Fußball-Bundesliga
Mit fünf Millionen Euro Ablöse ist der von Borussia Dortmund kommende Linksverteidiger Tom Rothe der bisher teuerste Sommer-Neuzugang von Union Berlin. Über den Klub hat er sich im Vorfeld ganz genau informiert.
Als Tom Rothe am 16. April 2022 zum 1:0 für Borussia Dortmund gegen den VfL Wolfsburg traf, war er gerade einmal 17 Jahre, fünf Monate und acht Tage alt. Es war zugleich auch sein Debüt in der Fußball-Bundesliga überhaupt. Weshalb Rothe nun also Rekordträger ist. Denn in der Geschichte der Liga war niemand jünger, der bei seinem Debüt auch direkt traf.
Schon damals galt Rothe als großes Talent. Aufgrund der großen Konkurrenz beim letztjährigen Champions League-Finalisten aus dem Ruhrgebiet wechselte Rothe in der vergangenen Saison auf Leihbasis zu Holstein Kiel. Dort half er als Stammspieler und Leistungsträger mit, den überraschenden Aufstieg der Störche zu realisieren. Und machte sich so auch für Union interessant. In einer Medienrunde nahm der zurückhaltend und zugleich selbstbewusst wirkende Rothe nun erstmals ausführlich Stellung nach seinem Wechsel. Und sprach über ...
… die Gründe, sich für Union zu entscheiden:
Union ist ein geiler Klub, bei dem man Tradition hat, bei dem man Bock hat zu spielen. Dazu hatte ich sehr gute Gespräche mit dem Trainer. Mit dem Trainer arbeitet man am engsten im Verein. Wenn der einem zusagt, wenn man von Anfang das Gefühl hat, das könnte passen, dann hat man da noch mehr Bock.
… die Inhalte, mit denen ihn Bo Svensson begeistert hat:
Mit der Art, wie er Fußball spielen möchte. Ich bin ja auch gern jemand, der links die Linie hoch und runterläuft, der da die Energie auf den Platz bringt.
… die große Konkurrenz durch Robin Gosens und Jérome Roussillon:
Die ist da. Aber das ist nicht generell etwas schlechter. Das bringt einen auch weiter. Gerade ein Spieler wie Robin, mit so viel Erfahrung, hilft mir auch, zu lernen. Ich bin auch noch jung. Aber klar will ich Gas geben und eine Option sein.
… das, was er noch verbessern kann an seinem Spiel:
Klar kann man in allen Dingen noch etwas rausholen. Wo auf jeden Fall noch Potenzial da ist, ist einfach defensiv das eins gegen eins. Gerade gegen schnelle, wendige Spieler kann ich noch stabiler werden.
… seine Erkundungen nach Union:
Ich habe mich ein bisschen bei Joschi (Aljoscha Kemlein, Anm. d. Red.) erkundigt, den kannte ich ja noch von der Nationalmannschaft. Er hat auch ein paar gute Sachen erzählt. Ich glaube auch, was man so hört: Gute Truppe, sympathischer Verein, gute Menschen. Das hat sich die ersten Tage einfach nur bestätigt. Ich habe mich sehr super aufgenommen gefühlt von der Mannschaft, vom Trainerteam, von den Jungs. Auch vom Staff. Deswegen bin ich sehr positiv gestimmt, auf jeden Fall.
… die Rückkauf-Option für Borussia Dortmund:
Wenn es jetzt hier so gut laufen sollte, dass Dortmund die Option zieht, dann gibt es wenig schönere Vereine mit besseren Fans. Ich glaube, Dortmund ist an sich keine falsche Adresse, um in Deutschland Fußball zu spielen. Deswegen versuche ich hier einfach Gas zu geben, mich durchzusetzen, hier zu spielen. Und wenn es dann so gut ist, dass Dortmund die Rückkauf-Option zieht, dann habe ich da jetzt grundsätzlich nichts dagegen.
… seine Saisonziele mit Union:
Letzte Saison lief es nicht so, wie man es sich erhofft hat. Aber ich glaube, wir haben jetzt echt eine gute Truppe, was ich bisher so die Tage mitbekommen habe. Mit sehr guten, positiven Menschen und mit einem neuen Trainer. Das kann, glaube ich, echt gut werden. Wofür es am Ende reicht, sehen wir dann. Aber wenn wir von Anfang an alles reinhauen und von Spiel zu Spiel denken, dann kann es schon gut werden.
… das Ziel Nationalmannschaft:
Ich bin ein Mensch, der es mag, groß zu denken. Ich versuche, das Beste rauszuholen. Wenn man die Möglichkeit hat, vorne mitzuspielen, ganz oben dabei zu sein, das ist das Geilste, was es gibt. Das ist ein Traum von mir. Auf den versuche ich jeden Tag hinzuarbeiten. Wenn es irgendwann so weit ist, dann wäre mein Lebenstraum in Erfüllung.
… seine Vorbilder:
Ich hatte immer Spieler, die ich cool fand anzuschauen. Aber so richtige Vorbilder hatte ich auf meiner Position eigentlich nicht. Ich fand früher Marcelo von Real Madrid gut. Wie der gespielt hat, fand ich cool. So locker und trickreich. Oder die beiden bei Liverpool, Trent Alexander-Arnold und Andy Robertson. Die haben ja auch sehr viel Impact gehabt auf deren Spiel. Das fand ich schon immer sehr, sehr cool. Da konnte ich auch ein, zwei Sachen abschauen.
Sendung: DER TAG, 12.08.2024, 18 Uhr
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