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Video: Philipp Büchner | Quelle: IMAGO / Hasenkopf

Diego Dedura-Palomero

Vollprofi mit 16: Berliner Tennistalent hat die Weltspitze im Blick

Diego Dedura-Palomero ist 16 Jahre alt und die Nummer 591 der Tennis-Weltrangliste - aber er hat viel höhere Ziele. Sein gesamtes Leben ist auf Tennis ausgerichtet. Platz für andere Dinge bleibt dem Berliner kaum – und soll auch gar nicht.

"Mittlerweile ist es kein Spaß mehr. Mittlerweile ist es nur noch Arbeit", beschreibt Diego Dedura-Palomero, welche Rolle Tennis in seinem Leben spielt. Denn wer härter arbeite, der werde es eher nach oben schaffen. Und das sei das Ziel. Der 16-jährige Berliner sagt, er wolle, "dass jeder meinen Namen kennt." Er wolle einen Raum betreten, in dem jeder wisse wer er ist. "Dass einfach der Respekt da ist", erklärt er. Davon träume er.

Diego Dedura-Palomero will in die Top 30 der Welt. Dass dafür noch ein langer Weg vor ihm liegt, ist ihm bewusst. Aber aktuell steht kein 16-Jähriger in der Weltrangliste besser da als der Berliner. Der Linkshänder ist eines der größten deutschen Tennis-Talente. Talent, das ihm in die Wiege gelegt wurde. Seine Mutter Ruta Deduraite-Palomero war eine litauische Spitzenspielerin, beide Eltern sind mittlerweile Tennis-Trainer, auch Bruder Mariano ist Tennisprofi. Zum ersten Mal einen Schläger in der Hand hielt Diego Dedura-Palomero mit drei Jahren.

Interview | Tennis in Berlin

"In den Bezirken gibt es viele Widerstände"

Der Laver Cup führt die Tennis-Weltspitze nach Berlin. Klaus-Peter Walter, Präsident des Berlin-Brandenburger Tennis-Verbandes, freut sich über das Event und darüber, dass Tennis generell im Aufschwung ist. Wenn nur die Politik nicht wäre.

Tennis-Familie durch und durch

War sein Talent damals bereits zu erkennen? Vater Cesar erklärt: "Mit drei Jahren kann man sehen, ob die motorischen Fähigkeiten gut sind. Mit vier Jahren, ob er sich gut bewegen, laufen und werfen kann." Tennis sei koordinativ schwierig, vor allem die Augen-Hand-Koordination stehe im Fokus. Dass sein jüngerer Sohn eine gute Veranlagung für diese Anforderungen hat, habe er damals schon gesehen.

Noch heute trainiert der Vater den Sohn. Eine Kombination, die man aus dem Tennissport kennt, die aber auch viele Herausforderungen mit sich bringt. Gleichzeitig Vater und Trainer zu sein, "ist immer schwierig", sagt Cesar Palomero. Seine Söhne würden in ihm oft den Vater sehen, wenn er in dem Moment als Trainer agiert. Seine Art und Weise damit umzugehen? "Mit viel Geduld", sagt er lächelnd.

Turniere statt Schule

Diego Dedura-Palomero wurde in Berlin geboren, ist in Berlin zur Poelchau-Sportschule gegangen, seine Freunde leben in Berlin. Deshalb ist für ihn klar: "Berlin wird immer meine Heimat sein und immer in meinem Herzen bleiben", sagt er. Aber der 16-Jährige ist nicht mehr oft in der Stadt, die Schule hat er nach der 10. Klasse abgeschlossen. 30 bis 40 Wochen im Jahr spiele er Turniere: "Ich bin über 70 Prozent der Zeit unterwegs." Wenn gerade kein Spiel ansteht, trainiert er. Und das mittlerweile weltweit. Meistens heißt es: "Fliegen, spielen, fliegen, spielen. Hotel", bricht der junge Tennisprofi es herunter. Die Trainingskosten übernimmt dabei zu einem Großteil der Deutsche Tennis-Bund, da Dedura-Palomero Kaderathlet ist. Außerdem erhält er bereits Geld von Sponsoren wie Adidas.

Im Training ist sein Partner oft sein 19-jähriger Bruder Mariano. Rivalität zwischen den beiden Brüdern? "Eine gesunde Rivalität", sagt Vater Cesar. Und der große Bruder erzählt: "Wenn wir im Training ein Match spielen, ist die Stimmung ziemlich streng, aber am Ende des Tages verstehen wir uns eigentlich ziemlich gut."

Die Familie habe einfach Tennis im Blut. Der Sport stand schon immer an erster Stelle. Im Urlaub wurde immer Tennis gespielt, Klassenfahrten gab es für die Jungs nicht, erzählt Cesar Palomero: "Unser Leben ist nur Tennis." Der ältere Bruder diente Diego als Vorbild, aber mittlerweile wende sich das Blatt, erzählt Mariano: "Jetzt ist die Zeit, in der er mich so langsam überholt." Aber er gönne ihm den Erfolg und nutze es als Motivation für sich selbst.

Tennis

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Der Blick geht nach oben

Der Vergleich liegt nahe: Ist Diego Dedura-Palomero der neue Alexander "Sascha" Zverev? Der 16-Jährige findet den Vergleich schön, "aber unnötig", sagt er. "Zverev ist die 2 der Welt, ich die Nummer 591." Der 27-Jährige habe so viel gewonnen, da könne er sich nicht mit messen. Aber man könne natürlich davon träumen, einmal an den gleichen Punkt zu kommen. "Und man kann es sich als Ziel setzen", betont Dedura-Palomero. Denn die Chance bestehe immer.

Sein Idol ist aber ein anderer: Rafael Nadal. Der Spanier gewann 22 Grand-Slam-Titel und stand insgesamt 209 Wochen an der Spitze der Weltrangliste. Im Novemmber beendete er seine Karriere. Da Dedura-Palomero auch an der "Rafa-Nadal-Akademie" auf Mallorca trainiert, kennt er die Tennis-Legende persönlich. Sein Idol sei Nadal aber vor allem, "weil er nett und immer respektvoll ist. Auf und neben dem Platz." Eine Gemeinsamkeit haben die beiden schon mal: Auch Nadal ist bekanntlich Linkshänder.

Sendung: DER TAG, 18.12.24, 18 Uhr

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