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Hertha gegen Nürnberg (imago images/Daniel Lakomski)
Audio: rbb24 Inforadio | 21.02.2025 | Guido Ringel | Quelle: imago images/Daniel Lakomski

Fußball | Hertha BSC

Durchwachsene Premiere von Stefan Leitl gegen Nürnberg: hinten hui, vorne naja

Nach zuletzt vier Niederlagen in Folge und der Entlassung von Trainer Cristian Fiél konnte Hertha BSC den Abwärtstrend gegen den 1. FC Nürnberg zumindest im Ansatz stoppen. Vor allem defensiv zeigte sich die Mannschaft verbessert.

Beim Debüt des neuen Trainers Stefan Leitl ist Hertha BSC gegen den 1. FC Nürnberg am Freitagabend nicht über ein 0:0 hinausgekommen. In einer intensiven, aber ereignisarmen Partie bestimmten die Berliner das Geschehen, ohne aber klare Chancen herausspielen zu können. Durch den Punktgewinn rückt die Hertha vorläufig auf Rang zwölf der Tabelle, kann im weiteren Verlauf dieses 23. Spieltags aber wieder auf Platz 14 abrutschen.

Der neue Hertha-Trainer Stefan Leitl bei seiner Vorstellung (dpa/picture alliance/Andreas Gora)

Neuer Hertha-Trainer Stefan Leitl

"In der Mannschaft ist alles, was man braucht, um erfolgreich zu sein"

Stefan Leitl ist neuer Trainer von Hertha BSC. Am Dienstag wurde der 47-Jährige auf einer Pressekonferenz der Öffentlichkeit vorgestellt und sprach erstmals über seine neue Aufgabe. Das sind seine Ideen und Ziele für den Verein.

Der Spielverlauf

Stefan Leitl änderte die Startelf der Hertha im Vergleich zur 1:2-Niederlage in Düsseldorf auf zwei Positionen. Im Tor begann Tjark Ernst für Marius Gersbeck. Im Sturm ersetzte Florian Niederlechner Michael Cuisance. Chancen aber sollten Mangelware bleiben. In den ersten 45 Minuten sorgte einzig ein Abschluss von Fabian Reese für Gefahr. Seine Volley-Abnahme mit dem linken Fuß geriet aber zu zentral (28.).

Mehr war nicht in der ersten Halbzeit, in der beide Mannschaften deutlich besser gegen den Ball agierten als mit. Immerhin der Einsatzwille stimmte. Die Berliner ackerten über den gesamten Platz und ließen keinen einzigen der ansonsten so gefürchteten Nürnberger Umschaltmomente zu.

An diesem Bild änderte sich auch mit Beginn der zweiten Halbzeit wenig. Hertha hatte mehr Ballbesitz, agierte aber zu statisch oder aber ungenau. Nürnberg verlegte sich komplett auf die Defensive. Ein Reese-Schuss ans Außennetz blieb somit lange Zeit das einzige Highlight (58.). Die Berliner wechselten folglich offensiv, brachten Luca Schuler und Michael Cuisance für Florian Niederlechner und den komplett wirkungslosen Michal Karbownik.

Mit schwindenden Kräften auf beiden Seiten wurde das Spiel in der Schlussphase dann auch tatsächlich etwas offener. Dennoch kam es bis auf einen zu tief angesetzten Lupfer-Versuch von Reese (79.) zu keiner weiteren Torchance der Berliner mehr. Nürnberg hingegen hatte nach Konter und durch Yilmaz die große Chance auf den späten Siegtreffer. Doch der linke Schienenspieler brachte freistehend vor Hertha-Torhüter Tjark Ernst und aus wenigen Metern nur einen Gewaltroller zu Stande (84.).

Pyrotechnik im Nürnberger Fanblock (imago images/O.Behrendt)
Pyrotechnik im Nürnberger Gästeblock. | Quelle: imago images/O.Behrendt

Spieler des Tages

Es ist fast ein bisschen langweilig und angesichts eines torlosen Unentschiedens auf den ersten Blick trotzdem auch ein wenig kontraintuitiv - aber wenn in diesem Spiel was ging, dann über Herthas Unterschiedsspieler schlechthin, über Fabian Reese. Zwar hatte der 27-Jährige auch schon flirrendere Auftritte hingelegt im Olympiastadion und erstaunlich wenig erfolgreiche Dribblings aufzuweisen. Dennoch gingen sämtliche Torchancen der Berliner auf sein Konto.

