Paris 2024
Die Olympischen Spiele von Paris waren ein voller Erfolg. Nun sind die Paralympics dran, es ihnen gleich zu tun. Hier kommen die wichtigsten Fragen und Antworten im Überblick.
Die Paralympics sind die an den Olympischen Spielen angelehnten Wettbewerbe für Menschen mit körperlicher oder geistiger Behinderung. Sie werden organisiert vom Internationalen Paralympischen Komitee (IPC) und haben ihren Ursprung in den "Stoke Mandeville Games", die 1948 von Sir Ludwig Guttmann, einem deutschen Neurologen, ins Leben gerufen wurden. Diese ersten Spiele fanden in Stoke Mandeville, England, statt und waren ein Sportwettkampf für Veteranen des Zweiten Weltkriegs mit Rückenmarksverletzungen.
Die ersten offiziellen Paralympischen Spiele, wie wir sie heute kennen, fanden 1960 in Rom statt. Damals nahmen rund 400 Athleten aus 23 Ländern in acht Sportarten teil. Seitdem haben sich die Paralympics kontinuierlich zu einem weltweiten Sportereignis entwickelt, das parallel zu den Olympischen Spielen stattfindet. Es gibt viele Disziplinen, die denen der Olympischen Spiele ähneln, aber an die besonderen Bedürfnisse und Fähigkeiten der Athleten angepasst sind.
Die diesjährigen, 17. Sommer-Paralympics werden vom 28. August bis zum 8. September 2024 in Paris stattfinden. Dies ist das erste Mal, dass Paris die Paralympischen Spiele ausrichtet, nachdem die Stadt zuvor die Olympischen Spiele 1900 und 1924 veranstaltet hat.
Viele der Wettkampfstätten sind identisch mit jenen der Olympischen Spiele, die zwischen dem 26. Juli und 11. August stattfanden.
Die rund 4.400 Sportler und Sportlerinnen aus 180 Nationen treten zu insgesamt 549 Wettbewerbe in 22 Sportarten gegeneinander an. Diese umfassen eine Vielzahl von Disziplinen, die auf die unterschiedlichen Fähigkeiten und Bedürfnisse der Athletinnen und Athleten zugeschnitten sind, wie z. B. Goalball für sehbehinderte Sportler.
Andere, wie Leichtathletik und Schwimmen, werden mit speziellen Regeln und Klassifizierungen durchgeführt, um den unterschiedlichen Fähigkeiten der Athleten gerecht zu werden.
Das sogenannte "Team D Paralympics" besteht insgesamt aus 143 Athleten und Athletinnen. Darunter sind 16 Starter und Starterinnen aus Brandenburger Vereinen und acht Starter und Starterinnen aus Berliner Vereinen.
Auch das jüngste Mitglied der deutschen Delegation kommt aus der deutschen Hauptstadt. Die Para-Schwimmerin Johanna Döhler ist gerade einmal 14 Jahre alt. Sechzehn Jahre und eine Paralympics-Teilnahme älter ist hingegen Elena Semechin. Die sehbehinderte Para-Schwimmerin gewann bei den letzten Paralympics in Tokio Gold, ehe sie wenige Wochen darauf die Diagnose Hirntumor erhielt. Nach überstandener Chemotherapie kämpfte sie sich zurück, wurde Welt- und Europameisterin und möchte ihr erstaunliches Comeback nun in Paris krönen.
Insgesamt nimmt das "Team D Paralympics" an 18 der 22 Sportarten teil. Eine detaillierte Übersicht gibt es auf den Seiten des Deutschen Behindertensportverbandes [dbs-npc.de].
Für Gold gibt es 20.000 Euro, für Silber 15.000 Euro und für Bronze 10.000 Euro. Damit sind es dieselben Summen, die auch für die deutschen Olympia-Teilnehmer gegolten haben.
Die Eröffnungsfeier findet am 28. August 2024 statt und folgt einem außergewöhnlichen Konzept. Die Zeremonie führt entlang der berühmten Avenue des Champs-Élysées bis zum Place de la Concorde im Herzen von Paris. Es ist das erste Mal in der Geschichte der Paralympischen Spiele, dass die Eröffnungsfeier nicht in einem Stadion, sondern unter freiem Himmel stattfindet.
Die Abschlussfeier wird voraussichtlich im Stade de France in Saint-Denis stattfinden.
Die Eröffnungsfeier wird live im ZDF übertragen (28. August, ab 20 Uhr). Ansonsten wechseln sich ARD und ZDF im Tagesprogramm ab. Insgesamt werden so über 60 Stunden Live-Sport übertragen. Dazu kommen mehr als 100 Stunden im Live-Stream-Angebot von ARD und ZDF. Am 4. und 6. September überträgt die ARD die Paralympics im linearen Programm auch in der sogenannten Primetime, also im Anschluss an die Tagesschau, ab 20:15 Uhr.
Sendung: rbb24, 23.08.2024, 22 Uhr
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