Frankfurter Boxerin Maxi Klötzer will in Paris um Gold kämpfen
Nur eine deutsche Boxerin hat sich für die Olympischen Spiele in Paris qualifiziert: Maxi Klötzer trainiert in Frankfurt (Oder) und wollte ursprünglich Eiskunstläuferin werden. Dass sie mit der Weltelite mithalten kann, hat sie bereits gezeigt.
Noch vor wenigen Tagen wurde am Trainingsstützpunkt in Frankfurt (Oder) am letzten Feinschliff gearbeitet. Jetzt ist Maxi Klötzer auf dem Weg von der Oder an die Seine in Paris. Sie ist erst die zweite deutsche Boxerin überhaupt, die an den Olympischen Spielen teilnehmen wird.
Die Berlinerin hält einen deutschen Olympia-Rekord und ist doch viel mehr als nur eine außergewöhnlich junge Athletin. Warum das Alter trotzdem eine Rolle spielt für Lilly Stoephasius - und was gut gehen muss, damit es gut wird in Paris. Von Ilja Behnisch
Kindheitstraum von Olympia
Für die 23-jährige ist das schon jetzt der größte Erfolg ihrer Karriere. So richtig fassen kann es die gebürtige Chemnitzerin allerdings noch immer nicht, wie sie sagt. Mit der Teilnahme sei für sie ein Kindheitstraum wahr geworden. "Man hört ja immer nur davon: dieses olympische Gefühl, die Atmosphäre. Ich freue mich darauf, dann da zu stehen und dann vielleicht auch endlich einmal zu realisieren: Wow, du hast es geschafft und bist bei Olympia."
Maxi Klötzer außerhalb des Rings | Quelle: IMAGO/Ed Gar
Darauf hat die 23-jährige lange hingearbeitet. Dabei habe sie zunächst als Eiskunstläuferin durchstarten wollen, sagt sie. Doch in der vierten Klasse wechselte Maxi Klötzer in den Boxsport. Nun vertritt sie Deutschland bei Olympia. Sie sagt, sie hoffe, mit ihren Erfolgen noch mehr junge Mädchen für das Boxen begeistern zu können. "Es ist schon eine sehr coole Sache, wie weltweit das Frauen-Boxen vom Niveau her zugenommen hat, wie präsent es mittlerweile auch in Deutschland ist und wieviel Nachwuchs kommt."
"Sie ist also eine der besten der Welt"
In Maxi Klötzers Wahl-Heimat und Trainingsstätte Frankfurt (Oder) setzt man große Stücke auf das Chemnitzer Fliegengewicht. Ex-Boxer und Bundesstützpunktleiter Stefan Köber traut ihr einiges zu, wie er sagt. "Gerade in der Gewichtsklasse ist das Leistungsgefüge wirklich eng und da sind sie wirklich alle stark. Maxi hat aber gezeigt, dass sie einige der jetzt qualifizierten Damen bereits im Vorfeld geschlagen hat. Sie ist also eine der besten der Welt." Immerhin hat sie im März bei einem Turnier in Italien im Finale die aktuelle Vize-Weltmeisterin aus Kasachstan knapp geschlagen und sich so die Olympia-Teilnahme gesichert.
Dennoch bleibt die Boxerin bodenständig. Die Konkurrenz dürfe nicht unterschätzt werden. Ziel sei aber, mehr als nur bei Olympia dabei zu sein, so Klötzer. "Ich möchte natürlich das Meiste herausholen, bin aber sehr realistisch. Es kann immer etwas schief gehen. Aber es ist möglich, da eine Medaille zu holen."
Allein muss Maxi Klötzer den Weg nach Paris nicht antreten. Als zweiter Deutscher steigt Nelvie Tiafack aus Köln im Superschwergewicht in den Ring.