German Football League
Im ersten Ost-Bowl wird am Samstag der deutsche Football-Champion ermittelt. Gegen die Dresden Monarchs gelten die Potsdam Royals als klar favorisiert. Der Fokus richtet sich auf Star-Quarterback Jaylon Henderson.
Wenn die beiden Football-Finalisten am Samstag (17 Uhr) im Stadion an der Hafenstraße in Essen zum "German Bowl" antreten, ist klar, wer die Rolle des Favoriten übernimmt. Zu erdrückend war die Dominanz der Potsdam Royals in der bisherigen Saison.
Der Titelverteidiger marschierte mit 12:0-Siegen durch die Hauptrunde und setzte dann in den Playoffs zwei weitere Ausrufezeichen, besiegte zuerst die Allgäu Comets deutlich (84:20) und fegte danach über den Rekordmeister New Yorker Lions Braunschweig hinweg (25:6). Nun warten die Dresden Monarchs.
Auf diese äußerst erfolgreiche Phase in der gut 20-jährigen Royals-Geschichte habe man lange hingearbeitet, sagt Trainer Michael Vogt dem rbb. "Der Anfang wurde vor vielen Jahren gemacht und der Grundstein gelegt. Und wir ernten jetzt so ein bisschen die Früchte unserer harten Arbeit."
Sowohl im Trainerstab als auch bei den Spielern beobachtet Vogt eine Kontinuität, die mitentscheidend sei für den Erfolg. Und: "Natürlich ist es immer gut, wenn man mit einem Quarterback auch in die zweite Saison gehen kann."
Die Rede ist von Jaylon Henderson, mit seinem Namen ist der Erfolg der Royals verbunden. Für viele Beobachter gehört der 27 Jahre alte US-Amerikaner zu den besten Spielmachern in Europa. In allen relevanten Statistiken der GFL rangiert Henderson an der Spitze: Er wirft die meisten Yards pro Spiel, hat die höchste Passquote und warf die meisten Touchdown-Pässe.
Henderson selbst begründet seine herausragende Saison zum einen mit der Dynamik im Team, wo er "umgeben ist von Mitspielern, die mir vertrauen, und denen ich vertrauen kann". Zum anderen hebt der ehemalige Spieler des renommierten College-Teams "Boise State Broncos" hervor, dass er "wie ein Schwamm" sei, der alles aufgesaugt habe in seiner Karriere, in der er mit mehreren der besten Trainer überhaupt zusammengearbeitet habe.
"Es gibt wenig, was er nicht kann", sagt sein derzeitiger Trainer Vogt über seinen Quarterback. "Er kann unheimlich weit werfen, präzise werfen, er kann aber auch selber laufen." Klar ist, der Schlüssel zur erneuten Meisterschaft ist Henderson.
Der US-Amerikaner selbst sagt: Der erste Titelgewinn im Vorjahr sei ein Erfolg, den das gesamte Team "niemals vergessen" wird. "Aber die größte Herausforderung ist es, diesen Erfolg zu wiederholen."
Das könnte tatsächlich kompliziert werden im Ost-Duell gegen die Herausforderer der Dresden Monarchs, die sich in den Playoffs mit Siegen gegen die Straubing Spiders und die Hildesheim Invaders souverän ins Finale spielten. Schon in der Hauptrunde wiesen die Sachsen die zweitbeste Quote aller Teams auf, hinter den Royals.
Die Zukunft von deren Starspieler Henderson steht derweil in den Sternen. "Ich fühle mich in Potsdam zu Hause. Aber ich bin offen für das, was auf meiner Reise das beste ist", sagt er. Der Fokus liege nun ohnehin auf dem Finale. "Es geht darum, dass wir unsere Art zu spielen gut umsetzen", sagt der Quarterback. "Unser Ziel ist, vier Viertel guten Football zu spielen."
Und wenn die Art zu spielen in Essen in etwa an die bisherigen Leistungen heranreicht, dann dürften die Brandenburger tatsächlich ganz gute Karten haben.
Sendung: DER Tag, 09.10.2024, 19:15 Uhr
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