Alba verliert Bundesliga-Auftakt in Hamburg deutlich mit 80:97
Den Start in die neue Saison hätte sich Alba Berlin sicherlich anders vorgestellt. In Hamburg gab es eine verdiente Niederlage. Die Berliner liefen fast die gesamte Zeit einem Rückstand hinterher und offenbarten viele Probleme.
Die Basketballer von Alba Berlin haben zum Auftakt der neuen Spielzeit in der Bundesliga eine Niederlage kassiert. Der deutsche Vizemeister verlor auswärts bei den Towers Hamburg klar mit 80:97 (44:48). Bester Berliner Werfer war Jonas Mattiseck mit zwölf Punkten.
Desaströser Berliner Beginn
Die Berliner starteten in der Inselpark Arena mit zwei Neuzugängen in der ersten Fünf in die Saison. William McDowell-White und Trevion Williams waren im Sommer gekommen, um unter anderem die schmerzhaften Abgänge von Johannes Thiemann und Sterling Brown kompensieren zu können. Alba-Trainer Israel Gonzalez musste zudem mit Gabriele Procida, Malte Delow, Matt Thomas, Tim Schneider und Ziga Samar auf gleich fünf verletzte Spieler verzichten.
Dem veränderten und ausgedünnten Berliner Team merkte man in der Anfangsphase deutlich an, dass es noch nicht eingespielt ist. Es fehlte der Rhythmus und es häuften sich die Ballverluste im Angriff: Ganze sechs Turnover verzeichnete Alba im ersten Viertel. Auch in der Defensive wirkte ihr Spiel teilweise chaotisch, wodurch die Gastgeber bereits nach fünf Minuten auf zehn Punkte Vorsprung davonzogen (14:4).
Nach und nach gelang es den Albatrossen jedoch, sich zu stabilisieren. Im zweiten Durchgang leiteten zwei erfolgreiche Dreier von Elias Rapieque und Louis Olinde eine Aufholjagd ein und die Abläufe im Angriff wurden immer besser. Zwischenzeitlich brachte Olinde die Berliner sogar in Führung (31:30). Das große Problem blieb jedoch die wacklige Defensive, die es Hamburg ermöglichte, den Lauf zu stoppen und selbst mit einem Vorsprung in die Kabine zu gehen.
Knappes Spiel vor dem Schlussabschnitt
Wie schon zu Beginn kamen auch nach der Pause die Gastgeber deutlich besser zurück aufs Parkett und erarbeiteten sich viele freie Würfe. Ein wirkliches Aufbäumen der Berliner war kaum zu erkennen. Immer, wenn sie wieder ein bisschen aufholten, ließen sie Hamburg in der Defensive zu viel Platz und liefen so weiter einem Rückstand hinterher.
Für neue Energie im Spiel der Albatrosse sorgte dann Jonas Mattisseck, der von der Bank kam, hart verteidigte und alle seine Würfe traf. Auch Matteo Spagnolo lief langsam warm und führte das Team weiter ran, nachdem Mattisseck sich bei einem Zusammenprall eine Platzwunde zuzog und kurzzeitig vom Feld musste. Plötzlich waren die Berliner wieder auf Augenhöhe und sorgten dafür, dass es zu Beginn des letzten Viertels noch einmal spannend wurde (69:70).
Nach einer schwierigen Saison ist vor einer schwierigen Saison. Alba Berlin ist es im Sommer nicht gelungen, seinen Kader entscheidend zu verstärken. Das könnte vor allem in der mit Stars gespickten Euroleague bittere Folgen haben. Von Jakob Lobach
Alba bricht erneut zusammen
Doch es folgte ein erneuter Einbruch. Mit einem 9:0-Lauf starteten die Hamburger in den Schlussabschnitt und offenbarten dabei erneut große Abstimmungsprobleme in der Berliner Defensive. Zudem fiel bei Alba auch vorne plötzlich kein Wurf mehr. Da nützte es auch nichts, dass der 2,21 Meter große Khalifa Koumadje einen Offensiv-Rebound nach dem anderen holte - die zweiten Chancen gingen alle daneben.
Besonders Martin Hermannsson - der eigentlich einer Leader im Team ist - schwächelte in dieser Phase. Und auch von Neuzugang McDowell-White war fast gar nichts zu sehen, er nahm im gesamten Spiel nur einen einzigen Wurf.
Als sich zudem auch die Ballverluste wieder häuften (am Ende insgesamt 20), zogen die Hamburger immer weiter davon. Angeführt von ihrem Aufbauspieler Brae Ivey, der auf 22 Punkte kam, brachten sie die Partie ungefährdet über die Zeit und sorgten für den Fehlstart der Berliner.