3. Fußball-Liga
Das letzte Spiel des Jahres führt den FC Energie nach Ingolstadt. Am Freitagabend wollen die Lausitzer ihren Spitzenplatz in der dritten Liga verteidigen. Damit die Kraft dafür reicht, wurde in dieser Woche kaum noch trainiert. Von Andreas Friebel
Das intensive Heimspiel gegen Rostock (3:1) hat seine Spuren hinterlassen. Am Montag und am Dienstag stand in Cottbus "Regeneration" ganz oben auf dem Plan. Am Mittwoch wurde gar nicht trainiert. Und am Donnerstag, vor der Abreise nach Ingolstadt, gab es nur eine Einheit für die Spieler.
"Ich hoffe, wir haben damit die richtige Entscheidung getroffen", sagte Trainer Claus-Dieter Wollitz auf der wöchentlichen Pressekonferenz. Andere Optionen gab es aber kaum. Denn die Hinrunde sei für seine Mannschaft extrem kräftezehrend gewesen. Dazu kommen einige Ausfälle, womit sich die Belastung auf immer weniger Schultern verteilt.
Für das Spiel in Ingolstadt fallen sicher Timmy Thiele, Joshua Putze, Jonas Hofmann und Maximilian Pronichev aus. Lucas Copado, gegen Rostock noch Torschütze, kann aktuell den Kopf nicht richtig bewegen. "Es ist, wie es ist. Wir werden sehen, wie wir mit der Situation umgehen. In jedem Fall brauchen wir alle Kraftreserven", so Wollitz.
Cottbus und Ingolstadt sind derzeit mit Abstand die offensivstärksten Teams der dritten Liga. Energie hat bislang 41 Treffer erzielt, die Schanzer 42. "Sie haben eine gute Mannschaft zusammen, die am Ende der Saison sicher weiter vorn stehen wird", ist sich Wollitz sicher. Mit Sebastian Grönning haben die Ingolstädter auch den aktuell besten Angreifer der Liga (12 Tore) unter Vertrag. Außerdem spielt beim Tabellenfünften auch Tim Heike in der Offensive. Der Cottbuser Publikumsliebling wechselte im Sommer an die Donau. Allerdings kommt er verletzungsbedingt nur auf neun Einsatze. Ein Tor gelang dem Stürmer in der dritten Liga noch nicht. Mit Augenzwinkern merkte Wollitz am Mittwoch an, dass "ich ihm gesagt habe, er soll sich gegen uns zurückhalten."
Die Ingolstädter gelten nicht unbedingt als Lieblingsgegner von Energie Cottbus. In acht Pflichtspielen gab es nur einen Sieg. Aber der gelang immerhin auswärts. Im November 2010 gewannen die Lausitzer mit 2:1 im Audi-Sportpark. In der Statistik zeigt sich auch, dass die Mannschaft von Sabrina Witmann in elf Partien nur ein Mal verlor (0:1 in Bielefeld). Der Spitzenreiter der dritten Liga hat in 14 Spielen nur eine Niederlage kassiert (0:4 in Essen). "Ingolstadt hat eine sehr erfahrene Mannschaft, wo einzelne Spieler schon auf hohem Niveau gespielt haben." Pascal Testroet zum Beispiel. In seiner Vita finden sich 152 Einsätze in der 2. Bundesliga.
In der Lausitz ist solche Erfahrung nicht vorhanden. Was allerdings nicht ausschließt, dass einige Spieler demnächst in der zweiten Liga auflaufen werden. Vielleicht ja sogar mit Cottbus? Denn auch wenn es bis zum Aufstieg noch weit ist, haben die Lausitzer viele Chancen, auch am Saisonende weit vorn zu stehen. Im Hintergrund laufen die Planungen für ein weiteres Jahr in der dritten Liga mit der Option auf Liga zwei. So steht Dominik Pelivan vor der Unterschrift unter einen neuen Vertrag. "Wir haben eine mündliche Einigung erzielt. Die noch vor Weihnachten oder spätestens Anfang des neuen Jahres schriftlich fixiert werden soll", sagt Wollitz. Darüber hinaus hat Ersatztorwart Alexander Sebald seinen Vertrag verlängert.
Schon vor Weihnachten gab es damit zwei Geschenke für die Anhänger des FC Energie. Ein drittes will die Überraschungsmannschaft dieser Hinrunde dann am Freitagabend (Anpfiff 19 Uhr) schnüren - drei Punkte in Ingolstadt. Damit würde Cottbus auf Rang eins überwintern.
Sendung: DER TAG, 18.12.24, 18 Uhr
Beitrag von Andreas Friebel
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