DFB-Pokal der Frauen
Die "Eisernen Ladies" stehen in der zweiten Runde des DFB-Pokals. Gegen Gütersloh kam der 1. FC Union nach einem Rückstand zurück und behielt im Elfmeterschießen die Oberhand. Eine Neuverpflichtung wurde zur Protagonistin.
Die Frauen des 1. FC Union Berlin haben in der ersten Runde des DFB-Pokals am Dienstagabend nach Elfmeterschießen mit 6:4 (2:2, 2:2, 0:1) beim FSV Gütersloh 2009 gewonnen. Im direkten Duell zweier Fußball-Zweitligisten zeigten die Berlinerinnen nach einem Pausenrückstand eine deutliche Leistungssteigerung in der zweiten Hälfte. Im Elfmeterschießen wurde die neue Torhüterin Cara Bösl zur Heldin wurde.
Vor den Augen von Unions Vereinspräsident Dirk Zingler erwischten die Gastgeberinnen aus Gütersloh den etwas besseren Start. Marie Schröder verbuchte im Heidewaldstadion den ersten gefährlichen Abschluss: Nach einer Ungenauigkeit im Berliner Spielaufbau war die FSV-Stürmerin auf und davon, scheiterte mit ihrem zu unplatzierten Schuss aber an FCU-Schlussfrau Cara Bösl (5. Minute).
Erst nach einer knappen Viertelstunde tauchten die Unionerinnen mal vor dem gegnerischen Tor auf – in Gestalt der Top-Torjägerin aus der Vorsaison, Sarah Abu Sabbah, deren Versuch nach einem schönen Dribbling allerdings abgeblockt wurde (13.).
Das Team von Trainerin Ailien Poese wurde vom Tabellen-Siebten der Vorsaison frühzeitig unter Druck gesetzt und so war es auch in der 24. Minute die auffällige Marie Schröder, die nach einer Unkonzentriertheit von Charleen Niesler an den Ball kam und soeben noch von Bösl gestoppt werden konnte (24.).
Mit fortschreitender Spieldauer neutralisierten sich die Mannschaften zunehmend. Erst unmittelbar vor der Halbzeit sahen die Zuschauer die nächste Großchance – und im dritten Anlauf schlug Schröder zu. Auf dem linken Flügel war die Gütersloher Angreiferin nicht zu halten und netzte aus spitzem Winkel zur insgesamt verdienten 1:0-Halbzeitführung für den FSV ein (45.).
Die "Eisernen Ladies" stemmten sich nach dem Seitenwechsel gegen das drohende Pokal-Aus – und kamen in der 56. Minute durch eine sehenswerte Einzelleistung zum Ausgleich. Athanasia Moraitou, eine der beiden griechischen Nationalspielerinnen im Trikot der Köpenicker, versenkte einen direkten Freistoß von der Strafraumkante unhaltbar im rechten oberen Toreck. Ein Wirkungstreffer, denn während sich der FSV Gütersloh sichtlich beeindruckt zeigte, trat der FCU in der Folge mit viel mehr Selbstverständnis und Ballsicherheit auf. Allein: Weitere Torchancen blieben zunächst aus.
So dauerte es bis zur 77. Minute, als Dina Orschmann eine gute Gelegenheit hatte, um die Unioner in Führung zu bringen, mit ihrem Schuss aber am rechten Pfosten scheiterte. Marie Schröder versuchte es auf der Gegenseite, zielte aber deutlich zu hoch (81.).
Eine griechische Co-Produktion drehte das Spiel zu Gunsten der Berlinerinnen: Diesmal flankte Moraitou einen Freistoß in den Sechzehner, wo die kurz zuvor eingewechselte Markou Eleni das Leder mit ihrem ersten Ballkontakt in die Maschen köpfte (84.). Die Poese-Elf sah schon wie der sichere Sieger aus, doch Gütersloh schlug nochmal zurück: Bösl unterschätzte einen lang geschlagenen Freistoß von Melanie Schuster, der an die Latte prallte - Lilly Stojan schaltete am schnellsten und nickte zum 2:2 ein (89.). Nach 90 Minuten stand kein Sieger fest - es gab Nachschlag.
Die beste Möglichkeit in der ersten Hälfte der Verlängerung ließ Unions Pia Metzker ungenutzt, die den Ball aus spitzem Winkel nicht voll erwischte (101.). in den finalen 15 Minuten waren beide Mannschaften naturgemäß vor allem darauf bedacht, nicht den einen, entscheidenden Fehler zu machen. So blieb es auch nach 120 Minuten beim Stand von 2:2.
Im Elfmeterschießen bewiesen die Berlinerinnen starke Nerven: Torhüterin Bösl parierte zwei Mal, ihre Mitspielerinnen versenkten die ersten vier Versuche allesamt. Union steht damit in der zweiten Runde des DFB-Pokals.
Sendung: rbb24, 20.08.2024, 21:45 Uhr
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