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Quelle: IMAGO / Andreas Gora

2. Fußball-Bundesliga

Gewinner, Verlierer und Verkaufskandidaten bei Hertha BSC vor dem Rückrunden-Auftakt

Hertha BSC startet am Sonntag beim SC Paderborn in die Rückrunde der 2. Fußball-Bundesliga. Wer in der Wintervorbereitung überzeugte und wer den Verein noch verlassen könnte: Das Personal-Update vor dem Auftakt in die zweite Saisonhälfte.

Obwohl Fußball-Zweitligist Hertha BSC vor der Winterpause vier Pflichtspiele in Folge nicht gewonnen hat (drei Niederlagen, ein Unentschieden), ist die Tabellenspitze nach wie vor in Reichweite. Der Rückstand auf den Relegationsplatz beträgt "nur" sechs Punkte, auf den ersten sicheren Aufstiegsplatz lediglich sieben Zähler.

"Jeder kennt diese Liga. Jeder weiß, wie verrückt diese Liga ist. Mit zwei Siegen ist man schon wieder oben dran", sagt Kapitän Toni Leistner im Gespräch mit dem rbb. "Aber wir schauen jetzt von Spiel zu Spiel. Das erste Spiel ist schon eine echte Hausnummer gegen Paderborn, die lange Erster waren."

Gerade einmal 27 Tage liegen zwischen dem Hinrunden-Abschluss in Hannover (0:0) und dem Rückrunden-Auftakt beim SC Paderborn am Sonntag (13:30 Uhr). Es war eine Winterpause mit überschaubarer Vorbereitungszeit auf die Rückrunde und nur einem Testspiel, das Hertha in vier Mal 30 Minuten gegen den Drittligisten Sandhausen bestritt und 2:0 gewann.

Das Winter-Transferfenster ist weiterhin geöffnet, das blau-weiße Lazarett lichtet sich allmählich. Das rbb|24-Personal-Update vor dem Start der zweiten Saisonhälfte.

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Die Gewinner

Kevin Sessa - Vor der Saison hatte Hertha BSC den zentralen Mittelfeldspieler vom Erstligisten Heidenheim verpflichtet, um für eine bessere Balance zwischen Abwehr und Angriff zu sorgen. In der Hinrunde blieb Sessa ein uneingelöstes Versprechen, was auch darauf zurückzuführen war, dass er von Verletzungen zurückgeworfen wurde und nicht in seinen Rhythmus kam. Erst in drei Liga-Spielen stand der 24-Jährige über die vollen 90 Minuten für die Berliner auf dem Rasen.

Doch in der Wintervorbereitung hinterließ Sessa einen positiven Eindruck. Gegen Sandhausen erzielte Sessa mit einem direkten Freistoß die 1:0-Führung. Überhaupt war er im einzigen Test der Wintervorbereitung der auffälligste Mann im Team von Cheftrainer Cristian Fiél.

Beim Aufeinandertreffen mit Paderborn kann er sich deshalb berechtigte Hoffnungen auf einen Startelfeinsatz machen.

Michaël Cuisance – An den ersten zehn Spieltagen sorgte Cuisance mächtig für Aufsehen. Neun Scorer-Punkte (vier Tore, fünf Vorlagen) sammelte der Sommer-Neuzugang in diesem Zeitraum. Ein Wert, den unter allen Herthanern in der Hinrunde ansonsten nur Ibrahim Maza vorweisen kann (fünf Treffer, vier Assists).

Aber: Seit Ende Oktober – dem 3:1-Auswärtssieg beim Karlsruher SC – konnte Cuisance sein Scorer-Konto nicht weiter auffüllen. Gegen Ende der Hinrunde wirkte der Franzose, der 15 Mal in der Startelf stand und 14 dieser Partien auch beendete, teils überspielt und müde.

Wollen in der Rückrunde durchstarten: Kevin Sessa (mi.) und Hertha BSC. | Quelle: IMAGO / Matthias Koch

Ähnlich wie Sessa scheint die Pflichtspielpause auch Cuisance gutgetan zu haben. Gegen Sandhausen präsentierte sich der Offensivspieler mit neuer Frische und Spielfreude – und erzielte passenderweise, nach einer gelungenen Umschaltaktion von Hertha, den 2:0-Endstand gegen den Drittligisten.

Die Abwehrkette scheint indes zunächst gesetzt zu sein. So kündigte Hertha-Coach Fiél nach dem erfolgreichen Test an: "Wenn sich keiner mehr verletzt, wird die Viererkette so spielen wie gegen Sandhausen." Das bedeutet: Deyovaisio Zeefuik, Toni Leistner, Pascal Klemens und Jonjoe Kenny werden gegen Paderborn auflaufen.

Die zuletzt verletzten Linus Gechter und Fabian Reese haben derweil zumindest das Teamtraining wieder aufgenommen und dürften schon bald ihr Comeback feiern. Für Unterschiedsspieler Reese kommt das Duell mit Paderborn definitiv noch zu früh. Innenverteidiger Gechter könnte dagegen schon im Spieltagskader stehen.

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Die Verlierer und Verkaufskandidaten

Genau wie der 1. FC Union, der erstklassige Nachbar und Rivale aus Köpenick, hat auch Hertha BSC in dieser Saison ein Sturm-Problem.

Haris Tabaković, Herthas Top-Torjäger der Vorsaison und mit 22 Saisontreffern einer der drei Torschützenkönige der 2. Bundesliga, konnte nicht adäquat ersetzt werden. Nach aktuellem Stand sind Maza, Florian Niederlechner und Derry Scherhant mit jeweils 5 Toren die gefährlichsten und treffsichersten Herthaner.

Insbesondere Luca Schuler (drei Tore), der vor der Saison aus Magdeburg an die Spree gewechselt war, und Smail Prevljak (ein Tor) konnten im Angriff nicht nachhaltig überzeugen.

Letzterer kam unter Fiél kaum zum Zug (sieben Einwechslungen, 212 Spielminuten) und gilt – genau wie Flügelspieler Palko Dárdai und Mittelfeldspieler Andreas Bouchalakis – bei den Berlinern als Verkaufskandidat.

Kommt dänische Verstärkung aus Ingolstadt?

Mögliche Abgänge könnten Hertha neuen finanziellen Spielraum geben, um sich im Sturm nochmal zu verstärken: Übereinstimmenden Medienberichten zufolge ist die "Alte Dame" ganz konkret an einer Verpflichtung des Angreifers Sebastian Grönning vom FC Ingolstadt interessiert.

Der Däne ist mit 13 Treffern derzeit Top-Torjäger der 3. Liga. Grönning sei in engem Austausch mit Hertha und schon zu Gesprächen und Untersuchungen in Berlin gewesen, hieß es am Dienstag. Zuerst hatte die "Bild"-Zeitung [Bezahlinhalt] berichtet.

Sendung: rbb24, 15.01.2025, 21:45 Uhr

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