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Quelle: imago images/Fotostand/Fritsch

Fußball-Bundesliga

Diese Berliner und Brandenburger wären perfekt als Bayern-Trainer

Der FC Bayern München hat überraschend Probleme, einen Nachfolger für Trainer Thomas Tuchel zu finden. Wie so oft kann Hilfe für Bayern nur aus Berlin kommen. Und Brandenburg. Einer dieser fünf Kandidaten muss es einfach werden. Von Ilja Behnisch

Detlef Soost

"Bist du bereit für die Team-Transformation", fragt Detlef D Soost auf seiner Homepage [detlef-soost.com], die neben viel Lobhudelei ("einer der erfolgreichsten Entertainer und TV-Persönlichkeiten Deutschlands!") für sich selbst auch Hinweise auf sein Wirken als Keynote-Speaker gibt. Und man kann sie schon hören, die Granden des FC Bayern, ob Uli Hoeneß oder Karl-Heinz Rummenigge: "Bereit? Joa, freilich!"

Der als Tanz-Choreograph berühmt gewordene Ost-Berliner Soost verspricht dabei den "WOW-Effekt". Und zwar "jenseits der Norm"! Mit seinen drei Modulen "Watch, Move, Feel" ist er längst so sehr Fußball, wie man Fußball sein kann. Außerdem ist Soost Fan des FC Bayern München. Legendär ein Facebook-Kommentar aus dem März 2015. Nach einer Niederlage des FC Bayern München gegen Borussia Mönchengladbach wütete Soost gegen einen Gladbacher Spieler: "Als Fußballfan finde ich es unglaublich mit welcher Brutalität Mittelklassespieler wie Tony Jantschke, Weltklassespieler wie Arjen Robben augenscheinlich bewusst foulen und dadurch dafür sorgen dass er für Wochen nicht mehr seinem Beruf nachgehen kann."

Das matcht mit den Bayern. Oder um es mit den Worten von Soost zu sagen: "Wenn Du nicht bereit bist, hinzufallen, solltest Du nicht losgehen." Forever number one.

Auswärtsspiel in Elversberg

Hertha-Trainer Dardai verspricht Gulasch bei Torfestival

Am Sonntag reist Hertha BSC zu einer bedeutungslosen Partie ins Saarland. Gegen den Aufsteiger Elversberg fordert Trainer Dardai trotzdem einen professionellen Auftritt seiner Mannschaft und versuchte deshalb unter der Woche zu motivieren.

Pal Dardai

Streng genommen ist der Ungar ein Ungar und kein Berliner. Doch wer Hertha BSC seit nahezu nahtlosen 27 Jahren überlebt, hat die Ehrenbürgerschaft der Stadt mehr als verdient. Dardai ist, so flötet es vom Olympia-Glockenturm, kommende Saison allerdings erstmal wieder nicht mehr Trainer der ersten Hertha-Mannschaft. Und vielleicht täte eine kleine Auszeit der Beziehung mal ganz gut?! Den Spieler Dardai wollten die Bayern immerhin schon mal haben. Der Trainer Dardai gilt als einer, der aus einer Mannschaft ziemlich genau das heraus holt, was auch in ihr steckt. Was beim FC Bayern München immer noch erschreckend viel wäre. Zur Saison 2025/26 dann könnte Dardai als Triple-Sieger zur Hertha zurückkehren und dann aber wirklich den Aufstieg angehen. Und die Bayern den frisch aus seinem Sabbatical befreiten Jürgen Klopp für sich verhaften. Win-Win-Win. Oder wie man in Bayern sagt: O’zapft is!

