Nach dem Tod von Kay Bernstein steht bei Hertha BSC in rund zwei Monaten die Wahl eines neuen Präsidenten an. Die Liste der offiziellen Kandidaten wurde bereits veröffentlicht und schon bald geht der Wahlkampf in die heiße Phase.
Wann und was wird gewählt?
Die Präsidiumswahl findet auf der kommenden ordentlichen Mitgliederversammlung des Fußball-Zweitligisten am 17. November im City Cube der Messe Berlin statt. Dabei wird nicht nur darüber entschieden, wer künftig das höchste Amt im Verein bekleidet, sondern es wird auch ein Stellvertreter gesucht und das gesamte Gremium neu gewählt. Dieses muss aus mindestens sieben und höchstens neun Mitgliedern bestehen.
Der 1. FC Union und Hertha BSC haben ihre Tickets für die zweite Pokal-Runde gelöst. Schon Anfang September wissen die Berliner Vereine, auf wen sie als nächstes treffen. Fragen und Antworten zur Auslosung.
Warum findet die Wahl erst jetzt statt?
Bereits im Januar war der Verein durch den plötzlichen Tod des Präsidenten Kay Bernstein geschockt worden. Vize-Präsident Fabian Drescher hatte das Amt daraufhin kommissarisch übernommen und angekündigt, den eingeschlagenen Berliner Weg weitergehen zu wollen. Da damals sieben Mitglieder im Präsidium verblieben und das Gremium damit laut Satzung handlungs- und beschlussfähig war, waren auch keine Neuwahlen nötig.
Die nun anstehenden Wahlen auf der kommenden Mitgliederversammlung sind turnusmäßig und hätten damit auch unabhängig des Versterbens von Bernstein stattgefunden.
Wer sitzt derzeit im Präsidium?
Herthas höchstes Vereinsgremium besteht derzeit aus dem Interimspräsidenten Fabian Drescher, Anne Jüngermann, Peer Mock-Stürmer, Hans-Joachim Bläsing, Anne Noske, Dr. Ralf Thaeter und Saravanan Sundaram. Die drei letztgenannten sind erst seit Oktober 2023 Teil des Präsidiums, weil eine Nachwahl nach Rücktritten notwendig geworden war. Sie alle müssen sich nun erneut zur Wahl stellen.
Welche Kandidaten sind im Rennen?
Mittlerweile hat Hertha eine offizielle Liste der Personen veröffentlicht, die bei der Wahl auf der kommenden Mitgliederversammlung für das Amt des Vereinspräsidenten, des Vizepräsidenten und für die Ämter als einfache Präsidiumsmitglieder kandidieren.
Insgesamt fünf Personen wollen sich demnach in das höchste Amt des Vereins wählen lassen. Neben dem kommissarischen Präsidenten Fabian Drescher stehen noch der Autohaus-Besitzer Uwe Dinnebier, der ehemalige Hertha-Spieler Wolfgang Sidka, der selbstständige Gastronom Olaf Brandt und der Sneaker-Unternehmer Stepan Timoshin auf der Liste.
Timoshin bewirbt sich zudem zeitgleich auch noch auf das Amt des Vizepräsidenten. Hier stehen neben ihm noch Ü32-Co-Trainer und Unternehmer Ferhat Dogru, Präsidiumsmitglied Anne Noske, Maurer und Betonbaumeister Marvin Brumme und der ehemalige Hertha-Stürmer Marko Pantelic.
Wie ist das Prozedere bis zur Wahl im November?
Bevor es an die Wahlurne geht, sollen die Vereinsmitglieder im Rahmen einer Informationsveranstaltung die Möglichkeit bekommen, die Kandidaten besser kennenzulernen. Dafür hat der Klub am 16. Oktober um 18 Uhr in das Cineplex-Kino in Neukölln eingeladen, wo die Bewerber sich noch einmal vorstellen können und den Mitglieder Rede und Antwort stehen.
Zudem hat der Verein auf seiner Website Steckbriefe zu allen Anwärtern veröffentlicht.
Welche Kriterien müssen die Kandidaten erfüllen?
Laut der Vereinssatzung sollen die Kandidaten für die Wahl zum Präsidium Kompetenz in wirtschaftlichen Fragen, in der Geschäfts- bzw. Personalführung, im sportlichen Bereich oder in rechtlichen Fragen sowie die notwendige fachliche Eignung aufweisen. Zudem darf ein Kandidat innerhalb der letzten fünf Jahre nicht wegen einer Insolvenzstraftat, wegen Betrugs oder Untreue rechtskräftig verurteilt worden sein. All das hat der Aufsichtsrat in Eignungsgesprächen geprüft und nur die geeigneten Kandidaten der Mitgliederversammlung zur Wahl vorgeschlagen.
Mit dem 5:1 in Rostock hat Hertha BSC seinen ersten Saisonsieg eingefahren. Im Pokal zeigte das Team von Trainer Fiél alte Schwächen und neue Qualitäten. Tabakovics anhaltende Torflaute ist nur bedingt ein Problem. Von Anton Fahl
Wie funktioniert die Wahl?
Bei der Wahl im November brauchen die geeigneten Kandidaten die absolute Mehrheit der abgegebenen Stimmen, um am Ende für ein Posten gewählt zu werden. Wählen dürfen nur die im City Cube anwesenden Mitglieder.
Erhalten mehr Kandidaten die absolute Mehrheit als Ämter zu besetzen sind, sind jeweils die Kandidaten gewählt, die die meisten Stimmen auf sich vereinigen. Sollten hingegen im ersten Wahlgang nicht die geforderten sieben Präsidiumsmitglieder gewählt werden, findet ein zweiter Wahlgang statt.
Sollte auch dieser nicht zum Erfolg führen, setzt das aktuelle Präsidium einen Termin zur Fortsetzung der Mitgliederversammlung und einer weiteren Wahl fest. Die bisherigen Präsidiumsmitglieder bleiben so lange im Amt, bis die Wahl vollständig abgeschlossen ist.