Alexander Siebeck und Lok Leipzig sind nicht zu stoppen
Lok Leipzig führt ungeschlagen die Tabelle der Regionalliga Nordost an. Mittendrin: Alexander Siebeck. Wie der ehemalige BFC-, Babelsberg-, BAK- und Cottbus-Spieler zum Schreck der Berliner und Brandenburger Vereine wurde.
Der gebürtige Leipziger ist zurück in seiner Heimat. Zurück bei seinem Ausbildungsverein. Bei Lok Leipzig lernte Siebeck das Fußballspielen, bevor er in die U19 von RB Leipzig wechselte. Einen großen Teil seiner Karriere verbrachte der 31-Jährige aber in Berlin und Brandenburg. Eine Leihe zu Cottbus, kurze Stationen beim Berliner AK und Babelsberg 03 und vier Jahre BFC Dynamo stehen in seinem Lebenslauf.
Im Sommer war für Siebeck klar: Bei Dynamo bleiben oder zurück zur "Loksche" wechseln. Die Entscheidung fiel auf Leipzig, wo mit Jochen Seitz zeitgleich ein neuer Trainer verpflichtet wurde. Mit der Formulierung eines Saisonziels tat man sich im Verein schwer. Die vergangene Saison beendete Lok unzufrieden und auf Platz zehn. Dass der Saisonstart dann außergewöhnlich gut lief, kam auch für Siebeck überraschend: "In den ersten Wochen - als komplett neu zusammengestellte Mannschaft - war das nicht abzusehen", verrät er. Da habe er sogar das Gefühl gehabt, dass die Qualität beim BFC insgesamt höher gewesen sei.
Doch die Mannschaft habe sich auf die neue Situation und den neuen Trainer eingelassen. "Und dann hat man schnell gemerkt: Das kann klappen. Das sieht ganz gut aus." Lok Leipzig ist nach 14 Spieltagen noch ungeschlagen, konnte elf Mal gewinnen und hat mit nur acht Gegentoren die beste Defensive der Liga. "Spielerisch nicht überzeugend, aber erfolgreich", fasst Siebeck die ersten Saisonspiele zusammen. Dann komme natürlich auch immer ein bisschen Glück dazu. Aber getreu der alten Fußballerweisheit erklärt Siebeck: "Glück erarbeitet man sich auch."
Ein Regionalliga-Urgestein
Der zentrale Mittelfeldspieler bringt mit seiner Erfahrung die nötige Ruhe in das Leipziger Spiel. Er spielt aktiv gegen den Ball, beherrscht ein sicheres Umschaltspiel und sorgt für Stabilität. Siebeck kennt die Liga und weiß auch, wie sie sich in den letzten Jahren verändert hat: "Im Gegensatz zu den ersten Jahren, die ich in der Regionalliga Nordost gespielt habe, hat sich das Niveau extrem gesteigert", betont er. Auch jetzt sehe der Fußball nicht immer schön aus, "aber das war noch viel, viel schlimmer."
Der weitere Abriss des Jahn-Sportparks in Berlin liegt auf Eis - weil dort Spatzen nisten, ordnete das Verwaltungsgericht den Stopp an. Der Senat will jetzt das Schutzkonzept für den Vogel ändern, damit die Arbeiten weiter gehen können.
Er rechnet damit, dass der Hallesche FC und Carl Zeiss Jena auch bis zum Saisonende oben mitspielen und Konkurrenten von Lok Leipzig sein werden. Aber auch seinen letzten Arbeitgeber sollte man nicht abschreiben: "Ich glaube, auch der BFC kann da noch ein Wörtchen mitreden, wenn sie jetzt Konstanz in ihre Leistung bringen."
Ein Ost-Klassiker steht an
Aktuell sei Lok Leipzig "nicht immer die bessere Mannschaft, aber doch irgendwie erfolgreich". Das erinnert den 31-Jährigen an seine Meister-Saison mit dem BFC Dynamo. Am Freitag (19 Uhr) erwartet den Spitzenreiter und die gesamte Liga ein Highlight: Der Chemnitzer FC ist zu Gast im Bruno-Plache-Stadion. Auch Chemnitz kassierte bisher nur neun Gegentore, steht mit lediglich sieben eigenen Treffern aber auf Tabellenplatz 15. Siebeck hat deshalb eine Idee, wie das Sachsenderby ablaufen wird: "Wer das erste Tor schießt, wird wahrscheinlich gewinnen."