente 1:0. Marmoush brachte Ebimbe in aussichtsreiche Position, doch den Flachschuss des Mittelfeldspielers entschärfe Rönnow stark, der Ball rollte durch die Beine, aber trotzdem in Richtung Torlinie. Doekhi war zur Stelle und klärte die Kugel in höchster Not.
So ging es bis zum Schlusspfiff: Frankfurt setzte sich an Unions Strafraum fest, biss sich aber an FCU-Keeper Rönnow und den vielen blockenden Union-Gliedmaßen die Zähne aus. So endete die Begegnung trotz des langen Zitterns seitens der Köpenicker mit 0:0.
Christopher Trimmel (1. FC Union Berlin): "Wir sind zufrieden. Auswärts in Frankfurt ist ein Punkt sehr gut. [...] Wir haben uns die letzten Wochen und Monate ordentlich entwickelt und wollen es unseren Gegnern nicht leicht machen."
Nenad Bjelica (1. FC Union Berlin): "Natürlich hätten es auch drei, aber auch null, Punkte sein können. Eintracht Frankfurt hat in der zweiten Hälfte sehr gedrückt und einige gefährliche Schüsse abgegeben. Wir hätten, vor allem in der ersten Hälfte, ein paar Konter-Situationen besser ausspielen können, dann hätten wir vielleicht drei Punkte geholt."
Ansgar Knauff (Eintracht Frankfurt): "Wir sind enttäuscht, wir wollten drei Punkte mitnehmen. In der ersten Hälfte haben wir uns zu wenige Chancen erarbeitet, in der zweiten haben wir es dann gut gemacht, hatten aber einfach nicht das nötige Quäntchen Glück."
Sendung: rbb24, 30.03.2024, 21:45 Uhr
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