Union verpflichtet Livan Burcu und leiht ihn nach Magdeburg aus
Fußball-Bundesligist 1. FC Union hat Livan Burcu vom SV Sandhausen verpflichtet. Der 19-jährige deutsch-türkische Flügelspieler wird allerdings nicht direkt für die Eisernen auflaufen, sondern zunächst in die zweite Liga zum 1. FC Magdeburg verliehen.
Burcu erzielte in der abgelaufenen Drittliga-Saison für Sandhausen vier Tore und bereitete fünf weitere vor. Im März debütierte er in der türkischen U21-Nationalmannschaft. Burcu ist in Frankfurt aufgewachsen, wo er beim FSV und der Eintracht in der Jugend spielte, ehe er 2022 nach Sandhausen wechselte.
Wechsel-Wirrwarr zwischen Sandhausen, Darmstadt und Berlin
In seiner ersten Profi-Saison überzeugte er als technisch starker Flügelspieler. Unions Geschäftsführer Profifußball Horst Heldt freute sich deshalb in der Vereinsmitteilung über einen "jungen, sehr talentierten Außenstürmer". Burcu habe in der dritten Liga seine Dribbelstärke und Torgefahr unter Beweis gestellt, so Heldt, der ein "hohes Entwicklungspotenzial" bei dem Neuzugang sieht. Dabei soll die einjährige Leihe in die zweite Liga, zum 1. FC Magdeburg, helfen.
Burcu hatte in diesem Sommer bei seinem ehemaligen Klub, dem SV Sandhausen, für Verstimmungen gesorgt. Der Klub hatte Medienberichten zufolge [hessenschau.de] den Vertrag des Talents bis 2025 verlängert, dabei aber offenbar den Formfehler begangen, das Vertragspapier nicht mit einer Laufzeit zu versehen. Deshalb wollte Burcu zunächst ablösefrei bei einem anderen Verein unterschreiben.
Dabei galt der SV Darmstadt als Favorit. Die Hessen waren sich aber unsicher was die Rechtslage angeht und wollten dennoch eine Ablöse an den SV Sandhausen zahlen. Als sich die Vereine geeinigt hatten, soll der Wechsel aufgrund von finanziellen Nachforderungen des Spielers geplatzt sein, berichtet die Hessenschau vom HR.
Sandhausen "froh, das leidige Thema abzuschließen", Burcu will Leihe nutzen
In Sandhausen antwortete man nur kurz und knapp auf den Abgang des Talents in einer Pressemitteilung: "Wir sind froh, dass wir dieses leidige Thema endlich positiv für den SV Sandhausen abschließen konnten", sagte Sportdirektor Matthias Imhof. Union und Sandhausen hätten sich auf einen Transfer geeinigt.
Das könnte darauf hindeuten, dass auch die Eisernen aufgrund der unsicheren Rechtslage eine Ablöse für Livan Burcu gezahlt haben. Offiziell ist das aber nicht, über die Modalitäten sei Stillschweigen vereinbart worden, heißt es in der Mitteilung des SV Sandhausen - das ist im deutschen Fußball so üblich. Der 1. FC Union machte seinerseits - ebenfalls wie üblich - keinerlei detaillierte Angaben, weder zum Transfer, noch über die Vertragslaufzeit Burcus.
Livan Burcu selbst sagte zum Abschluss seines persönlichen Wechsel-Wirrwarrs: "Wenn ein Bundesligist wie der 1. FC Union Berlin bei dir anklopft, hat das eine große Bedeutung. Für mich war daher schnell klar, dass ich diesen Weg gehen werde." Er wolle die Leihe nach Magdeburg bestmöglich nutzen und sich "kontinuierlich weiterentwickeln", so Burcu.