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Audio: rbb24 Inforadio | 08.03.2025 | Guido Ringel | Quelle: Imago Images/Matthias Koch

2. Fußball-Bundesliga

Hertha BSC verliert auch gegen Schalke

Das 100. Aufeinandertreffen zwischen Hertha BSC und dem FC Schalke 04 endet mit einer frustrierenden Berliner Niederlage. Damit schweben die Herthaner weiter gefährlich über dem Tabellenkeller. 70.159 Fans kommen ins Berliner Olympiastadion.

Fußball-Zweitligist Hertha BSC droht in den Tabellenkeller zu stürzen. Am Samstag unterlag die Mannschaft von Stefan Leitl trotz deutlich mehr Chancen mit 1:2 (0:1) gegen Schalke 04. In der Rückrunde haben die Berliner bisher nur vier Punkte aus acht Spielen geholt.

Herthas Ibrahim Maza (m.) im Spiel gegen Schalke 04. (Foto: IMAGO / Ulrich Hufnagel)

Vor Duell am Samstag

Worin sich Hertha und Schalke in ihrer Entwicklung ähneln und unterscheiden

Am Samstag treffen Hertha BSC und Schalke 04 aufeinander - das Duell der strauchelnden Riesen im Keller der 2. Bundesliga. Die Traditionsvereine haben ihre ganz eigenen Geschichten - in ihrem Absturz aber mehr Gemeinsamkeiten als Unterschiede.

Der Spielverlauf

Hertha-Trainer Stefan Leitl wechselte im Vergleich zum 0:4 in Elversberg drei Mal. Toni Leistner, Michael Cuisance und Luca Schuler begannen für Florian Niederlechner, Derry Scherhant und Michal Karbownik. Die Berliner präsentierten sich defensiv sehr kompakt. Zum ersten Mal gefährlich wurde es, als der Schalker Paul Seguin an vier Berlinern vorbei zu Christopher Antwi-Adjei passte und dieser mittig aus zwölf Metern aufs Tor abzog. Marton Dardai blockte den Angriff (14.).

Weniger glücklich lief es in der 27. Minute, als Seguin eine Ecke von links ausführte. Hertha-Keeper Tjark Ernst segelte deutlich am Ball vorbei und Tomas Kalas köpfte am langen Pfosten zum 1:0 für Schalke ins Tor.

Weil sich Hertha so weit zurückzog, scheiterten die vereinzelten Angriffe meistens daran, dass sich ein durchgelaufener Berliner mehreren Schalkern gegenüber sah und die nächste Anspielstation noch auf dem Weg in die gegnerische Hälfte war. Kurz vor der Pause verpatzte Hertha eine Großchance zum Ausgleich. Fabian Reese flankte von rechts mittig zu Schuler und Deyovaisio Zeefuik. Doch Schuler kam nicht schnell genug ran und Zeefuik köpfte aus fünf Metern am Kasten von Loris Karius vorbei (40.).

Mehr Bewegung in der zweite Hälfte

Der Ausgleich gelang kurz nach der Pause. Zeefuik schickte Reese über halblinks, der Kalas umspielte und dann sicher zum 1:1 ins kurze Eck traf (51.). Doch keine fünf Minuten später geriet Hertha wieder in Rückstand. Schalkes Pape Meissa Ba drang in den Berliner Strafraum ein und fiel über das ausgestreckte Bein des hereinrauschenden Ibrahim Maza. Schiedsrichter Timo Gerach entschied auf Elfmeter. Kenan Karaman verwandelte (55.).

Die Berliner drückten danach deutlich mehr und setzten Karius unter Druck. Erst mit einem hohen Ball von Reese über die Mitte (67.) und dann mit einem weiteren Flugkopfball von Zeefuik, der aus kurzer Distanz ans Außennetz ging (69.). Schalke wechselte doppelt Adrian Gantenbein und Amin Younes kamen für Taylan Bulut und Mehmet Aydin. Stefan Leitl brachte Scherhant für Ibrahim Maza (72.).

Reese legte in der Schlussphase noch für den eingewechselten Luca Wollschläger (für Leistner) vor, doch auch der Angriff scheiterte (85.). Kurz danach ließ Marten Winkler die x-te Berliner Ausgleichmöglichkeit liegen. Jonjoe Kenny spielte von rechts zum freistehenden 22-Jährigen, der theoretisch nur die Innenseite reinhalten musste, um den Ball aus drei Metern einzuschieben. Doch die Kugel sprang von Winklers Fuß zurück ins Zentrum (87.).

70.159 Zuschauer im Berliner Olympiastadion für das Zweitliga-Spiel von Hertha BSC gegen Schalke 04 (Bild: Imago Images/Nordphoto)
Fast volles Haus: 70.159 Zuschauer kamen ins Berliner Olympiastadion. | Quelle: Imago Images/Nordphoto

Was war denn da los?

In der 79. Minute spielte Leistner direkt vor Schalkes Peter Remmert im Fünfer zu Ernst zurück. Der Hertha-Torhüter nahm den Ball in die Hand - Rückpass. Der Schiedsrichter entschied auf indirekten Freistoß aus fünf Metern Entfernung. Das Sortieren der Spieler dauerte eine Weile. Zehn von elf Berlinern quetschten sich auf die Torlinie. Seguin tippte den Ball für Karaman an, der am herausstürmenden Zeefuik scheiterte.

Zählbares

Interview | Fabian Reese

"Ich liebe Hertha BSC heiß und innig"

Zum Retter auserkoren kehrte Fabian Reese im Januar nach langer Verletzungspause in eine krisengeplagte Hertha-Mannschaft zurück. Einen Monat später spricht er über diese Krise, Erstliga-Träume und die Balance zwischen Fan-Nähe und Druck.

Stimmen zum Spiel

Fabian Reese (Hertha BSC): "Der Expected Goals-Wert war heute sehr hoch. Aber Fakt ist einfach: Wir müssen Spiele gewinnen. Wir sollen nicht so viel reden. Ich stehe jetzt hier, weil ich es muss und mit Ihnen reden darf und erklären soll, woran es gelegen hat. Nichts ersetzt Siege. Nichts ersetzt Tore vorne und hinten wenig zu kriegen. Es ist ganz einfach, aber doch so schwer. Und es gelingt uns gerade zu selten."

Loris Karius (Schalke 04): "Ich glaube, heute war es eine Mannschaftsleistung. Ein Kraftakt. Wir haben sehr gut begonnen. Die erste Halbzeit waren wir eigentlich sehr, sehr gut im Spiel. Dann haben wir das 1:0 gemacht und in der zweiten Halbzeit so ein bisschen den Faden verloren. Trotzdem hat sich jeder reingehauen und alles gegeben."

Tjark Ernst (Hertha BSC): "Man hat gesehen, dass wir ein bisschen gebraucht haben, um ins Spiel reinzukommen. Ich glaube, in der zweiten Halbzeit können wir uns überhaupt keinen Vorwurf machen. In der ersten waren wir zum Teil ein bisschen zu passiv. Ich will nicht sagen zu ängstlich, aber wir haben nicht konsequent vorne draufgeschoben. Das haben wir in der zweiten Halbzeit deutlich besser gemacht."

Sendung: rbb24 Inforadio, 08.03.2025, 13 Uhr

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