Konkretere Pläne ab 2025 erwartet - Riesiger See könnte in der Tagebaugrube von Welzow Süd entstehen

Fr 24.02.23 | 11:55 Uhr
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Der Braunkohletagebau Welzow-Süd der Lausitz Energie Bergbau AG (LEAG). (Quelle: dpa/Patrick Pleul)
Video: rbb24 | 24.02.2023 | Nachrichten | Bild: dpa/Patrick Pleul

Aus dem Tagebau Welzow Süd könnte nach dessen Ende der größte künstliche See Europas entstehen. Doch wie genau er gestaltet sein soll - und ob überhaupt genug Wasser dafür da ist, wird erst in den nächsten Jahren geklärt.

Nach dem Ende der Kohleförderung soll aus dem Tagebau Welzow Süd (Spree-Neiße) ein riesiger See entstehen. Das sieht der aktuelle Braunkohleplan vor, der auch die Nachnutzung der Grube regelt. Auf Details müssen die Einwohner von Welzow allerdings noch länger warten, wie die gemeinsame Landesplanung Berlin-Brandenburg am Donnerstagabend klarmachte.

Die Landesplanung stellt unter anderem Raumordnungspläne, aber auch Braunkohle- und Sanierungspläne auf. Am Donnerstagabend informierte sie in Welzow über den weiteren Verlauf der Planungen. Fest steht laut Landesplanung bisher, dass die Kohlegrube nach dem Abbau zu einem See werden soll. Eine andere Form der Nachnutzung sei nicht möglich, hieß es. Unklar ist allerdings, ob es beispielsweise mehrere kleine Seen geben soll oder einen großen - oder auch ob es ausreichend Wasser in der Lausitz für die Flutung gibt.

Neuer Braunkohleplan wegen fehlender Erweiterung

Ursprünglich sollte der Tagebau Welzow Süd erweitert werden. Dies wurde aber aufgrund des vom Bund beschlossenen Kohleausstiegs bis 2038 abgesagt. Eigentlich war auf der Fläche des zweiten Tagebau-Abschnitts ein Folgesee geplant, der Abraum aus der zweiten Grube sollte zum Verfüllen des ersten Abschnitts genutzt werden. Da der Tagebau aber nicht erweitert wird, muss der See auf dem Bereich des ersten Abschnitts entstehen.

Es könnte der größte künstliche See Europas werden. Insgesamt hat der Tagebau Welzow Süd eine Fläche von etwa 11.200 Hektar. Er erstreckt sich über die Landkreise Spree-Neiße, Oberspreewald-Lausitz und bis hinein nach Sachsen.

Bevor es soweit ist, muss laut Landesplanung aber der Braunkohleplan geändert werden. Der aktuelle sieht noch die Erweiterung des Tagebaus vor. Mit der Fertigstellung des neuen Braunkohleplans rechnet die Landesplanung aber frühestens zum Ende des Jahres 2025. Erst dann steht auch die Nachnutzung fest.

Im laufenden Jahr sollen noch verschiedene Gutachten eingeholt werden. Erst danach sei klar, wie groß der See werden und woher genau das Wasser kommen soll. 2024 soll dann ein Planentwurf für den See veröffentlicht werden, gegen den die Einwohner noch Einwände erheben können.

Gereizte Stimmung, Bürgermeisterin zufrieden

Bei der Präsentation der Informationen war die Stimmung unter den Einwohnern teils gereizt. Zahlreiche Bürger äußerten ihre Skepsis gegenüber den bisherigen Plänen. Die Landesplanung versicherte aber, die Kritik und Anregungen der Bevölkerung ernst nehmen zu wollen. Fragen zu Einzelheiten könnten wegen der noch laufenden Planung allerdings nicht beantwortet werden.

Welzows Bürgermeisterin Birgit Zuchold zeigte sich dennoch zufrieden mit der Infoveranstaltung. "So zeitig haben wir in einem Planverfahren noch nie eine Bürgerbeteiligung gehabt", erklärte sie nach der Veranstaltung. Sie habe Vertrauen in die Landesplanung, dass die vorgetragenen Bedenken berücksichtigt werden.

Sendung: Antenne Brandenburg, 24.02.2023, 8:30 Uhr

40 Kommentare

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  1. 40.

    Das Gebiet könnte ein Naturpark werden. Aber schlagt mich nicht tot-ähnlich wie der Schlabendorfer und Stossdorfer See. Vielleicht ist dann der Aufwand am geringsten
    Natürlich kein neues Tourismus Zentrum. Zieht eh wieder ein Haufen Verkehr an.Infrastruktur?