Einen ähnlich starken Auftritt hatte Pascal Klemens im defensiven Mittelfeld. Der nicht nur lief, lief, lief und lief, sondern auch offensiv durchaus zu gefallen wusste. Zwar spielte er keine überragenden Pässe, die zu direkten Torchancen führten, aber immer wieder sauber nach vorn. Wie stabil die Leistung von Klemens war, merkte man vor allem daran, dass sein Nebenmann Michal Karbownik erst bei seiner Auswechslung so richtig auffiel.

Dortmund-Trainer Niko Kovac (imago images/Max Maiwald)

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Was war denn da los?

Als man sich kurz vor Ende der ersten Halbzeit auf ein schönes Pausen-Nickerchen einstellen wollte, auch weil auf dem Rasen nur überschaubares Erregungspotential vorhanden war, wurde es plötzlich stimmungsvoll im Olympiastadion. Nicht etwa, weil einer der Spieler etwas Besonderes in den Abend stellte, sondern weil plötzlich Bewegung in den Gästeblock mit den Nürnberg-Fans kam.

Von einer Vollsperrung und Bahn-Verspätungen geplagt waren es vor allem die Ultras, die erst mit reichlich Verspätung zum Spiel erschienen. Und begeistert empfangen wurden. Eine weitere Folge der Verzögerung: Mit Beginn der zweiten Halbzeit hatten die Nürnberger Anhänger offenbar einiges nachzuholen in Sachen Pyrotechnik. Zwischen Minute 45 und 48 gab es demnach gehörig Feuerwerk - leider nur auf den Rängen.

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Die Stimmen zum Spiel

Stefan Leitl: "Nicht die ganz große Freude, weil wir das Spiel natürlich gern gewonnen hätten. Aber ich habe eine Leistung meiner Mannschaft gesehen, mit der bin ich absolut ok. Es war der erste Punkt nach vier sieglosen Spielen und ich glaube, dass man heute gesehen hat, in welche Richtung wir gehen wollen. (…) Wir haben in der Halbzeitpause mal auf unseren Tacho geschaut, da waren zweieinhalb Kilometer mehr drauf als beim 1. FC Nürnberg. Das heißt die Jungs wollten unbedingt. Sie haben im Spiel gegen den Ball das umgesetzt, was wir haben wollten. Wir hatten unfassbar viele Ballgewinne, waren leider da nicht konkret genug, um ein Tor zu schießen. Aber gegen eine insgesamt tolle Nürnberger Mannschaft, die in der Rückrunde toll performte, waren wir heute schon das bessere Team."

Fabian Reese: "Wir haben gegen den Ball mit unser bestes Spiel gemacht, haben wenig zugelassen, keine Großchancen, hohe Ballgewinne erzielt. Ich glaube, wir haben den Gegner kontrolliert über 90 Minuten. Wir hatten mehrere Halbchancen, auch die ein oder andere recht gute Chance, wo wir einen Schritt zu spät kommen, wo wir vielleicht ein ganz bisschen ungenau spielen. Ich glaube, heute waren hier drei Punkte drin. Wir waren die bessere Mannschaft. Nichtsdestotrotz haben wie die Niederlagenserie beendet und ein ansprechendes Heimspiel geliefert."

Robin Knoche: "Die erste Halbzeit war nicht ganz so das, was wir uns vorgestellt haben. Defensiv standen wir eigentlich über das ganze Spiel kompakt, standen gut, haben eigentlich kaum irgendwelche Großchancen zugelassen. Was wir uns offensiv vorgenommen haben, die Umschaltmomente auszuspielen, hat heute nicht ganz so funktioniert. Gerade in der zweiten Halbzeit waren einige Möglichkeiten im Ansatz da. Das haben wir nicht sauber genug ausgespielt."

Der Liveticker zum Nachlesen

Sendung: rbb24, 21.02.2025, 22 Uhr

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