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Weihnachtssingen
Das traditionelle Weihnachtssingen des 1. FC Union Berlin hat einmal mehr unter Beweis gestellt, weshalb es inzwischen so viele Nachahmer gefunden hat. Dabei hatte der Abend auch seine leisen Töne.
Beim traditionellen Weihnachtssingen von Fußball-Bundesligist Union Berlin im Stadion an der Alten Försterei haben sich 28.500 Menschen gemeinsam auf die Feiertage eingestimmt.
Zur Premiere vor 21 Jahren versammelten sich gerade einmal 89 Aktivisten auf der stockfinsteren Gegengerade im damals noch nicht überdachten Stadion. Weihnachtssingen-Erfinder Torsten Eisenbeiser vom Fanclub Alt-Unioner wollte seinerzeit in sportlich und wirtschaftlich schwierigen Zeiten erreichen, dass sich die Fans besinnlich versammeln.
In diesem Sinne begann auch das diesjährige Weihnachtssingen, das Stadionsprecher und Zeremonienmeister Christian Arbeit mit dem Appell eröffnete, die mitgeführten Kerzen in Gedenken an die Geschädigten des Weihnachtsmarkt-Anschlages von Magdeburg in den Abendhimmel zu strecken.
Dann folgte das erste Lied, passend zum Tabellenplatz Unions auf Seite zwölf des Liedbüchleins, das die 28.500 ausgehändigt bekommen haben, zu finden gewesen. Warum man nicht einfach von Seite eins durchsinge, wurde er am Abend zuvor noch gefragt, so Arbeit anschließend, der die Antwort sogleich mitlieferte: "Das geht nicht, das haben wir nie so gemacht! Da fangen wir gar nicht erst an mit dem Quatsch."
So entwickelte sich die typische Atmosphäre dieses Weihnachtssingens, das mittlerweile bundesweit viele Nachfolger gefunden hat. Weihnachtslieder wechselten sich ab mit Union-Fangesängen. Das Publikum war gewohnt bunt gemischt. Vom Uralt-Unioner bis hin zum Baby, das auf den Armen seines Papas während "Oh, du Fröhliche" mit einem Fläschchen gestillt wurde.
Zur familiären Stimmung passte es dann auch bestens ins Bild, dass Pressesprecher Arbeit (Trompete) mit seinen Eltern Marion (Klarinette) und Bernd (Posaune) als Bläser-Trio ein Weihnachtslied aus dem Mittelalter zur Aufführung brachte (und eher über den Kampf zum Spiel fand).
"Ihr wisst, beim ersten Lied ist es noch einfach", hatte Arbeit zu Beginn gesagt. Aber auch nach nicht ganz zwei Stunden Weihnachtssingen waren die Union-Anhänger noch bestens bei Stimme. "Ich glaube, dass das Weihnachtssingen für ganz viele eine enorme Kraft entwickelt hat", sagte Union-Präsident Dirk Zingler am Mikrofon des rbb-Livestreams. An diesem Abend in Köpenick war spürbar, was er meinte.
Sendung: rbb, 23.12.2024, 20:15 Uhr
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