Regionalliga Nordost
Die Vorfreude ist gewaltig. Energie Cottbus rechnet am Freitag mit mehr als 18.000 Zuschauern im Leag-Energie-Stadion. Kein Wunder: Beim Topspiel gegen Greifswald winkt die Tabellenführung. Von Andreas Friebel
Das Stadion der Freundschaft, inzwischen Leag-Energie-Stadion, hat schon viele große Fußball-Abende erlebt. Die meisten in der 1. und 2. Bundesliga. Am Freitag steht aber auch ein großer Abend in der viertklassigen Regionalliga an. Der Vorverkauf für die Heimpartie von Energie Cottbus gegen Spitzenreiter Greifswald (Anstoß: 19 Uhr) läuft schon seit Wochen gut.
Am vergangenen Wochenende zog er aber noch mal an. Nach dem Cottbuser Punkt in Jena (1:1) und der Niederlage der Greifswalder gegen Rostock II (1:3), kann Energie aus eigener Kraft die Tabellenspitze übernehmen. "Es ist für uns eine große Anerkennung, dass so viele Leute kommen. Deshalb können wir auch voller Überzeugung sagen, dass wir gewinnen wollen und eine Region glücklich machen möchten", sagt FCE-Trainer Claus-Dieter Wollitz.
Am Mittwochnachmittag gab es laut Auskunft der Cottbuser Geschäftsstelle noch etwa 600 Stehplatz-Tickets. Energie rechnet mit etwa 18.000 Zuschauern. Knapp 20.000 passen in das Stadion.
Allerdings wird im Gästeblock wenig los sein. Am Mittwoch waren lediglich 100 Tickets nach Greifswald verkauft.
Deshalb ist es fraglich, ob die Lausitzer einen neuen vereinseigenen Rekord für ein reguläres Regionalliga-Spiel aufstellen können. Der aktuelle Rekord stammt vom 13. Mai 2023 gegen Erfurt. Damals kamen 18.674 Fans ins Stadion. Darunter aber weit mehr als 1.000 aus Thüringen.
"Topspiel hin oder her. Wir versuchen es sachlich anzugehen. Denn es gibt auch nur drei Punkte. Aber der Rahmen und die Kulisse sind diesem Spiel angemessen", sagt Abwehrspieler Jonas Hildebrandt. "Es ist immer noch beeindruckend, welche Macht dieser Verein hat."
Doch während die Lausitzer bei den Besucherzahlen klar im Vorteil gegenüber Greifswald sind, sind die sportlichen Unterschiede deutlich geringer. Die Gäste haben immer noch einen Punkt mehr in der Tabelle, haben in dieser Spielzeit nur zwei Mal verloren und stellen die beste Abwehr der Liga.
"Wir müssen am Freitag bei uns bleiben und auch nicht darauf schauen, das Greifswald am letzten Wochenende verloren hat. Das interessiert jetzt niemanden mehr", so Wollitz.
Deutlich interessanter dürfte aber die Frage sein: Wer spielt am Freitag bei Cottbus alles? Denn inzwischen sind bis auf den langzeitverletzten Axel Borgmann alle Spieler wieder im Training. "Da müssen fünf, sechs Spieler auf die Tribüne. Es stehen schwierige Entscheidungen an", sagt der Trainer.
Im Hinspiel trennten sich beide Teams 1:1. Der Ausgleich für Greifswald fiel dabei in der 90. Minute durch den Ex-Herthaner und Unioner Soufian Benyamina. Er hat in dieser Spielzeit bereits 16 Treffer erzielt. Und wird von Energie am Freitag sicher genau beobachtet werden.
Umgekehrt wird Greifswald auch auf Tim Heike schauen, der im Hinspiel für das zwischenzeitliche 1:0 sorgte. 15 Tore stehen bei Heike aktuell zu Buche.
Um den Torjäger gibt es derzeit ein paar Diskussionen. Der Vertrag mit dem 24-Jährigen läuft im Sommer aus. Energie möchte gern verlängern. Noch gibt es aber keine Signale. "Wir brauchen zeitnah eine Entscheidung. Ich hoffe, dass es spätestens nächste Woche so weit ist", so Wollitz.
Heike steht auf dem Zettel von einigen Drittligisten. Dort könnte er aber auch mit den Lausitzern spielen, wenn die im Sommer aufsteigen. Ein Sieg gegen Greifswald wäre ein weiterer Schritt in die Richtung.
Sendung: Der Tag, 11.04.2024, 19:30 Uhr
Beitrag von Andreas Friebel
Artikel im mobilen Angebot lesen