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Audio: Antenne Brandenburg | 23.02.2023 | Aline Lepsch | Quelle: dpa/Sina Schuldt

Ausbreitung der Tierseuche

Erster Fall von Afrikanischer Schweinepest in Cottbuser Stadtgebiet festgestellt

In Cottbus ist erstmals bei einem toten Wildschwein die Afrikanische Schweinepest festgestellt worden. Schon seit Wochen breitet sich die Tierseuche im benachbarten Spree-Neiße-Kreis aus. Nun sucht die Stadt mit Hunden nach weiteren Tieren.

Im Stadtgebiet von Cottbus ist der erste Fall der Afrikanischen Schweinepest entdeckt worden. Das teilte das Brandenburger Gesundheitsministerium am Mittwoch mit. Bei einem frisch verendeten Wildschwein südlich des Ortsteils Gallinchen sei das Virus nachgewiesen worden, hieß es in der Mitteilung.

Der Fundort befinde sich südlich der Autobahn 15, innerhalb des bereits bestehenden Kerngebietes. Deshalb ergebe sich keine neue Seuchenlage, so das Ministerium. Das Gebiet befindet sich unmittelbar an der Grenze zum Spree-Neiße-Kreis. Dort waren zuletzt täglich infizierte Kadaver gefunden worden.

Kadaver in Nähe der A15 gefunden

Afrikanische Schweinepest breitet sich rasant Richtung Cottbus aus

Für Menschen ist sie ungefährlich, doch für Schweine meistens tödlich: Die Afrikanische Schweinepest grassiert seit 2020 in Deutschland, anfangs in der Lausitz. Jetzt breitet sie sich schnell Richtung Cottbus aus. Die Stadt soll nun zur Sperrzone 2 werden.

ASP-Ausbreitung nach Norden soll verhindert werden

Das zuständige Veterinäramt habe sofort eine flächenhafte und intensive Fallwildsuche mit Hilfe von Suchhunden eingeleitet. Damit soll herausgefunden werden, wie stark die Schweinepest bereits im Cottbuser Stadtgebiet verbreitet ist.

Auch wenn sich aus dem Fund nun keine neue Lage ergebe, sei die Situation ernst, so die Leiterin des ASP-Krisenstabes im Land, Antje Töpfer. Eine weitere Ausbreitung Richtung Norden müsse unbedingt verhindert werden. Nördlich von Cottbus befindet sich der Spreewald.

Interview | Schweinepest bei Cottbus

"Den Jägern ist verstärkte Bejagung angeordnet worden"

Die Schweinepest rückt Richtung Cottbus vor und beschäftigt - neben Amtstierarzt und Landwirten - auch die Jäger der Region. Die müssen jetzt soviele Schweine schießen wie möglich, sagt Falk Frömming von der Unteren Jagdbehörde.

Zuletzt hatte es vor allem südlich von Cottbus, im Landkreis Spree-Neiße zahlreiche Tierfunde gegeben. Besonders betroffen ist das Gebiet um die Talsperre Spremberg. Dort werden täglich bis zu zehn Kadaver gefunden. Bereits in der vergangenen Woche waren verendete Wildschweine drei Kilometer südlich der Stadt gefunden worden.

Deshalb war vor allem der Spreeverlauf verstärkt kontrolliert worden. Zusätzliche Zäune wurden und werden gebaut und auch Jäger haben die Anweisung bekommen, verstärkt Schwarzwild zu bejagen.

Sendung: Antenne Brandenburg, 22.02.2023, 07:30 Uhr

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