Ginkgobäume sehen nicht nur hübsch aus. Sie sind auch sehr robust und gelten als Heilpflanze. Im Herbst aber sorgen die Samen für ein eher unangenehmens Dufterlebnis. Ein Besuch in der Cottbuser Bonnaskenstraße.
Er gehört zu den ältesten Gehölzen der Welt, und ist an vielen Straßen und Gehwegen in verschiedensten Städten zu entdecken. Der chinesische „Ginkgo biloba“ ist mittlerweile auf der ganzen Welt verbreitet.
Vom deutschen Kuratorium „Baum des Jahres“ wurde er sogar zum Baum des Jahrtausends ernannt. Die weiblichen Exemplare aber sorgen im Herbst für einen unangenehmen Geruch.
Schuld sind die Samen, die umgangssprachlich auch als Früchte bezeichnet werden, und ein bisschen wie Mirabellen aussehen. Fallen sie auf den Boden und fangen an zu verrotten, setzen sie dabei vor allem Buttersäure frei. Und die sorgt für ein ganz besonderes Aroma.
Geruch erinnert an Erbrochenes
Mit dem Geruch, der an ranzige Butter oder an Erbrochenes erinnern soll, kann so manche Nase schonmal auf die Probe gestellt werden.
Von der herbstlichen Geruchsbelästigung kann Gisela, die in der Bonnaskenstraße in Cottbus wohnt, ein Lied singen. Die Straße wird von zahlreichen Ginkobäumen gesäumt, die jetzt im Herbst in strahlendem Gelb erleuchten - und stinken.
"Sie brauchen ja bloß mal hier lang gehen, dann merkt man es", sagt die Anwohnerin. "Wir gehen jetzt nur noch hinten raus. Und öffnen die Fenster zur Nordseite".
Quelle: rbb/Anja Kabisch
Samen sind hartnäckig
Eine andere Anwohnerin der Straße zeigt sich hingegen resilient. "Das ist halt so, das ist Natur", sagt sie. "Nase zu und durch. Man sollte aber aufpassen, dass man nicht gerade reintritt."
Denn die glitschigen Samen lassen einen gern mal ausrutschen. Und sie arbeiten sich hartnäckig in das Schuhprofil ein. Das sollte man nach einem Spaziergang in der Bonnaskenstraße also gut kontrollieren. Die klebrigen Samen sorgen sonst für ein Dufterlebnis bis in die Wohnung hinein.
Dabei lässt sich der Gestank des Ginkgos – zumindest im Vorhinein – ganz einfach verhindern. Männliche Ginkgobäume bilden nämlich keine Samen aus. Sie können also ganz ohne Bedenken angepflanzt werden.