Torfestival und Ronning-Hattrick beim Sieg der Eisbären gegen Iserlohn
Das Duell mit dem Vorletzten hatte für das Berliner Publikum einiges an Spektakel zu bieten. Insgesamt neun Tore fielen in der Partie gegen Iserlohn, welche die Eisbären am Ende durch einen Dreierpack von Ty Ronning aber souverän für sich entschieden.
In der DEL haben die Eisbären Berlin den nächsten Sieg eingefahren. Der deutsche Meister setzte sich am Sonntagnachmittag zuhause gegen die Iserlohn Roosters souverän mit 6:3 (1:0, 3:1, 2:2) durch und behauptete somit seinen Vorsprung an der Tabellenspitze. Die Treffer für die Berliner erzielten in dem Torspektakel Ty Ronning (19., 29. und 49.), Liam Kirk (26.), Gabriel Fontaine (31.) und Marcel Noebels (50.).
Für das Team von Trainer Serge Aubin geht es in der Liga bereits am nächsten Dienstag weiter. Dann müssen sie auswärts beim Verfolger Fischtown Pinguins Bremerhaven ran (19:30 Uhr).
Ronning im dritten Anlauf
Unter großem Jubel der 14.200 Zuschauer in der ausverkauften Arena am Ostbahnhof eröffnete Eisbären-Legende Sven Felski die Partie mit dem ersten Bully. Der ehemalige Stürmer war mit den Berlinern sechsmal deutscher Meister geworden und feierte in dieser Woche seinen 50. Geburtstag.
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Im 100. Aufeinandertreffen beider Teams spielte der Tabellenvorletzte aus Iserlohn zunächst etwas überraschend munter mit. Immer wieder brachen die Roosters durch und suchten den Abschluss. Trotzdem hatten die Gastgeber mehr vom Spiel und die besseren Chancen. Ronning scheiterte jedoch erst aus kurzer Distanz an einer Glanztat des gegnerischen Goalies (3.) und später aus spitzem Winkel am Außenpfosten (11.).
Im dritten Anlauf gelang dem Angreifer dann aber doch noch vor der ersten Pause der Führungstreffer für die Berliner. Sein Teamkollege Kai Wissmann schob den Puck vom rechten Bullykreis perfekt auf Ronning rüber, der diesen per Direktabnahme kraftvoll verwandelte (19.).
Zum ersten Mal in ihrer Vereinsgeschichte haben die Eisbären Berlin das Viertelfinale der Champions Hockey League erreicht. Fragen und Antworten vor dem Aufeinandertreffen mit den ZSC Lions Zürich.
Eisbären gnadenlos
Auch im zweiten Durchgang präsentierten sich die Gäste jedoch aggressiv und es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. Erst baute Kirk mit seinem achten Saisontor die Führung für die Eisbären aus, nachdem er einen spektakulären No-Look-Pass von Noebels elegant verwertete (26.). Doch fast im direkten Gegenzug erzielte Iserlohn den Anschluss. Michael Dal Colle schob den Puck hinter dem Berliner Tor entlang und fand in der Mitte seinen Mitspieler Branden Troock. Der nahm die Scheibe stark an und zimmerte diese ins rechte Eck (27.).
Doch kaum hatte der Außenseiter die Aufholjagd gestartet, machte der deutsche Meister diese gnadenlos zu Nichte. Eric Mik schnappte sich den Puck von den unkonzentrierten Gästen in der neutralen Zone und brachte diesen schnell nach vorne zu Ronning, der mit einem Rückhandschuss genau die kleine Lücke zwischen Pfosten und Goalie traf und zum 3:1 verwandelte (29.).
Und nur zwei Minuten später war es erneut ein Konter, den Vorsprung der Berliner weiter ausbaute. Noebels legte auf der rechten Außenbahn den höchsten Gang ein, schlug seinen Gegenspieler im Laufduell und passte dann präzise auf Mitspieler Fontaine am langen Pfosten, der die Scheibe über die Linie brachte.
Vier Treffer im letzten Drittel
Trotz des Rückstands verkauften sich die Roosters weiter teuer und erarbeiteten sich auch im letzten Spielabschnitt Chancen. Den Treffer zum 4:2 servierten ihnen die Eisbären allerdings auf dem Silbertablett: In eigener Überzahl leisteten sie sich einen dicken Fehlpass, den der Iserlohner Shane Gersich ausnutzte. Im Eins-gegen Eins gegen den Berliner Goalie Jake Hildebrand behielt er die Nerven und schob ihm den Puck zwischen den Beinen durch ins Netz. (42.).
Der erneute Hoffnungsschimmer der Sauerländer wurde jedoch wieder schnell im Keim erstickt. Ronning verwertete zehn Minuten vor dem Ende nach vorangegangenem schönem Kombinationsspiel einen Pass am linken Pfosten souverän und schnürte einen Dreierpack. Kurz darauf kam sein Teamkollege Noebels völlig frei vor dem Tor an den Puck und erhöhte auf 6:2.
Das Spiel war nun zwar entschieden, doch das muntere Toreschießen noch nicht vorbei. Goalie Hildebrand hatte einen Schuss des Iserlohners Troock eigentlich bereits sicher, ließ diesen dann aber doch noch unglücklich durch den Slot rutschen, wo Gersich am schnellsten schaltete und mit seinem zweiten Treffer der Partie noch auf den 6:3-Endstand verkürzte (51.).