Urs Fischer

Streng genommen ist der Schweizer ein Schweizer und kein Berliner. Doch wer aus dem Zweitligisten Union Berlin einen Champions League-Teilnehmer formt, hat die Ehrenbürgerschaft der Stadt mehr als verdient. Ginge man nur nach der erbrachten Leistung, müsste ohnehin erheblich verwundern, warum Fischer nicht schon längst mit bajuwarischen Lockangeboten eingedeckt wird. Eine ähnlich beeindruckende Leistung wie die des Trainer des Jahres 2023 ist in der Bundesliga-Historie überhaupt nur wenigen sonst gelungen. Zudem hat Fischer zuvor beim FC Basel, dem — genau — FC Bayern der Schweiz, bereits bewiesen, was er mit dem besten Kader einer Liga anfangen kann. Nämlich Meisterschaften mit Rekordpunktzahlen gewinnen. Ist den Münchnern aber offenbar zu wenig glamourös, der Name Urs Fischer. Wobei eine Änderung ins italienische Orso Pescatore sofortige wie einfach Abhilfe schaffen könnte. Gern geschehen.

Union Berlin vor Spiel gegen VfL Bochum

Klassenkampf mit Ex- und womöglich zukünftigem Berliner

Die Zukunft des Trainers fraglich, die Formkurve schwankend bis beängstigend. Hinter dem 1. FC Union Berlin stehen derzeit viele Fragezeichen. Mit dem VfL Bochum kommt nun ein Gegner, der ein Ausrufezeichen im Gepäck hat.

Eduard Geyer

Streng genommen ist der Schlesier ein Schlesier und kein Brandenburger. Doch wer aus dem Regionalligisten Energie Cottbus einen Bundesligisten formt (1994-2004) und dafür sorgt, dass sich sowohl Ex-Kanzler Gerhard Schröder als auch Ex-Kanzlerin Angela Merkel mit Energie-Schal ins Stadion der Freundschaft begeben, hat die Ehrenbürgerschaft des Landes mehr als verdient. Geyer gilt als harter Hund. Und wenn diesen verwöhnten, bayerischen Millionären (!!!) eines fehlt, dann ja wohl eine harte Hand!

Mit einem möglichen Co-Trainer Hermann Gerland für das nötige Lokal-Kolorit gäbe es zukünftig entweder nur noch oder überhaupt nichts mehr zu lachen. Geyer war zuletzt 2008 für Dynamo Dresden, den FC Bayern des Ostens, tätig. Ist also erholt. Hat anders als Ex- und Ex-Wunschtrainer Julian Nagelsmann schonmal erfolgreich eine deutsche Nationalmannschaft trainiert und zumindest in dieser Hinsicht keine Ambitionen mehr. Ist auch verbal auf der Höhe der Zeit. Oder gar voraus. Die Bedeutung von "Die hab'n doch 'n Ritzel an der Dattel" wird aktuellen Forschungen nach wohl erst im Jahr 2035 entschlüsselt.

Manuel Gräfe

Ein gebürtiger Berliner und mächtig vom Fach. Der gelernte Sportwissenschaftler und lange Jahre mindestens mal beste Schiedsrichter der Bundesliga mag zu alt sein für das Schiedsrichterwesen. Und ist mit 50 Jahren doch gerade alt genug, um als Bayern-Trainer zu reüssieren. Gräfes größte Stärke als Unparteiischer stets: das ausgleichende Wesen.

Mit der Ruhe eines Berliner Eckkneipen-Wirts schlichtete Gräfe über Jahre auch die wüstesten Rudelbildungen der Bundesliga. Oft nur mit diesem sprechenden Blick und einer Körperhaltung, die zu sagen meinte: "Jungs. Wo das hinführt, da war ich schon. Lasst es lieber bleiben". Im internationalen Diven-Ensemble des deutschen Rekordmeisters genau der richtige Asset, um als moderierender Übungsleiter à la Jupp Heynckes (der Späte) zu performen. Größte Gefahr seiner möglichen Verpflichtung: Gräfe verzettelt sich während der Spiele in Klein-Klein-Wortgefechten mit den Schiedsrichtern und vierten Offiziellen.

Sendung: rbb24 Inforadio, 03.05.2024, 15 Uhr

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