SC Magdeburg
Der größte Konkurrent der Füchse Berlin im Rennen um die deutsche Meisterschaft SC Magdeburg ist von einem möglichen Dopingvergehen durchrüttelt worden. Wie der Klub am Mittwochabend bekannt gab, habe es bei Stamm-Torhüter Nikola Portner eine positive Wettkampfkontrolle gegeben und es sei nun ein sogenanntes Ergebnismanagementverfahren gegen den Schweizer Nationalspieler eingeleitet worden.
Laut der Nationalen Anti Doping Agentur Deutschland (Nada) sei der Weltklasse-Keeper positiv auf Methamphetamine getestet worden. Diese sind synthetisch hergestellte Substanzen, die umgangssprachlich Crystal Meth genannt werden. Medizinisch kann Methamphetamin zur Behandlung von Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) genutzt werden. Im Leistungssport kann es die Wachsamkeit erhöhen.
Laut den Richtlinien der Nationalen Anti Doping Agentur Deutschland hat der Sportler das Recht, die Analyse der B-Probe zu verlangen. Bestätigt diese das "Ergebnis der A-Probe nicht" dürfe der vorläufig suspendierte Athlet an nachfolgenden Wettkämpfen der Veranstaltung teilnehmen, heißt es bei den Athletenschutzrechten. Portner könne auch innerhalb der Fristen Widerspruch einlegen. HBL-Geschäftsführer Frank Bohmann erklärte gegenüber dem rbb, der Verband werde sich bis spätestens Freitag in einer Pressemitteilung zu dem Fall äußern.
"Uns sind bislang sehr wenige Details zum Vorwurf und zum Verfahrensstand bekannt. Nikola Portner nimmt einstweilen nicht am Trainings- und Wettkampfbetrieb unseres Clubs teil. Wir unterstützen Nikola Portner bei der Aufklärung und stehen im Austausch mit der HBL", hieß es in einer Stellungnahme des SC Magdeburg. Bei Eintreten einer neuen Sachlage werde man diese in Abstimmung mit dem Spieler so transparent wie möglich kommunizieren.
Der Leistungsträger wird wohl im kommenden Halbfinale des DHB-Pokals (Samstag, 16:10 Uhr) gegen die Füchse fehlen. Dort galt Magdeburg als Favorit auf den Titelgewinn. Auch in der Bundesliga liefern sich die Berliner an der Tabellenspitze ein enges Rennen mit dem SCM, der derzeit mit einem Spiel weniger auf Rang zwei steht.
Im Kampf um die Meisterschaft droht dem Champions-League-Sieger aber selbst bei einem nachgewiesenen Dopingvergehen von Portner kein nachträglicher Punktabzug. Laut Anti-Doping-Ordnung (ADO) des Deutschen-Handball-Bundes (DHB) werden solcherart Sanktionen erst geprüft, wenn bei mehr als zwei Mitgliedern eines Teams Dopingvergehen nachgewiesen werden können.
Sendung: rbb24 Inforadio, 11.04.2024, 10:15 Uhr
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