Regionalliga Nordost
Die Ausgangslage ist einfach: Holt Cottbus beim Hertha-Nachwuchs am Sonntag einen Punkt, steigen die Lausitzer in die dritte Liga auf. Mindestens 8.000 Energie-Fans werden ihr Team begleiten. Dem fehlen jedoch zwei Leitwölfe. Von Andreas Friebel
Nachdem am vergangenen Sonntag die große Energie-Aufstiegsparty durch Luckenwalde (3:3) gecrasht wurde, nehmen die Cottbuser nun den zweiten Anlauf. Am Pfingstsonntag soll die lange herbeigesehnte Rückkehr in den Profifußball endlich gelingen. Fünf Jahre nach dem bitteren Abschied aus der dritten Liga fehlt dem Team von Claus-Dieter Wollitz nur noch ein Punkt beim Hertha-Nachwuchs (ab 12:50 Uhr live im rbb Fernsehen und im Stream auf rbb24.de).
Dann wäre es geschafft. "Ich glaube, dass wir seit dem Abstieg alle demütiger geworden sind. Alle im Verein, aber auch die Fans", so Wollitz. Als Cottbus 2018 das erste Mal in die dritte Liga zurückkehrte, glaubte das Umfeld, dass der "Betriebsunfall" vierte Liga damit zügig korrigiert sei. Doch schon 2019 ging es direkt wieder runter. Energie taumelte danach am Rande der Insolvenz.
Mit neuen Strukturen und der dritten Verpflichtung von Wollitz als Cheftrainer kehrte der sportliche Erfolg zurück. Im vergangenen Jahr wurde der Aufstieg in zwei Entscheidungsspielen gegen Unterhaching verpasst. In diesem Jahr darf der Meister der Regionalliga Nordost nun direkt rauf. "Wir hatten schwere Phasen in dieser Saison, konnten uns aber immer auf die Fans verlassen. Und auch für sie wollen wir Sonntag ein schönes Spiel liefern", sagt Mittelfeldspieler Tobias Hasse.
10.000 Zuschauer dürfen aktuell in den Jahn-Sportpark. Dort spielt Hertha II seit März, weil das Amateurstadion auf dem Olympiagelände für die Europameisterschaft modernisiert wird. Und die allermeisten dieser Fans werden rot und weiß auf ihren Schals und Trikots tragen. Mit mindestens 8.000 Energie-Anhängern wird gerechnet. "Das wird ein Heimspiel. Denn die Euphorie in Cottbus ist riesengroß. Die Stimmung in der Stadt ist großartig. Aber wir brauchen auch die Fans, das hat man ja letzten Sonntag gesehen", so Hasse.
Da lag Energie 0:3 zurück. Das Publikum im Leag Energie Stadion peitschte die Mannschaft aber trotzdem nach vorn. Und so gelang dann noch das 3:3. "Auch wenn das schön war. Aber ich möchte an diesem Sonntag nicht noch mal 0:3 hinten liegen", macht Wollitz klar.
Aufgrund der Ausgangslage, dass bereits ein Zähler reicht, ist nicht zu erwarten, dass die Lausitzer "all-in" gehen werden. Zwar sagt Wollitz: "Es macht keinen Sinn, unentschieden spielen zu wollen." Er will den Sieg. Aber die taktische Marschroute wird trotzdem sein, kein Gegentor zu kassieren. "Das A und O wird sein kein Gegentor zu kassieren. Wenn uns das gelingt, sind wir aufgestiegen", sagt Tobias Hasse.
Cottbus geht aber mit zwei nicht zu unterschätzenden Handicaps in diese Partie. Zum einen fehlt Offensivleitwolf Timmy Thiele wegen einer Gelbsperre. Und auch Claus-Dieter Wollitz darf keinen Einfluss auf das Spiel nehmen. Auch er ist gelbgesperrt und sitzt deshalb auf der Tribüne. Co-Trainer Tobias Röder übernimmt die Verantwortung an der Seitenlinie.
Die taktischen Pläne erstellt aber Claus-Dieter Wollitz, der sich sicher ist, dass sein Team auch noch den letzten Schritt zum Aufstieg gehen wird. "Wir haben auswärts zuletzt defensiv richtig gut funktioniert. Beim BFC haben wir zu Null gespielt und auch in Babelsberg. So müssen wir das auch am Sonntag machen."
Sendung: Der Tag, 16.05.2024, 19:15 Uhr
Beitrag von Andreas Friebel
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