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Fußball-Bundesliga
Nach dem Feuerzeug-Eklat beim Bundesliga-Spiel zwischen Union Berlin und dem VfL Bochum hat das DFB-Sportgericht ein Urteil gesprochen: Die Partie wird für Bochum gewertet. Es ist wahrscheinlich, dass der 1. FC Union in Berufung gehen wird.
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Das Heimspiel des 1. FC Union Berlin gegen den VfL Bochum in der Fußball-Bundesliga wird mit 2:0 für die Gäste gewertet. Damit hat das DFB-Sportgericht am Donnerstag in Frankfurt/Main dem Protest der Bochumer gegen die Spielwertung stattgegeben.
Bei der Partie im Stadion An der Alten Försterei Mitte Dezember war Bochum-Torhüter Patrick Drewes kurz vor Schlusspfiff beim Spielstand von 1:1 von einem Feuerzeug am Kopf getroffen worden. Das Spiel wurde zwar nach fast 30-minütiger Unterbrechung fortgesetzt - aber ohne den Torhüter und mit einem "Nichtangriffspakt" beider Teams.
Die Bochumer legten daraufhin Protest ein, nun folgte der Sieg am Grünen Tisch für das Bundesliga-Schlusslicht. Gegen das Urteil kann Union Berlin jedoch noch binnen einer Woche Berufung vor dem DFB-Bundesgericht einlegen.
Das DFB-Sportgericht sah es nach der mündlichen Verhandlung als erwiesen an, dass Bochum beim Duell bei Union Berlin irregulär geschwächt wurde.
"Entscheidungen am Grünen Tisch sind immer das allerletzte Mittel. Die Umstände ließen uns aber kaum andere Möglichkeiten", begründete der Sportgerichtsvorsitzende Stephan Oberholz seine Entscheidung: "Wir konnten keine Aspekte eines Komplotts oder eines Schmierentheaters erkennen."
Der 1. FC Union wird nach Vorliegen der schriftlichen Urteilsbegründung über das weitere Vorgehen entscheiden, wie Christian Arbeit, Geschäftsführer Kommunikation des Klubs, danach ankündigte. Arbeit betonte aber: "Dieses Urteil widerspricht unserer Rechtsauffassung, dass das Spiel nach Entscheidung des Schiedsrichters ordnungsgemäß mit dem sportlichen Ergebnis von 1:1 beendet wurde und keine Umstände vorliegen, die eine Änderung des Ergebnisses durch das DFB-Sportgericht begründen könnten."
Die Bochumer begrüßten die Entscheidung. "Wir sind glücklich, dass unsere Argumente vollumfänglich gehört wurden. Der Fußball ist trotzdem der Verlierer, wenn solche Dinge passieren", sagte VfL-Geschäftsführer Ilja Kaenzig.
In der Nachspielzeit der Partie des 14. Spieltags zwischen Union und dem VfL Bochum war ein Feuerzeug in Richtung des Bochumer Keeper Patrick Drewes geflogen und hatte diesen am Kopf gestreift, wie auf den TV-Bildern zu sehen war.
Das Spiel wurde nach dem Vorfall und einer fast 30-minütigen Unterbrechung durch Schiedsrichter Martin Petersen ohne Drewes fortgesetzt und beim Stand von 1:1 beendet. Da Bochum sein Auswechselkontingent bereits ausgeschöpft hatte, ging Angreifer Philipp Hofmann kurzzeitig ins Tor. Beide Teams passten danach den Ball lediglich hin und her.
"Vorne links oben" am Kopf sei er getroffen worden, sagte Drewes bei der dreistündigen Verhandlung im Saal Golden Goal auf dem DFB-Campus. "Das war schon ein Treffer, den ich wahrgenommen habe." Die Bochumer waren nach der Unterbrechung in der Partie nur unter Protest wieder auf den Platz gegangen.
Neben dem Verfahren zum Bochumer Einspruch gegen die Spielwertung gibt es weiterhin ein übliches Sportgerichtsverfahren, bei dem sich Union Berlin für das Verhalten des Zuschauers verantworten muss. Hier ist noch kein Urteil gefällt worden. Die Strafe kann eine Geldstrafe sein, aber theoretisch auch bis zu einer Blocksperre oder einem Geisterspiel reichen. Solche Kollektivstrafen verhängte das Sportgericht in der Praxis allerdings seit 2017 nicht mehr.
Sendung: rbb24 Abendschau, 09.01.2025, 19:30 Uhr
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