Deutsche Basketball-Meisterschaft
Missglückter Endspiel-Auftakt für ersatzgeschwächte Albatrosse: Die Basketballer von Alba Berlin sind mit einer 67:79-Niederlage beim FC Bayern in die Final-Serie der BBL-Playoffs gestartet. Im vierten Viertel erzielten die Berliner nur fünf Punkte.
Alba Berlin hat das erste Final-Spiel um die Deutsche Basketball-Meisterschaft am Samstagabend mit 67:79 (43:46) beim FC Bayern München verloren. Erfolgreichster Werfer auf Seiten der Berliner war Sterling Brown mit 15 Punkten.
"Wenn Alba Berlin gegen Bayern München spielt, vor allem im Finale, dann geht es immer, immer um die Vorherrschaft im deutschen Basketball", sagte Experte Heiko Schaffartzik, der in seiner aktiven Karriere für beide Teams auf dem Parkett stand und jeweils eine Meisterschaft gewann, im Vorlauf am "Dyn"-Mikrofon.
Die Albatrosse gingen ersatzgeschwächt in die Partie: Neben Martin Hermannsson, für den die Saison aufgrund einer Wadenverletzung gelaufen ist, war auch Johannes Thiemann in München zum Zuschauen verdammt. Der Weltmeister laboriert an einer Reizung des Patellasehnenansatzes.
Malte Delow und Matt Thomas versenkten ihre ersten Versuche von der Dreierlinie, Tim Schneider stopfte den Ball durch den Korb und Alba führte nach etwas mehr als zwei Minuten mit 8:4.
Doch die Bayern hatten die passende Antwort auf den starken Beginn der Gäste parat: NBA-Veteran Serge Ibaka und Vladimir Lucic drehten das Ergebnis und brachten die Münchner nach knapp vier Minuten erstmals in Führung (8:10) – und gaben diese bis zum Ende des ersten Viertels auch nicht mehr her. Nach zehn Minuten lag Alba mit 19:26 in Rückstand. Der FCB konnte vor allem von der Dreierlinie eine starke Wurfquote vorweisen, traf fünf seiner ersten neun Versuche von außen (56%) – drei davon gingen allein auf das Konto des deutschen Nationalspielers Andreas Obst.
Im zweiten Viertel meldeten sich die Albatrosse zurück, Guard Sterling Brown netzte zwei Dreier in Folge (29:30) – und Bayerns Coach Pablo Laso nahm eine Auszeit. Bis zur Halbzeit blieb es ein packendes Basketball-Spiel – mit dem Zwischenstand von 43:46 aus Sicht der Berliner ging es in die Kabinen. Und das, obwohl sich Alba neun Ballverluste leistete.
Im dritten Viertel dauerte es fast drei Minuten, ehe einem der beiden Teams ein erfolgreicher Abschluss gelang: Tim Schneider netzte aus der linken Ecke und stellte auf 46:46. Brown versenkte einen schwierigen Korbleger und brachte die Mannschaft von Trainer Israel Gonzalez erstmals seit dem ersten Viertel wieder in Führung (54:52).
Es ging weiter hin und her, FCB-Guard Obst traf einen Dreier, wurde dabei auch noch gefoult, ließ den Freiwurf aber ungenutzt. Leandro Bolmaro setzte noch einen Dreier obendrauf und die Hausherren führten plötzlich wieder (59:67). Die Bayern entschieden den dritten Abschnitt für sich und gingen mit einem 69:62-Vorsprung in die finalen zehn Minuten.
Auch im vierten Viertel vergingen die ersten Minuten ohne einen einzigen erfolgreichen Wurf. Dann setze Bayerns Devin Booker aber ein Statement, dunkte das Leder wuchtig durch den Ring – und Berlin nahm prompt eine Auszeit.
Die Albatrosse taten erst knapp eine Minute vor Spielende wieder etwas für ihr eigenes Punktekonto, als Louis Olinde zwei Freiwürfe versenkte. Im vierten Abschnitt fielen insgesamt erstaunlich wenige Würfe, das Viertel ging mit 10:5 an den FCB – negativrekordverdächtig. Bayern gewann Spiel eins mit 79:67.
Das zweite Final-Spiel in dieser Best-of-Five-Serie findet am Montag (20:30 Uhr) statt – erneut in München. Die dritte Begegnung, die potenziell schon entscheidend sein könnte, steigt am Mittwoch (20:30 Uhr, im Livestream auf rbb24.de) in der Arena am Ostbahnhof.
Die Albatrosse wollen nach ihrem bislang letzten Titelgewinn 2022 zurück auf den deutschen Basketball-Thron. Der FC Bayern will dagegen seine erste Meisterschaft seit 2019 – und würde mit einer erfolgreichen Serie gegen die Berliner das Double perfekt machen. Im Frühjahr holten die Münchner schon den BBL-Pokal.
Sendung: rbb24, 08.06.2024, 21:45 Uhr
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