Berliner Youtuber nach Aktion bei EM-Eröffnung mit Stadionverbot belegt
Bei Hertha BSC und der Nationalmannschaft hatte sich der Berliner Youtuber Marvin Wildhage bereits auf den Rasen geschlichen um mitzutrainieren. Nun stand er auch beim EM-Eröffnungsspiel auf dem Platz - als Maskottchen "Albärt" verkleidet.
Der Webvideoproduzent Marvin Wildhage ist nach einem nicht genehmigten Videodreh vor dem Eröffnungsspiel der Fußball-EM von der Europäischen Fußball-Union Uefa mit einem Stadionverbot belegt worden. Die Uefa bestätigte am Montag, dass es beim 5:1 der Nationalmannschaft gegen Schottland am Freitag in der Münchner Arena "einen Vorfall mit einem gefälschten Maskottchen-Kostüm gegeben" habe. Drei Personen hätten sich unberechtigt Zugang zum Stadion verschafft.
Wildhage hat dazu ein längeres Video veröffentlicht [youtube.com]. Der in den sozialen Medien beliebte Youtuber hatte sich mit einer gefälschten Akkreditierung und einem Kostüm des Maskottchens Albärt Zutritt zum Stadion verschafft. Auch von den Kontrollen durch die Ordner sind Videosequenzen zu sehen. Versteckt im Kostüm schaffte es Wildhage den Bildern zufolge bis an den Spielfeldrand. Am Ende des Videos berichtet er, er sei schließlich erwischt und von der Ordnungskräften in Gewahrsam genommen worden.
"Die Uefa hat die Situation ausgewertet und die notwendigen organisatorischen Maßnahmen eingeleitet", teilte der Dachverband mit, ohne Details zu nennen. Es gebe laufende Verfahren der Ermittlungsbehörden.
Reinschmuggelei auch beim DFB-Team und der Hertha
Wildhage hatte sich bereits beim öffentlichen Training der Nationalmannschaft vor dem Turnier in Jena eingeschleust. Er stand kurzzeitig - ausgerüstet mit Trainingskleidung - am Rande des Rasens, wo die Profis gerade Passübungen machten. Nach der Aktion ließ er sich von einem DFB-Mitarbeiter auf die Ränge begleiten. Dort wurde er von jungen Zuschauern erkannt und um Autogramme gebeten.
Auch bei der Berliner Hertha versuchte er vor fünf Jahren sein Glück: Mit dem offiziellen Trainingsoutfit ausgestattet schmuggelte sich Wildhage unter die Mannschaft, gab vor ein Jugendspieler zu sein, der mit den Profis mittrainieren sollte und kickte - wenn auch kurz - mit den Profis mit. Der Verein nahm es mit Humor, der damalige Trainer Jürgen Klinsmann lud Wildhage daraufhin noch einmal ein.