Deutsche Eishockey Liga
Die Eisbären Berlin haben ihre erste Chance auf den Finaleinzug in der DEL verpasst. Nach zuletzt sieben Siegen in Serie verloren die Berliner ihr viertes Halbfinale bei den Straubing Tigers mit 2:3. In der Halbfinalserie führen die Berliner dennoch mit 3:1.
Die Eisbären Berlin haben die erste Chance auf den vorzeitigen Einzug ins Finale der Deutschen Eishockey Liga verpasst. Nach zuletzt drei Siegen verloren die Berliner Spiel vier ihrer Halbfinal-Serie gegen die Straubing Tigers auswärts mit 2:3 (0:1, 1:0, 1:2). Auf ihrer Jagd nach dem 13. Finaleinzug und dem zehnten Meistertitel der Vereinsgeschichte müssen die Eisbären gegen Straubing nun mindestens in ein fünftes Spiel am kommenden Mittwoch.
Zwei Tage nach dem richtungsweisenden Sieg vom Freitag zum 3:0 in der Serie starteten die Eisbären gut ins vierte Spiel. Die Berliner wirkten anfangs etwas frischer, waren handlungsschneller und spielten sich mit guter Bewegung des Pucks vor dem Tor ihrer Gastgeber fest.
Ihr erstes Powerplay der Partie machten sich die Eisbären nach gut fünf gespielten Minuten allerdings nur beinahe zunutze: Ty Ronning überwand mit einem wuchtigen Schuss aus dem Bullykreis zwar Straubings Schlussmann Hunter Miska, der Puck klatschte anschließend allerdings an die Latte, statt im Netz zu landen.
Das Spiel nahm anschließend weiter an Tempo zu, war geprägt von viel Offensive. Das Momentum schwappte zwischen den beiden Teams und Eis-Enden hin und her. So reagierten die Tigers aus Straubing gut auf den Druck der Eisbären und gingen - wie schon zuletzt in Spiel drei - auch in Führung: Der Kanadier Cole Fonstad tanzte sich mit einem schönen Solo durch die Defensive der Berliner und setzte einen halbhohen Schuss von links ins kurze Eck des Tors.
Zwar holten sich die Berliner anschließend schnell das besagte Momentum zurück, kamen in einem weitestgehend offenen Schlagabtausch auch zu vielen Abschlüssen, blieben in den ersten 20 Minuten aber dennoch torlos. Mit einem 0:1-Rückstand ging es für die Gäste in die erste Drittelpause.
Nach deren Ende glich das Bild dem des Spielstarts und dem aus Spiel drei: Die Eisbären kamen besser in das zweite Drittel und fanden schneller wieder in ihren Rhythmus. Während Straubing nun allen voran mit Defensivarbeit beschäftigt war, erhöhten ihre Berliner Gäste spielerisch wie physisch den Druck. Die Schützlinge von Trainer Serge Aubin wirkten nun noch giftiger, spielten noch konsequenter und belohnten sich zur Drittelmitte selbst.
Kurz nach einer doppelten Zeitstrafe für Berlins Manuel Wiederer und Straubings Adrian Klein sowie einer verpassten Großchance von Blaine Byron war es Frederik Tiffels, der mit seinem ersten Playoff-Tor zum 1:1-Ausgleich traf. Nach einem starken Chip-Pass von Tobias Eder aus der neutralen Zone in den Lauf von Tiffels bewahrte der vor dem Straubinger Tor die Nerven und verwandelte halbhoch. Der Treffer war nicht nur wichtig, sondern angesichts der Berliner Vorteile im zweiten Drittel auch verdient.
Auch nach dem Ausgleich hielten die Berliner das Tempo, mit dem Straubing durchaus zu kämpfen hatte, konstant hoch, mussten defensiv aber auch mehrfach auf die Dienste von Schlussmann Jake Hildebrand vertrauen. Die ganz großen Chancen blieben allerdings auf beiden Seiten aus, sodass es mit besagtem Unentschieden in die zweite Drittelpause ging.
Der Schlussabschnitt war anschließend zum Start geprägt von Straubings Wissen um die Notwendigkeit eines Sieges. Die bayerischen Gastgeber starteten mit dem drohenden Ausscheiden im Hinterkopf druckvoll und gingen durch Mark Zengerle auch prompt in Führung (43. Minute). Völlig freistehend tauchte dieser vor dem Berliner Tor auf und fälschte einen Schuss von Nicolas Mattinen entscheidend ab. Torhüter Hildebrand, der wie sein Straubinger Gegenüber Hunter Miska insgesamt stark parierte, war chancenlos. Eine gute Viertelstunde vor Schluss führten die Gastgeber mit 2:1.
Auch anschließend blieb Straubing aktiv, aufmerksam und allen voran effizient. Nachdem die Mannschaft von Trainer Tom Pokel in der Halbfinal-Serie bislang zu oft zu viele Chancen liegengelassen hatte, präsentierte sie sich nun besonders in der 50. Minute eiskalt: Nachdem Berlins Boychuck allein vor Miska scheiterte, machte es Straubings Josh Samanski im direkten Gegenzug besser und traf zum 3:1 aus Sicht der Gastgeber - die erste Zwei-Tore-Führung in der gesamten Serie für Straubing.
In Kombination mit einem kurz darauffolgenden Powerplay nahmen die Eisbären den Gegentreffer zum Anlass, ihren Druck noch einmal zu erhöhen. Die Berliner ließen die Scheibe nun wieder gut laufen und verkürzten durch einen von Marco Nowak abgegebenen und von Byron abgefälschten Schuss auf 2:3 (54.).
Für mehr sollte es anschließend allerdings nicht mehr reichen: Auch bedingt durch eine unnötige Zeitstrafe von Lean Bergmann verpassten die Berliner eine zwingende Schlussoffensive und verloren Spiel vier so mit 2:3. Die Straubing Tigers wiederum feierten einen sportlich überlebenswichtigen Sieg und erzwangen in der Halbfinal-Serie ein fünftes Spiel, das nun am kommenden Mittwoch in Berlin ausgetragen wird (19:30 Uhr, Arena am Ostbahnhof).
Sendung: rbb24 Inforadio, 07.04.2024, 17:15 Uhr
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