Handball | European League
Nach der geglückten Champions-League-Quali reisen die Füchse Berlin am Wochenende mit viel Rückenwind nach Hamburg. Dort wollen die Handballer beim Final Four der European League ihren Titel verteidigen. Die Vorzeichen könnten kaum besser stehen.
Als amtierender Titelträger starten die Füchse Berlin am Wochenende in ihren Lieblingswettbewerb: In Hamburg steht am Samstag und Sonntag das Final Four der European League im Handball an. Jener Wettbewerb, den die Füchse in ihrer Vereinsgeschichte schon drei Mal gewannen: 2015, 2018 und zuletzt vor ziemlich genau einem Jahr in Flensburg.
Am Samstag (18 Uhr) treffen die Hauptstädter im deutschen Halbfinale auf die Rhein-Neckar Löwen. In einem potenziellen Endspiel bekämen es die Füchse am Sonntag (18 Uhr) mit dem Gewinner der Begegnung zwischen der SG Flensburg-Handewitt und Dinamo Bukarest zu tun, das am Samstag bereits um 15 Uhr ausgetragen wird.
Die Vorzeichen könnten aus Berliner Sicht kaum besser stehen. Die beiden Duelle in der Bundesliga entschieden die Füchse gegen die Rhein-Neckar Löwen für sich (38:32 und 36:28) – und erst am vergangenen Samstag buchten sie durch einen 28:25-Sieg beim TSV Hannover-Burgdorf ihr Champions-League-Ticket für die kommende Saison. In der Handball-Bundesliga sind die Hauptstädter zwei Spieltage vor Saisonende nicht mehr vom zweiten Platz zu verdrängen.
Das Team von Cheftrainer Jaron Siewert wird in der nächsten Spielzeit somit erstmals seit elf Jahren wieder in der Königsklasse vertreten sein. "Wir haben ein großes Saisonziel erreicht, was viel Rückenwind und eine gewisse Lockerheit für das Wochenende geben kann", sagt Siewert im Gespräch mit dem rbb. "Als amtierender Titelverteidiger gehen wir mit Selbstverständnis und Selbstvertrauen in dieses Turnier herein: Uns muss erstmals jemand schlagen. Wir sind sportlich absolut verdient im Final Four. Jeder kann jeden schlagen. Aber wir wollen das Ding wieder mit nach Berlin bringen!" Für den 30-Jährigen, der seit 2020 als Cheftrainer der Füchse im Amt ist, wäre es nach dem Gewinn der European League 2023 der zweite große Titel seiner noch jungen Trainerlaufbahn.
Trotz der positiven Ausgangssituation warnt Füchse-Rückraumspieler Fabian Wiede vor den Rhein-Neckar Löwen: "Wir müssen extrem vorsichtig sein und dürfen sie nicht unterschätzen", so der deutsche Nationalspieler. "Wir wissen ganz genau, dass sie individuell starke Spieler und einen guten Trainer haben, der starke Impulse setzen kann."
Wiede ist froh, wieder auf der Platte mitzumischen, nachdem er sich sich im September eine Sprunggelenksverletzung zugezogen hatte und rund fünf Monate aussetzen musste. "Nach der Verletzung bin ich froh, dass ich langsam wieder an die Mannschaft herankomme und mich hereingearbeitet habe, um eine wichtige Rolle zu tragen", sagt er. "Ich merke den Fuß schon noch, dass ich da noch einige Probleme habe und noch nicht wieder das ganze Spiel so spielen kann wie es vor der Verletzung war."
Dennoch wird er auch am Wochenende in Hamburg seinen Teil dazu beitragen, um wieder dafür zu sorgen, dass ein Titeltraum der Füchse wahr wird. Im April reichte es für die Berliner beim Final Four um den DHB-Pokal nur für einen enttäuschenden vierten Platz. Umso erfolgshungriger sind die Füchse vor dem Showdown in Hamburg.
Dabei können sie nicht nur wie gewohnt auf Mathias Gidsel, den Welthandballer in ihren Reihen, zählen, sondern auch auf die Unterstützung von rund 500 Fans, die das Team in die Hansestadt begleiten werden. Die Marschroute für das Wochenende hat Wiede längst vorgegeben: "Wir wollen den Titel verteidigen und die Saison mit einem Pokal krönen. Das wäre das i-Tüpfelchen – und wir werden alles dafür tun."
Sendung: rbb24, 23.05.2024, 21:45 Uhr
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