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Quelle: mago Images/Matthias Koch

Stadion, Finanzen, Frauenabteilung

Das könnte bei der Mitgliederversammlung von Union Berlin wichtig werden

Einiges zu besprechen gibt es am Donnerstag auf der Mitgliederversammlung der Unioner. Im Fokus: Der Umbau des Stadions. Aber auch das erfolgreiche Frauenteam und die nicht so erfolgreiche Einkaufstour vor der CL-Saison könnten Thema werden.

Der Tag der Deutschen Einheit steht für einige Köpenicker Fußballfans in diesem Jahr im Zeichen ihres Lieblingsklubs. Denn der Bundesligist Union Berlin lädt am kommenden Donnerstag, dem 3. Oktober, zur ordentlichen Mitgliederversammlung, und zwar auf der Haupttribüne des Stadions an der Alten Försterei. Der Beginn ist für 13 Uhr angesetzt, der Einlass startet um 11:30 Uhr.

Die zu erwartenden Schwerpunkte im Überblick.

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Die Zukunft des Stadions

Mit Spannung erwartet werden neue Informationen und Zeitpläne rund um den Stadionbau.

Zur Saison 2026/27 sollte die Alte Försterei in neuem Glanz erstrahlen, samt Kapazitätserweiterung auf knapp 40.000 Zuschauer. Dabei sollten die Bauarbeiten für die Stadionerweiterung im Juli 2025 beginnen - so war noch im Sommer der Plan. Dann wurde bekannt, dass sich das Vorhaben um ein Jahr verzögern würde. Vereinspräsident Dirk Zingler teilte mit, dass vor dem Start der Stadionbauarbeiten erst noch das Trainingszentrum für das Männer- und das Frauenteam bezugsfertig sein solle [moz.de, Bezahlinhalt].

Union plane nun, statt wie zuvor angekündigt in der Saison 2025/26, erst in der darauffolgenden Spielzeit für die Heimspiele ins Olympiastadion auszuweichen. Wie lange genau der Verein in der Heimstätte des Stadtrivalen Hertha BSC spielen wird und ob tatsächlich ab Sommer 2027 die Rückkehr in das heimische Stadion möglich ist - darüber könnte die Mitgliederversammlung Erkenntnisse liefern.

Klar sind derweil die Vorhaben für den Stadionumbau: Dieser sieht vor, dass drei Tribünen abgerissen und neu errichtet werden. Die Haupttribüne bleibt erhalten, wird jedoch erweitert.

Erfolgsgeschichte Frauenabteilung

Erwartet wird, dass der jüngere Werdegang der Frauenabteilung bilanziert wird - und dabei als großer Erfolg gewertet werden dürfte. Dem Team von Trainerin Ailien Poese gelang in der Vorsaison der Aufstieg in die 2. Bundesliga, wo es nach fünf Spieltagen sogar Spitzenreiter ist.

Grundlage für die Erfolgsgeschichte ist die zunehmende Vergrößerung des Etats der Fußballerinnen. So verfügte das Team schon der Vorsaison - zu Regionalligazeiten - über einen elfköpfigen, festangestellten Trainerstab. Ihre Heimspiele tragen die Frauen mittlerweile im Stadion an der Alten Försterei aus, wo auch das Bundesliga-Team der Männer spielt.

Zudem haben seit Frühjahr nach zweieinhalb Jahren Bauzeit der Nachwuchs, die Amateure sowie die Frauen- und Mädchenteams ein gemeinsames, modernes Trainingszentrum in Betrieb genommen.

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Abstimmung über Satzungsänderungen

Auf Antrag des Vereinspräsidiums sollen die Teilnehmer der MV über einige Änderungen in der Vereinssatzung abstimmen. Dabei handelt es sich hauptsächlich um kleinere Ergänzungen, die allerdings der Zustimmung der Mehrheit der Anwesenden bedürfen.

Beispielsweise will sich der Klub künftig dazu verpflichten, "in sozialer, ökonomischer und ökologischer Hinsicht zukunftsorientiert und nachhaltig" zu handeln.

Umdenken in der fanbezogenen Strafenpolitik

Auch aus den Reihen der Mitglieder gibt es einen Antrag, über den am Donnerstag gesprochen werden soll. Konkret geht es darum, das Präsidium sowie die Geschäftsführer von Mutterunternehmen und Tochtergesellschaften des Vereins dazu aufzufordern, sich für einen Paradigmenwechsel in der fanbezogenen Strafenpolitik einzusetzen.

Die beiden Antragsteller empfinden das derzeitige Vorgehen bei Bestrafungen - gerade in Bezug auf das Abrennen von Pyrotechnik - als nicht gerechtfertigt. Die den Vereinen auferlegten Geldstrafen für das Fehlverhalten ihrer Fans seien weder zielführend, noch würden sie zu einer Verbesserung der Situation führen. Zudem kritisieren sie, dass die Strafen für Pyrotechnik oft genauso hoch seien, wie für Gewaltdelikte. Außerdem wird die Frage aufgeworfen, ob Vereine und Fußballverbände überhaupt die Verantwortung für die Verfolgung und Sanktionierung von Vergehen übernehmen sollten, die nicht primär mit dem sportlichen Geschehen zu tun haben.

Sie fordern deshalb, dass die Verantwortlichen des 1. FC Union im Rahmen ihrer Mitgliedschaft in den verschiedenen Fußballverbänden eine Diskussion anstoßen sollen, in die auch die aktive Fanszene miteingeschlossen werden soll und an deren Ende verhältnismäßige Richtlinien bei sportgerichtlichen Verfahren entstehen.

Teurer Sommer 2023

Eine Mitgliederversammlung ist meist auch der Rahmen, in dem die Klubführung Zahlen präsentiert. Es ist durchaus möglich, dass die finanzielle Situation des Vereins auch mit Blick auf den teuren Transfersommer 2023 Thema sein wird. Damals gingen die Köpenicker in Erwartung der Champions-League-Teilnahme auf Einkaufstour - und holten unter anderem Starspieler Leonardo Bonucci und Robin Gosens. Letztlich war es eine von Abstiegssorgen geprägte Saison, in der man sich nicht erneut für das lukrative europäische Geschäft qualifizierte. Welche finanziellen Auswirkungen das hat, darüber könnte die Mitgliederversammlung Aufschluss geben.

Sendung: rbb24 Inforadio, 03. Oktober, 17:15 Uhr

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