DFB-Pokal
Der Regionalligist Viktoria Berlin hat in der ersten Runde des DFB-Pokals eine historische Sensation verpasst. Gegen Fußball-Bundesligist FC Augsburg führte der Underdog früh, musste sich dann aber der individuellen Klasse geschlagen geben.
Viktoria Berlin konnte in der ersten Runde des DFB-Pokals nicht für die vom Verein erhoffte Überraschung sorgen. Gegen Bundesligist FC Augsburg trafen die Berliner früh, mussten sich am Ende aber dennoch mit 1:4 (1:1) geschlagen geben. Damit schaffte es Viktoria auch bei der dritten DFB-Pokal-Teilnahme nicht in die zweite Runde. Innenverteidiger Aidan Liu hatte die Berliner bereits in der vierten Minute in Führung gebracht, aber Elvis Rexhbecaj und Samuel Essende drehten die Partie, ehe Niklas Dorsch und Philipp Tietz den Deckel drauf machten.
Augsburg konnte damit eine weitere Blamage im DFB-Pokal knapp verhindern. Im vergangenen Jahr schieden die Fuggerstädter in der ersten Runde mit 0:2 gegen Unterhaching aus. Ohnehin kam das Team von Trainer Jesse Thorup in den vergangenen fünf Jahren maximal bis in die zweite Runde.
Viktoria ließ sich im mäßig gefüllten Jahnsportpark nicht lange bitten und versuchte direkt, offensiv gefährlich und unangenehm zu sein. Nicht mal vier Minuten brauchten die Berliner, um es im Tor der Augsburger klingeln zu lassen. Nach einer scharf getretenen Ecke setzte sich Nicolas Hebisch im Kopfballduell mit Augsburgs Kapitän Jeffrey Gouweleeuw stark durch und verlängerte an den zweiten Pfosten. Dort stand Aidan Liu völlig blank und musste aus einem Meter nur noch den Ball über die Linie drücken.
In der ersten Viertelstunde war Augsburg anzumerken, dass sie in dieser Saison noch kein Pflichtspiel bestritten hatten. Viele Automatismen funktionierten noch nicht, gefährlich wurde es vor dem Tor der Berliner kaum. Die Mannschaft von Viktoria-Trainer Dennis Kutrieb beschränkte sich mit der Führung im Rücken auf Kontersituationen.
Die Mannschaft von Thorup setzte in der zweiten Halbzeit ihre drückende Überlegenheit weiter fort. Nur acht Minuten konnte Viktoria dieser Stand halten. Dann konnte sich Essende auf der linken Seite gegen zwei Berliner viel zu leicht durchsetzen, spielte einen Doppelpass mit Ex-Herthaner Arne Maier und ließ Viktoria-Keeper Florian Horenburg mit seinem Schuss in die lange Ecke keine Chance.
Kutrieb reagierte und brachte mit Emmanuel Elekwa, Shean Mensah und Oleg Skakun frisches Personal. Augsburg ließ es nun etwas ruhiger angehen und so verteilten sich die Spielanteile wieder mehr, wirklich zwingend wurde Viktoria vor dem Tor von Nediljko Labrovic allerdings nicht. Den Schlusspunkt setzten die Augsburger mit einem Doppelpack. Eine Kombination mit Yusuf Kadabayi vollendete der eingewechselte Niklas Dorsch (87.), dann köpfte Tietz eine maßgenaue Flanke gegen drei Viktoria-Spieler ein (92.+2).
Dennis Kutrieb (Viktoria Berlin): Ich denke, die Jungs haben ein bisschen mehr verdient. Sie haben es überragend gemacht. Die erste halbe Stunde ist es komplett so aufgegangen, wie wir uns das gedacht haben. Wir haben gut verteidigt und ein paar Nadelstiche setzen können. Wir sind eine junge Mannschaft, wollen und werden lernen. Das macht uns am Ende stärker.
Arne Maier (FC Augsburg): Wir wussten, dass es nicht leicht wird. Wir sprechen da aus Erfahrung, weil wir letztes Jahr in der 1. Runde rausgeflogen sind. Irgendwann sind wir mit 2:1 in Führung gegangen und dann musste Viktoria aufmachen. [...] Es ist immer schön, wieder in Berlin zu sein. Ich fühle mich hier zu Hause.
Jesse Thorup (FC Augsburg): Nach drei Minuten 1:0 hinten zu liegen war natürlich nicht das, was wir uns erhofft haben. Die Spieler haben das aber ganz ordentlich gemacht und immer mit Geduld gespielt. Wir waren stark am Ball und hatten schon in der ersten Halbzeit viele Chancen. Ich bin sehr zufrieden.
Sendung: rbb UM6, 18.08.2024, 18 Uhr
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