2. Fußball-Bundesliga
Hertha BSC hat im Heimspiel gegen die SV Elversberg eine empfindliche 1:4-Niederlage einstecken müssen. Gegen die Saarländer zeigte das Team von Cristian Fiél über die gesamte Spielzeit eine schwache Leistung und verlor auch in der Höhe verdient.
Hertha BSC sucht im heimischen Olympiastadion weiterhin nach seiner Form. Gegen die SV Elversberg kam das Team von Trainer Cristian Fiél nicht über ein 1:4 hinaus. Zwei individuelle Fehler der Herthaner leiteten dabei die bereits dritte Heimniederlage der Saison ein: Derry Scherhant verursachte unglücklich einen Foulelfmeter und Marton Dardai legte ungewollt für den Gegner vor. Die Tore für die Gäste erzielten zweimal Semih Sahin (3. und 65 Minute), Luca Schnellbacher (30.) und Muhammed Damar (65.).
Hertha-Trainer Cristian Fiél schenkte erstmals dem isländische Neuzugang Jon Dagur Thorsteinsson von Beginn an das Vertrauen. Er ersetzte auf der rechten Angriffsseite den angeschlagenen Marten Winkler. Ansonsten begann die gleiche Startelf wie beim 2:0-Auswärtserfolg gegen den 1. FC Nürnberg. Auf der Gegenseite durfte der Ex-Unioner Fisnik Asllani von Beginn an bei den Elversbergern stürmen.
Die Partie gegen die Elversberger begann nach nicht einmal zwei Minuten mit einem Schock für die Gastgeber. In einem harmlosen Laufduell lief Hertha-Angreifer Derry Scherhant seinem Gegenspieler Elias Baum äußerst unglücklich in Hacken. Den fälligen Strafstoß setzte Semih Sahin flach ins linke untere Eck. Hertha Keeper Tjark Ernst tauchte ab, konnte den frühen Rückstand aber nicht mehr verhindern.
Die Gastgeber brauchten einige Minuten, um sich von dem frühen Rückstand zu erholen. Elversberg verteidigte hoch, stellte die Räume im Mittelfeld zu und ließ die Blau-Weißen kaum zur Entfaltung kommen. Scherhant brachte eine erste scharfe Hereingabe in den Sechszehnmeterraum, aber die SVE-Defensive konnte mühelos klären. Auch in der Folge fehlten den Gastgebern die offensiven Ideen, während die Gäste auf schnelles Umschalten nach Ballgewinn setzten. Hertha zeigte sich auch hier ein ums andere Mal anfällig nach Ballverlust.
In der 30. Minute dann der nächste Rückschlag für die Herthaner: Marton Dardai wollte einen Steilpass des SVE klären und legte dabei unglücklich den Ball in den Lauf des Elversberger Stürmers Luca Schnellbacher. Dieser überlupfte den herauseilenden Tjark Ernst und stellte auf 0:2 aus Berliner Sicht. Vor diesem zweiten Gegentreffer bahnte sich aufseiten der Berliner eine verletzungsbedingte Auswechslung von Zeefuik an. Herthas Linksverteidiger biss aber auf die Zähne.
Für die bislang beste Chance der Berliner sorgte in der 43. Minute Elversbergs Maximilian Rohr. Nach einer flachen Flanke von Deyovaisio Zeefuik zwang der Innenverteidiger seinen Torhüter Nicolas Kristof zu einem starken Reflex. Kurze Zeit später ging es unter Pfiffen des Hertha-Anhangs in die Kabinen.
Wer auf eine Hertha-Reaktion gehofft hatte, wurde zunächst enttäuscht. Nach dem Seitenwechsel blieb die SV Elversberg die bessere Mannschaft. Der eingewechselte Klemens musste in der 48. Minute in höchster Not klären, Torhüter Tjkark Ernst kratzte in der 50. Minute einen Schuss von Lukas Petkov aus dem Winkel. Wie sehr Hertha von der Rolle war, offenbarte die 53. Minute: Thorsteinsson ging einem Ball von Demme nicht entgegen, sodass die SVE den Ball abfangen und zum Gegenstoß ansetzen konnte. Über Asllani landet die Kugel schließlich bei Muhammed Damar, der vor Ernst die Ruhe bewahrte und gekonnt einschob: 0:3.
Erst danach begann Hertha, besser in die Partie zu kommen. Derry Scherhant fand im Strafraum Michael Cuisance, der die Kugel ins linke, obere Eck zum 1:3 schlenzte (60.). In die erste richtige Drangphase der Blau-Weißen folgte dann der erneute Rückschlag: Schuler bekam den Ball nach einer Ecke aus kurzer Distanz an den Arm, Schiedsrichter Nicolas Winter entschied nach Videostudium auf Elfmeter, den wiederum Semih Sahin zum 1:4 verwandeln konnte.
In der Folge schaffte es Hertha nicht mehr, in der Offensive noch weitere zählbare Akzente zu setzen. Elversberg verteidigte solide und ließ kaum noch etwas zu. Am Ende war die dritte Heimniederlage der Hertha auch in der Höhe verdient, weil die Mannschaft über die gesamte Spielzeit in allen Bereichen zu fehlerhaft und ideenlos agierte.
Einzige positive Randnotiz aus Berliner Sicht: Der 16-jährige Boris Lum wurde durch seine Einwechslung in der 86. Minute zum jüngsten Hertha-Feldspieler aller Zeiten.
Cristian Fiél (Hertha BSC): "Natürlich leidet man da draußen, weil man einige Dinge sieht, die man in diesem Moment nicht versteht, dass sie passieren. Heute haben wir es nicht gut gemacht und verdient verloren. Im Ballbesitz hatten wir Probleme, wir haben ihnen viel zu viel Platz gelassen. Und wir sprechen natürlich über individuelle Fehler, die so auch nicht passieren dürfen."
Toni Leistner (Hertha BSC): "Wir starten richtig schlecht ins Spiel mit dem Elfmeter und dann kommt ein Ding nach dem anderen. Man tut, man macht und dann kommen Gegentore zustande, die sonst nicht passieren. Unerkärlich, dass wir so eine Leistung abrufen, weil wir dann auch keine Antwort hatten."
Horst Steffen (SV Elversberg): "Wir haben viel gearbeitet, gut gearbeitet gegen den Ball, nach Ballgewinnen viele gute Umschaltsituationen gehabt. Die frühe Führung hat uns sicherlich geholfen. Wir haben heute aber auch als Mannschaft sehr stark agiert."
Sendung: rbb24, 29.09.2024, 21:45 Uhr
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