Hertha verpasst späten Ausgleich, Union siegt in der Nachspielzeit
Am 16. Spieltag in der Fußball-Regionalliga Nordost sind die Spielerinnen von Tabellenführer Union Berlin nur knapp dem ersten Punktverlust der Saison entgangen. Zwar siegte die Mannschaft von Trainerin Ailien Poese mit 2:1 (0:1), allerdings fielen die Berliner Treffer durch Dina Sophia Orschmann erst in der dritten und fünften Minute der Nachspielzeit. Zuvor hatte Jenas Johanna Seifert in der 29. Minute zur Führung für die Gäste getroffen.
Durch den späten Doppelschlag behält Union seine blütenweiße Weste und steht nun bei 15 Siegen aus 15 Spielen. Verfolger Viktoria, dessen Spiel in Dresden wegen zu vieler erkrankter Spielerinnen der Heimmannschaft abgesagt wurde, liegt bei ebenfalls 15 absolvierten Begegnungen neun Punkte zurück.
Auch die Partie von Hertha BSC bei Rasenball Leipzig II wurde erst in der Nachspielzeit entschieden, als Leipzigs Lucie Johne in der 90.+3 Minute den 5:3-Endstand erzielte. Zuvor hatten die Berlinerinnen trotz zwischenzeitlichem 4:1-Rückstand beste Möglichkeiten auf den Ausgleich oder sogar mehr, wie Trainer Manuel Meister gegenüber rbb|24 erklärte.
"Das 4:4 war möglich, aber wir machen im Moment einfach zu viele individuelle Fehler. Wir spielen gut, aber dann kommen die Fehler. Wenn es nur nach den Torchancen geht, gewinnen wir das Spiel 10:5. Die Effektivität der Hertha-Herren würde ich gern nehmen", so Meister in Anspielung auf den späten und etwas glücklichen Triumph der Hertha in Paderborn.
Allerdings, so Meister, müsse auch erwähnt werden, dass "RB sich heute eine Torhüterin aus dem Profi-Kader gegönnt hat und am Ende gewinnt sie auch das Spiel. Sie hat so viele Bälle gehalten, der Mannschaft so viel Sicherheit gegeben." Die erste Mannschaft Leipzigs steht derzeit auf Rang neun in der zwei Ligen höheren Bundesliga.
Für Herthas Trainer sind die aktuellen Rückschläge, die Mannschaft hat nun drei Spiele in Folge verloren, durchaus erwartbar gewesen. Nach einer überraschend starken Vorrunde würden sich die Gegner nun weitaus defensiver präsentieren. Zudem sei auch der Anspruch seiner eigenen Spielerinnen gestiegen. Obwohl diese in der Regel immer noch gerade mal 17, 18 Jahre alt sind. "Da kann man nicht erwarten, dass sie aus jeder Torchance auch ein Tor machen", so Meister.
Vor fast zwei Jahren ging das Fußball-Start-Up von Viktoria Berlin als ein Leuchtturmprojekt im Frauenfußball und mit hohen Ambitionen an den Start. Auf dem stark wachsenden Markt müssen sie sich nun aber gegen starke Konkurrenz behaupten. Von Lukas Witte
Viele späte Tore
Späte Tore und insgesamt reichlich Treffer gab es auch zwischen Türkiyemspor und dem 1. FFV Erfurt zu sehen. Mit 5:4 (2:3) behielten die Gastgeberinnen letztlich die Oberhand, wobei der finale Treffer, der 4:5-Anschlusstreffer Erfurts, erst in der 13. (!) Minute der Nachspielzeit fiel. Zuvor hatten Angelina Lübcke (19. und 72. Minute), Erika Szuh (33.), Lena-Marie Wolter Cosme (88.) sowie Alexandra Almasalme (93.) für Türkiyemspor getroffen, welches nun mit Hertha die Tabellenplätze tauscht und auf Rang fünf steht.
Einen Platz davor rangiert weiterhin die zweite Mannschaft von Turbine Potsdam, die mit 3:2 (1:2) gegen den Magdeburger FFC siegte. Die Treffer erzielten Natalie Bretschneider (16.), Amina Bibossynova (46.) und Emily Lemke (86.)
Fast schon unspektaktulär ging es hingegen beim Duell zwischen dem Bischofswerdaer FV und Tabellenschlusslicht Berolina Mitte zu. Mit 2:1 (0:0) siegte die Heimmannschaft. Für Berolina traf Emma Lamprecht (78.) zum Endstand.