Strecke, Straßensperrungen, Zeitplan
Der Berlin-Marathon findet in diesem Jahr bereits zum 50. Mal statt. Mehrere zehntausend Teilnehmer werden am Sonntag auf Berlins Straßen dabei sein. Die Skater müssen sich derweil auf grundlegende Veränderungen einstellen. Die wichtigsten Infos zum Event.
Wie in jedem Jahr müssen sich die Berlinerinnen und Berliner am Sonntag, 29. September, beim Berlin-Marathon auf großflächige Sperrungen im gesamten Stadtgebiet einstellen. Manche Einschränkungen sind dabei nur von relativ kurzer Dauer, andere sind für einige Tage geplant.
Eine Übersicht der Sperrungen sowie Überquerunsmöglichkeiten für Autofahrer finden Sie auf der Homepage der Verkehrsinformationszentrale [viz.berlin.de]. Weitere Informationen und eine interaktive Karte der Marathonstrecke finden Sie auf der Seite des Veranstalters [bmw-berlin-marathon.com].
Am Marathonwochenende erwarten die Veranstalter insgesamt mehr als 50.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Das würde einen neuen Rekord für den Berlin-Marathon bedeuten. Im letzten Jahr waren 47.912 Menschen dabei. Unter ihnen sind erneut einige Top-Athletinnen und -Athleten, die auf der traditionell schnellen Strecke die Rekorde und Bestzeiten angreifen wollen.
Bei den Frauen reist Tigist Ketema als Siegerin des diesjährigen Dubai-Marathons an. Die Äthiopierin gewann das Rennen in 2:16:07 Stunden, was einen Streckenrekord bedeutete. Dabei war es ihr erster offizieller Start über die Distanz von 42,195 Kilometer. Vor ihr debütierte keine Frau jemals schneller bei einem Marathon. Mit Rosemary Wanjiru kehrt zudem die Zweitplatzierte des Rennens von 2022 zurück nach Berlin.
Bei den Männern könnten sich Tadese Takele und Ronald Korir um den ersten Platz streiten. Sie kamen letztes Jahr auf Platz drei und vier in Ziel. Mit den beiden Kenianern Cybrian Kotut und Kibiwott Kandie sowie den Äthiopiern Hailemaryam Kiros und Bazezew Asmare rangieren auf der Starterliste vier weitere Läufer, die Bestzeiten von unter 2:05 Stunden aufzuweisen haben.
Die Strecke des 50. Berlin-Marathons führt die Läuferinnen und Läufer wie gewohnt einmal quer durch die Stadt vorbei an vielen Sehenswürdigkeiten. Die Streckenführung ist dabei identisch zum letzten Jahr. Der Start- und Zielbereich befindet sich traditionell auf der Straße des 17. Juni. Von dort geht es über den Ernst-Reuter-Platz Richtung Norden nach Alt-Moabit und anschließend ostwärts über die Otto-von-Bismarck-Allee, Reinhardstraße, Torstraße und Karl-Marx-Allee zum Strausberger Platz.
Weiter geht es dann gen Süden entlang der Lichtenberger- und Heinrich-Heine-Straße zum Moritzplatz, von dem aus die Strecke über das Kottbusser Tor zum Hermannplatz führt. In Neukölln geht es an der Hasenheide vorbei nach Westen bis zur Yorckstraße, von der die Läufer über die Grunewald- und Martin-Luther-Straße bis zum Rathaus Schöneberg weiterziehen. Über die Hauptstraße geht es dann nach Friedenau, wo der Südwestkorso die Teilnehmer Richtung Schmargendorf führt.
Dann geht es entlang des Hohenzollerndamms, der Konstanzer Straße und dem Kurfürstendamm wieder stadteinwärts bis zum Wittenbergplatz und dann über die Potsdamer Straße weiter zum Potsdamer Platz. Hier beginnt der Schlussabschnitt, der die Läufer über den Gendarmenmarkt und die Straße Unter den Linden durch das Brandenburger Tor hindurch zum Ziel führt, dass sich ein Stück hinter dem Wahrzeichen befindet.
Grundlegende Neuerungen gibt es auf der Skate-Strecke. Die rund 3.500 Angemeldeten auf Rollen starten in diesem Jahr am Samstag (ab 12:20 Uhr) zwar noch an gewohnter Stelle auf der Straße des 17. Juni, ehe die Skater dann aber - statt auf der klassischen Laufstrecke - erstmals einen Rundkurs fahren werden.
Fünf Mal führt sie die neue Route über den Ernst-Reuter-Platz und die Otto-Suhr-Allee in Richtung Schloss Charlottenburg. Von dort zurück zur Siegessäule und nach der fünften Runde zur Zieleinfahrt über den gewohnten Abschnitt: entlang dem Landwehrkanal, über Potsdamer Platz, Gendarmenmarkt und Unter den Linden bis durch das Brandenburger Tor auf die Zielgeraden.
Gegenüber der Berliner Morgenpost [Bezahlinhalt] erläuterte Gerte Buchheit, Skate-Expertin des Veranstalters SCC Events, die Gründe für diesen Kurswechsel: "Mit den sinkenden Teilnehmerzahlen beim Inlineskating-Marathon wurde es immer schwieriger, gegenüber der Stadt Berlin Argumente für so umfangreiche Straßensperrungen in Mitte vorzubringen", so Buchheit. Über die Jahre sei die Zahl der angemeldeten Skater von mehr als 10.000 auf etwa 3.500 zurückgegangen.
Darüber hinaus versprechen sich die Veranstalter einige Vorteile von der neuen Streckenführung: So sei die Route nicht nur kompakter, was geringere Einschränkungen mit sich bringt, sondern darüber hinaus auch attraktiver für Zuschauer, die nun näher am Geschehen dran sein können und die Sportlerinnen und Sportler logischerweise häufiger zu sehen bekommen als in der Vergangenheit.
Dennoch räumt Buchheit ein, dass es einen "kleinen Aufschrei" in der Skater-Szene gegeben habe, nachdem die Änderungen bekannt wurden. "Einige waren sauer, weil durch den Rundkurs die Fahrt an den bekannten Sehenswürdigkeiten wegfällt."
Parallel zum Berlin-Marathon werden Ende September in Berlin über das gesamte Wochenende erneut weitere Sportveranstaltungen angeboten.
So wird es die traditionellen Handbike- und Rollstuhl-Rennen geben, Läufe für Kinder und Jugendliche sowie erstmals einen 5-Kilometer-Wettbewerb am Samstag, dem Tag vor dem Hauptlauf.
Ob - ähnlich wie im letzten Jahr, als Klimaaktivisten versuchten das Rennen zu stören - wieder mit politischen Aktionen entlang der Strecke zu rechnen ist, ist Stand jetzt noch nicht absehbar.
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