Basketball-Bundesliga
Nach vier Niederlagen und nur zwei Siegen in den ersten sechs Liga-Partien war ausgerechnet Spitzenreiter Ulm zu Gast in Berlin. Alba spielte stark mit - und sicherte sich einen 96:88-Sieg voller Nervenkitzel.
Im siebten Saisonspiel für Alba Berlin in der Basketball-Bundesliga (BBL) konnten die Berliner am Samstagabend einen wichtigen 96:88-Sieg gegen Ulm einfahren. Geprägt von Wochen voller schlechter Ergebnisse und Personalsorgen war das ein wichtiger Lichtblick. Einziger Wermutstropfen vor 8.913 Zuschauern in der Arena am Ostbahnhof: William McDowell-White musste verletzt den Court verlassen.
Alba Berlin erwischte den besseren Start in die Partie. Die Berliner ließen wenig zu. Ulm wirkte dadurch in den ersten Minuten uninspirierter als gewohnt. Doch der Tabellenführer blieb dran und überzeugte vor allem mit einer abgebrühten Spielweise, die jeden Fehler von Alba sofort bestrafte.
Auf Berliner Seite stachen Jonas Mattisseck und Louis Olinde im ersten Viertel heraus, doch auch sie konnten nicht verhindern, dass Ulm immer besser in die Partie kam. Die geduldige Spielweise der Gäste zahlte sich aus, denn Alba ließ sich unter Druck setzten, spielte überhasteter, die Wurfquote wurde schwächer. Mit einem 22:22 ging es in die Viertelpause.
Alba-Trainer Israel Gonzalez sah in den ersten Minuten des zweiten Viertels, wie William McDowell-White sein feines Händchen von Downtown bewies und die Halle zum Beben brachte. Nicht die einzige Aktion des Alba-Stars, die schön anzusehen war und Punkte brachte. Ein kurzer Schreck ging durch die Halle, als der Ulmer Isaiah Roby nach einem Zweikampf mit Louis Olinde am Boden liegen blieb – nach kurzer Unterbrechung konnte es für ihn aber weitergehen.
Die Partie blieb extrem unterhaltsam und auf hohem Niveau. Dementsprechend knapp fielen die Zwischenstände aus. Ulm ging zwischenzeitlich mit 38:36 in Führung, aber unter anderem vier Fehlwürfe von Justinian Jessup trugen dazu bei, dass Alba mit der Nase vorn in die Pause ging (47:44). Mann der ersten Halbzeit aus Berliner Sicht war Trevion Williams mit 13 Punkten und acht Rebounds.
Das Niveau blieb auch in der zweiten Hälfte der Partie extrem hoch - beide Teams verzeichneten zu Beginn des dritten Viertels sehenswerte Quoten. Jonas Mattisseck brachte Alba mit einem erfolgreichen Wurf von Downtown in Führung, legte immer weiter nach und war unverzichtbar im Alba-Spiel.
Nach einer Auseinandersetzung zwischen dem Ulmer Karim Jallow und Tim Schneider war die Partie für mehrere Minuten unterbrochen. Die Video-Review ließ die Schiedsrichter zu dem Schluss kommen, beide Spieler wegen unsportlichen Fouls zu bestrafen. Jallow war damit disqualifiziert und verließ sichtlich wütend den Innenraum. Die Partie war nun zerfahrener und Ulm-Coach Ty Harrelson nutzte eine Auszeit, um wieder mehr Ruhe in das Spiel seiner Mannschaft zu bringen. Mit einer 71:69-Führung gingen die Gäste in die Viertelpause.
Wenn Martin Hermannsson draußen saß, lief es für Alba weniger gut. Im vierten Viertel bewies er erneut, wie wichtig er für die Mannschaft ist. Zunächst bediente er Olinde mit einem Traumpass, der zum Spielstand von 71:71 ausgleichen konnte. Und auch danach war Hermannsson immer wieder an Punkten beteiligt. Bis zum Ende der Partie blieb es extrem eng.
Und dann musste Alba mal wieder eine schlechte Nachricht wegstecken: William McDowell-White knickte um und musste von Betreuern gestützt den Court verlassen. Doch Alba spielte es zu Ende und schlug Ulm sensationell mit 96:88 (22:22, 25:22, 22:27, 27:17). Am kommenden Sonntag sind die Berliner zu Gast bei Rasta Vechta. Unter der Woche treffen sie in der Euroleague zuhause auf Mailand und auswärts auf Bayern München.
Sendung: rbb24, 09.11.24, 21:45 Uhr
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