rbb24
  1. rbb|24
  2. Sport in Berlin & Brandenburg: News & Analysen
Audio: rbb24 Inforadio | 26.01.2025 | Ina Kast | Quelle: imago images/Susanne Hübner

Fußball-Bundesliga

In allen Belangen schlechter - Union verliert verdient auf St. Pauli

Der Heimsieg gegen den FSV Mainz 05 in der Vorwoche bleibt vorerst ein Strohfeuer. Beim Auswärtsspiel auf St. Pauli verliert der 1. FC Union nach überschaubarer Leistung verdient.

Zum Abschluss des 19. Spieltags in der Fußball-Bundesliga hat Union Berlin mit 0:3 (0:1) beim FC St. Pauli verloren. Die Tore für die Hamburger erzielten Morgan Guilavogui (31. und 51. Minute) sowie Danel Sinani (90.+3). Durch die Niederlage tauschen die beiden Klubs die Tabellenplätze. Union liegt nun mit 20 Punkten auf Rang 14 und damit sechs Punkte vor dem Relegationsplatz 16 (Heidenheim) sowie acht Punkte vor dem ersten Abstiegsplatz 17 (Kiel).

Unions Niederlage in der Nachbetrachtung

Zeit für große Fragen

Union Berlin verliert auf St. Pauli auch das sechste Bundesliga-Auswärtsspiel in Folge. Bedenklicher scheinen aber die grundsätzlichen Probleme, die diese Niederlage zu Tage fördert. Von Ilja Behnisch

Der Spielverlauf

Union-Trainer Steffen Baumgart schickte dieselbe Startformation ins Rennen wie vor einer Woche beim 2:1-Sieg über Mainz 05. Auch weil der vermeintliche Abwehrchef Kevin Vogt weiterhin verletzt passen musste. Doch während gegen Mainz gleich zwei Treffer innerhalb der ersten fünf Minuten fielen, dauerte es am ausverkauften Hamburger Millerntor bis zur 27. Minute, ehe überhaupt eine Torchance zu verzeichnen war.

Nach Ecke für St. Pauli köpfte Guilavogui jedoch nur an die Latte. Doch die Gastgeber waren nun wach, kamen durch ihren Kapitän Jackson Irvine zwei Minute später zur ersten, herausgespielten Möglichkeit der Partie und erneut zwei Minuten später zum Führungstreffer. Nach schönem Steckpass ließ Guilavogui Unions Torhüter Alexander Schwolow mit einem harten Schuss in den Winkel keine Abwehrchance. Die einzige Union-Chance der ersten Halbzeit verbuchte kurz darauf Benedict Hollerbach, dessen Versuch jedoch letztlich zu harmlos war und zur Ecke abgewehrt werden konnte.

Die zweite Halbzeit begann mit einem Wechsel (Laszlo Benes für Andras Schäfer) und mit der zweiten Berliner Chance des Abends. Doch der Versuch des erneut glücklos agierenden Jordan, der mit Ball in den Strafraum eindringen konnte, wurde im letzten Moment per Grätsche geblockt (49.). In der 51. Minute dann der Nackenschlag für die Berliner. Nach Ballverlust in der Vorwärtsbewegung hieß der Torschütze nach schnellem Umschalten erneut Guilavogui. Sein Schuss aus rund 14 Metern rutschte unter dem Körper von Union-Keeper Schwolow zum 2:0 ins Tor. Union-Trainer Baumgart wechselte offensiv, löste die Dreierkette auf, brachte Yorbe Vertessen und Kevin Volland für Leopold Querfeld und Jordan (60.).

Wirklich konstruktiv wurde es in der Folge allerdings selten. St. Pauli, nach Bayern München immerhin mit den wenigsten Gegentoren der Liga, stand defensiv sicher, traf nach hohem Ballgewinn und abgefälschtem Schuss durch Noah Weißhaupt sogar noch den Pfosten (67.) und in der Nachspielzeit nach Einwurf zum 3:0 durch den kurz zuvor eingewechselten Sinani.

Viel rot und trotzdem die Szene, die zum 1:0 für St. Pauli führt. | Quelle: imago images/Susanne Hübner

Was war denn da los?

Gute Geste eines Sponsors des FC St. Pauli: Statt der gewohnten Bandenwerbung erlaubte das Unternehmen einen Moment des Gedenkens. In Erinnerung an den rechtsextremistisch motivierten Anschlag von Hanau vor rund fünf Jahren, bei dem neun Menschen getötet wurden, war demzufolge am Spielfeldrand zu lesen: "Hass darf niemals siegen."

Spieler des Tages

Wäre man in der Lage, die Welt einzig mit Union-Augen zu betrachten, auch nach einer 0:3-Niederlage, dann stünde hier jetzt entweder der Name von Benedict Hollerbach oder der von Diogo Leite. Weil Hollerbach die einzige Union-Antwort war auf die Frage: Offensive? Weil Diogo Leite über die komplette Spielzeit gesehen der einzige Unioner war, der zumindest eine Ahnung aufkommen ließ, warum diese Mannschaft über einige Bundesliga-Saison als eklig zu bespielen galt.

2:3-Niederlage in der Analyse

Hertha scheitert gegen den HSV an den einfachen Wahrheiten

Hertha BSC hat trotz einer der besten Saisonleistungen das so wichtige Spiel gegen den Hamburger SV knapp mit 2:3 verloren. Die Berliner waren zwar in vielen Belangen das bessere Team, scheiterten aber einmal mehr an den einfachen Fußballwahrheiten. Von Marc Schwitzky

Ohne Union-Brille gebührt die Auszeichnung allerdings dem Doppeltorschützen Morgan Guilavogui. Der irgendwann derart berauscht von seinem eigenen Spiel wirkte, dass er sogar erfolgreich grätschte und sogar noch das dritte Tor des Abends vorbereitete. Service-Information am Rande, falls sich wer gefragt hat: Guilavogui ist tatsächlich der jüngere Bruder des Ex-Wolfsburgers und Ex-Mainzers Joshua Guilavogui.

Zählbares

Die Stimmen zum Spiel

Benedict Hollerbach (Union): "Sehr bitter. Solche Spiele darfst Du nicht verlieren. Jetzt ist St. Pauli wieder punktgleich mit uns. Tut weh. (…) Es hat nicht viel gefehlt, das ich hier mit dem Tor rausgehe. Am Ende fehlt das Quäntchen Glück oder die Klarheit. Aber grundsätzlich waren schon Ansätze da."

Hauke Wahl (St. Pauli): "Wir sind extrem glücklich. (...) Wir haben schon oft bewiesen, dass wir gut verteidigen können und gut im Spiel sind und wir haben es heute einfach geschafft, das erste Tor zu schießen. Heute haben wir einfach sehr, sehr gut gespielt."

Der Liveticker zum Nachlesen

Sendung: rbb|24 Inforadio, 26.01.2025, 18:15 Uhr

Artikel im mobilen Angebot lesen