35:26-Sieg in der Handball-Bundesliga
Die Füchse Berlin bleiben in der Handball-Bundesliga auf Kurs. In einer vollen Schmeling-Halle glänzen die Berliner im Verfolgerduell beim 35:26 gegen den THW Kiel. Zeitweise dominieren sie den Rekordmeister offensiv wie defensiv.
Die Füchse Berlin bleiben in der Handball-Bundesliga (HBL) in Schlagdistanz zur Tabellenspitze. Mit 35:26 (17:15) gewannen die bestens aufgelegten Berliner am Sonntagnachmittag ihr nur in der ersten Halbzeit umkämpftes Verfolgerduell gegen den THW Kiel. Damit haben sie nach neun Liga-Spielen in der Saison 2024/25 weiterhin nur eine Niederlage mehr und folglich zwei Punkte weniger als Spitzenreiter MT Melsungen hinter ihrem Namen stehen.
Nils Lichtlein eröffnete die Partie am Sonntag mit dem ersten Tor und einer frühen Führung für die Füchse. Dann wurde das Spiel zu einem Schaulaufen zweier skandinavischer Handballsöhne: Auf Seiten der Füchse traf der Däne Lasse Andersson in der Anfangsphase gleich dreimal, bei den Kielern zauberte der treffsichere Schwede Eric Johansson früh. Ein erstes Mal entzaubert wurde der Kieler nach zehn Minuten, als Füchse-Torwart Dejan Milosavljev sich beim Stand von 6:6 mit seiner ersten Parade im Spiel anmeldete.
Anders als im Spitzenspiel gegen Melsungen vor zwei Wochen waren die Füchse im Verfolgerduell früh voll da. Hinten parierte Milosavljev gleich mehrfach, vorne erspielten sich seine Vorderleute immer wieder geduldig gute Würfe. Auch, weil mit Welthandballer Mathias Gidsel auch die zweite Hälfte des dänischen Füchse-Duos immer wieder Akzente setzte. So sehr, dass Andreas Wolff nach drei Paraden zum Start des Spiels nach 25 Minuten erst einmal aus dem Kieler Tor und auf die Bank beordert wurde. Mit 14:13 führten die Füchse zu diesem Zeitpunkt.
Und auch in den Schlussminuten der ersten Halbzeit blieben die Gastgeber ihrer spielerischen Linie treu: Ein ums andere Mal bewegten sie den Ball geduldig durch viele Hände, ehe er schlussendlich in denen von Gidsel blieb. Zumindest so lange, bis dieser sich im Eins-gegen-Eins eine aussichtsreiche Position erarbeitet hatte, aus der er den Ball – mal mit Finesse, mal mit Wucht – in Richtung Tor losließ. Sechs Tore hatte Gidsel auf dem Konto, als es beim Stand von 17:15 und unter Jubel der Füchse-Fans zur Pause in die Kabinen ging.
Noch ungleich größer wurde der Jubel in den ersten Minuten der zweiten Halbzeit. Da nämlich musste der vom Berliner Bürgermeister Kai Wegner eingeladene Ministerpräsident aus Schleswig-Holstein, Daniel Günther, auf der Tribüne mit ansehen, wie seine Kieler Probleme bekamen. Die Füchse störten den offensiven Fluss der Zebras nun sehr konsequent und mit viel Zugriff. Das Ergebnis war eine Kombination aus Ballverlusten, Fehlwürfen und Paraden von Dejan Milosavljev.
Am anderen Parkett-Ende bewiesen die Füchse weiter ihre Vielseitigkeit. Gidsel und Andersson schulterten zwar auch weiterhin die offensive Hauptlast der Füchse, mussten diese allerdings keinesfalls alleine stemmen. Nils Lichtlein, Mijajlo Marsenic, Tim Freihöfer – sie alle trugen dazu bei, dass ihre mal schnell, mal geduldig spielende Mannschaft nach gut 40 gespielten Minuten auf 24:18 davonzog. Drei Minuten später sah Kiels Trainer Filip Jicha sich gezwungen, seine dritte und letzte Auszeit zu nehmen.
Einziges Problem aus Kieler Sicht: Sie änderte nichts. Während die Füchse offensiv weiter stark agierten und viel Treffsicherheit bewiesen, gelang Kiel offensiv kaum etwas. Ein ums andere Mal warfen die Gäste den Ball ins Aus oder über das Berliner Tor. So wuchs der Vorsprung ihrer Gastgeber stetig und in gänzlich unerwartete Höhen. Am Ende gewannen die Berliner das Duell gegen den Rekordmeister und Tabellennachbarn aus dem hohen Norden mit 35:26.
Sendung: rbb24 Inforadio, 03.11.2024, 17:15 Uhr
Artikel im mobilen Angebot lesen