  2. 39.

    Ich frage mich nur wie im Rheinischen Braunkohlerevier die Renaturierung funktionieren soll
    Ein Loch ist bis zu 250 m Tief
    Wasser vom Rhein muss Kilometerweit hergepumpt werden
    Es gibt Berichte die besagen das alleine der Tagebau Hambach ca.50 Jahre dauern würde, ihn zu fluten
    Das bei zunehmender Wasserknappheit auch in Westdeutschland

  3. 38.

    Vom Neugierigen wird nichts kommen, in Kohle und Atom verliebter Schaumschläger eben...
    Leag Welzow Süd im Durchschnitt weniger als 20. Hinzu kommen noch ein paar die die tatsächlich dreckige Arbeit wie Instandsetzung machen. Outsourcing, schön billig für die Leag.

  4. 37.

    "und Atomstrom importieren" Aus der Ukraine? Da gab es mal ein Angebot, was wohl nicht angenommen wurde.

  5. 36.

    Nachdem Motto "wasch mich, aber mach mich nicht naß" wird Deutschland auch dafür eine Lösung haben: unsere Gruben schließen und dafür mehr Importkohle verbrennen. Oder, falls verfügbar, Kohle- und Atomstrom importieren....Der Nutzen für die Umwelt: Null

  6. 35.

    Wirtschaftlich war es wohl bisher nicht. Aber wenn es strategisch wichtig sein sollte, fragt keiner nach Wirtschaftlichkeit - siehe aktuell PCK.

  7. 34.

    Wie wäre es, das Gebiet zu begrünen und 1 Mii Wohnungen zu bauen. ???????

  8. 32.

    Gibt nur ein kleines Problem....WASSERMANGEL und das was Sie Wertschöpfung nennen schon heute und zukünftigen Generationen teuer bezahlt werden muss.

  9. 31.

    "Renaturierung" Marke "so billig wie möglich". Wo soll das Wasser herkommen, was auf so riesigen Seen täglich verdampft?

  10. 30.

    Wenn Du ein Konzept für entsprechende
    Speichermedien hast, kannst Du sofort
    damit loslegen.
    Man könnte auch das größte Pumpspeicherwerk der Welt mit dem kleinsten Höhenunterschied bauen.
    Ein Eintrag ins Guinnesbuch ist damit sicher!!

  11. 29.

    Und die Welzower haben schlecht von der Kohle gelebt??? Wieviel Leute hat der Tagebau beschäftigt? Ich helfe gerne weiter.

  12. 28.

    Vattenfalls „Braunkohlemunks“ haben dafür gesorgt, daß die Lausitz von der Wertschöpfung her mit den besten Regionen Westdeutschlands mithalten konnte. Mit Ihrem See können Sie es dann mit Uckermark aufnehmen.

  13. 27.

    Die Flutung ist ein Kotau vor der LEAG. Im rheinischen Braunkohlegebiet ist die Renaturierung sogar gesetzlich vorgeschrieben. Wieso bekommen die ostdeutschen Braunkohleländer das nicht hin und riskieren noch länger anhaltendene Wasserknappheit? Denkt von den Planern keiner nach oder…?

  14. 26.

    Wie es wirklich mit den Gewerbesteuern aussah können Sie mal bei den betroffenen Kommunen nachfragen. Vattenfall hat das größte Stück vom Kuchen nach Schweden gebracht und hier Peanuts an Vereine verteilt.Die Leag bis letztes Jahr nicht ein Cent.
    Aber was solls, der Kohlenmunk denkt ja auch das er ein Held ist.

  15. 25.

    Fangt die Hexe...
    Erst gab es massig Gewerbesteuern und nun einen See.
    Auch der in Cottbus wird mal voll...die meisten freuen sich. Nur die Miesepeter nicht

  16. 24.

    ...lasst das grösste Photovoltaik-Feld entstehen.
    Das benötigte Wasser würde nur zu noch mehr Wasser-Notstand führen

  17. 22.

    Und wenn man all die Löcher dann geflutet haben wird, kommt man auf die Idee, die dortigen reichhaltigen Kupferschiefer-Vorkommen abzubauen. ;-)

  18. 21.

    Danke für Ihren Kommentar, zeigt er doch das Sie Null Ahnung haben welche Probleme,Schäden und Kosten der mindestens 33 Jahre zu lang währende Raubbau für lange Zeit bringen wird. Aber immerhin, ein paar Hanseln haben jahrelang gut gelebt....auf Kosten aller.

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