Berliner Polizei sieht keine besondere Bedrohungslage zur Fußball-EM
Die Fußball-Europameisterschaft in Deutschland startet in genau einem Monat. Innensenatorin und Polizei haben jetzt einen Einblick in das Berliner Sicherheitskonzept gegeben. Drohnenabwehr, Gesichtserkennung und sind ein Teil davon.
Die Berliner Innensenatorin Iris Spranger (SPD) sieht die Hauptstadt gut vorbereitet auf die diesjährige Fußball-Europameisterschaft. Rund einen Monat vor dem Eröffnungsspiel gab Spranger am Mittwochvormittag im Rahmen einer Pressekonferenz Einblicke und Auskunft zu Fragen rund um die Sicherheit und öffentlichen Strukturen rund um das Turnier.
Die Gefährdungslage sei "abstrakt, aber unverändert", so Spranger. "Die Sicherheit der Berlinerinnen und Berliner sowie unserer Gäste hat oberste Priorität."
Seit zwei Jahren sei das umfangreiche Sicherheitskonzept in Planung, sagte Polizeipräsidentin Barbara Slowik. Explizite Bedrohung islamistischer Terrorgruppen der jüngsten Zeit nehme man sehr ernst, es gebe aber keine besondere Bedrohungslage.
Die Polizei setze zur Sicherung zahlreiche Beamte ein, dazu kämen Mittel zur Drohnenabwehr, Gesichtserkennung und Straßenblockaden, die auch Lkw aufhalten könnten. Zudem seien mobile Systeme im Einsatz, die Fluchtfahrten verhindern könnten, sagte Slowik.
Gemeinsam mit der Feuerwehr und weiteren Hilfsorganisationen seien auch im Olympiastadion bereits Übungen für den Ernstfall durchgeführt worden, unter anderem für Situationen mit chemischen, biologischen und nuklearen Bedrohungen, so Slowik. Extra für die EM seien zudem neue Fahrzeuge für die Dekontamination von zahlreichen Verletzten angeschafft worden. An Spieltagen sollen allein bei der Feuerwehr mehr als 1.000 Einsatzkräfte zur Verfügung stehen.
In der Spitze 6,5 Millionen Menschen in der Stadt
Die Berliner Polizei rechnet während der Europameisterschaft in der Spitze mit 6,5 Millionen Menschen in der Stadt. Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) und die S-Bahn werden ihre Kapazitäten ausweiten und Takte verkürzen, wie Spranger sagte.
Rund um das Turnier soll es ein umfangreiches Kulturprogramm geben. Dafür seien zahlreiche Träger und Sportvereine in der ganzen Stadt eingebunden worden, unter anderem für Straßenfußballspiele und soziale Initiativen. Zudem werde es mit dem sogenannten "Pride House Berlin" eine spezielle Anlaufstelle mit Public Viewing für queere Fans geben.
Insgesamt werden im Juni und Juli sechs EM-Spiele in Berlin ausgetragen. Besonderes Highlight ist dabei das Finale am 14. Juli. Hinzu kommen drei Gruppenspiele sowie je eine Achtel- und Viertelfinalpartie. Das erste Spiel im Berliner Olympiastadion ist das Gruppenspiel zwischen Spanien und Kroatien am 15. Juni.