Nach Pokalspiel in Babelsberg
Im Nachgang der Pokalpartie zwischen Babelsberg 03 und Energie Cottbus am Freitagabend ist es auf der Zuschauertribüne zu Unruhen gekommen. Offenbar wurden FCE-Spieler Niko Breitschneider und dessen Ehefrau auf den Rängen des Karl-Liebknecht-Stadions attackiert. "Ich wollte zu meiner Familie und wurde von einem Fan mit Bier beschüttet, der dann anschließend bei meiner Frau handgreiflich wurde", sagte der gebürtige Berliner der "Lausitzer Rundschau" [Bezahlinhalt].
Auf rbb24-Nachfrage bestätigte der Pressesprecher von Energie Cottbus, Stefan Scharfenberg-Hecht, dass Bretschneider nach dem Spiel zu seiner Familie auf die Tribüne wollte. Dabei sei er "mit Bier bekippt” worden. "Dann ging es ganz schnell, es war undurchsichtig", beschreibt der Vereinssprecher die Rangeleien danach. Von einer Person, die dem Babelsberger Fanlager zuzuordnen gewesen sei, sei Bretschneiders Ehefrau "im Gesicht getroffen worden".
Als Einsatzkräfte der Polizei hinzustießen, sei die handgreiflich gewordene Person nicht mehr vor Ort gewesen. Die Polizei erhielt eine Täterbeschreibung und habe nach ihm gesucht. Ob die Person ausfindig gemacht werden konnte, ist aktuell unklar.
Bilder des rbb zeigen Szenen nach der vermeintlichen Attacke. Darauf zu sehen sind Bretschneider, dessen Ehefrau sowie mehrere Cottbus-Spieler in einer hektischen Situation inmitten von Zuschauern. Bretschneiders Partnerin hält ihren Mann im Arm, versucht ihn offenbar zu beruhigen.
Ärger auf Cottbuser Seite hat noch eine weitere Angelegenheit hervorgerufen. Laut Scharfenberg-Hecht ist das Kennzeichen des Mannschaftsbusses entwendet worden. "Da fragt man sich, wie das sein kann", so der Pressesprecher. Ermittlungen würden laufen.
Mittlerweile hat auch der SV Babelsberg 03 ein Statement zu der Angelegenheit auf Instagram veröffentlich: "Nach Rücksprache mit dem Sicherheitspersonal des SV Babelsberg 03 sowie Augenzeugen gab es wechselseitige Provokationen sowohl von Cottbusser Spielern, als auch von Fans des SV Babelsberg 03, die zu einer Spirale der Aggression führten und in einem Handgemenge mündeten", schreibt der Verein. Momentan arbeite die Polizei gemeinsam mit dem Sicherheitsdienst des Vereins an der Aufarbeitung der Geschehnisse.
Die Potsdamer betonen aber auch: "Unabhängig davon, von wem, wann, welche Aggression ausging, sind wir der Meinung, dass derartiges Verhalten nicht toleriert werden darf." Und fügen hinzu: "Der SV Babelsberg 03 missbilligt jegliche Form von Gewalt, sei es körperlicher oder verbaler Natur. Unser, von den Mitgliedern verabschiedeter, Wertekanon steht für Toleranz und einen gewaltfreien Umgang miteinander. Auch in Zukunft werden wir weiterhin intensiv daran arbeiten, auf unsere Fans einzuwirken, um derartige Vorfälle zu verhindern. Gleiches erwarten wir auch von unseren Gästen, um das respektvolle Miteinander zu wahren."
Sendung: Antenne Brandenburg, 07.09.2024, 13:15 Uhr
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