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Audio: Antenne Brandenburg | 06.03.2023 | Quelle: Stadt Senftenberg

Oberspreewald-Lausitz

Sanierung des Senftenberger Spaßbades verzögert sich weiter und wird deutlich teurer

6,4 Millionen Euro sollte die Sanierung des Erlebnisbades Senftenberg kosten - nun stehen 20 Millionen im Raum. Die Bauarbeiten verzögern sich deutlich. Nun müssen sich die Stadtverordneten die Frage stellen: Ergibt die Sanierung noch Sinn?

Die Sanierung des Erlebnisbades Senftenberg (Oberspreewald-Lausitz) wird deutlich teurer als geplant. Zudem verzögern sich die Arbeiten, die Wiedereröffnung muss verschoben werden. Das geht aus einem Gutachten hervor, das dem rbb vorliegt.

Die Stadtverwaltung hatte das Gutachten in Auftrag gegeben hatte, nachdem das zuständige Bauunternehmen die Sanierungsarbeiten zunächst abgebrochen hatte. In der vergangenen Woche wurde es der Stadtverordnetenversammlung vorgestellt.

Die Wiedereröffnung des Hallenbades war für Anfang 2024 geplant. Laut dem Gutachten wird es mindestens bis 2025 dauern, bis die Halle wieder genutzt werden kann.

Neuer Bürgermeister Andreas Pfeiffer (CDU)

Senftenberg hat ab sofort einen neuen Chef

Grund für die Verzögerungen sind laut Gutachten erhebliche Mängel in der Bausubstanz. Nicht nur der Beton ist deutlich weniger stabil als zunächst angenommen, sondern auch der Stahl im Beton. Dieser sei carbonatisiert, vereinfacht ausgedrückt verrostet. Dadurch ist die Tragfähigkeit der betroffenen Wände und Säulen deutlich eingeschränkt.

Das sorgt auch für eine Steigerung der Sanierungskosten. Das Rathaus war ursprünglich von 6,4 Millionen Euro ausgegangen, korrigierte diese Annahme allerdings bereits auf elf Millionen Euro. Nun stehen 20 Millionen im Raum, abhängig vom weiteren Verlauf der Arbeiten.

Drei Optionen für weitere Sanierung

Die Stadtverordneten müssen, wahrscheinlich Anfang Mai, darüber entscheiden, wie es mit dem Erlebnisbad weitergeht. Drei Optionen gibt es laut Gutachten: Es werden weiterhin wie geplant nur Instandsetzungsarbeiten durchgeführt, ein Teil des Bades wird abgerissen und der Rest saniert oder es gibt einen kompletten Neubau. Laut Gutachten sollte dabei vor allem zwischen den letzten beiden Varianten abgewogen werden.

Gegen die weitere vollständige Sanierung spreche etwa, dass noch nicht die Bausubstanz im kompletten Bad begutachtet wurde und dass sich etwa weitere Schäden unter älteren Ausbesserungen verbergen könnten. Sollte weiterhin saniert werden könnten sich die Arbeiten also als Fass ohne Boden herausstellen.

Dem Schwimmverein Senftenberg war nach rbb-Informationen noch vor wenigen Wochen versichert worden, dass es bereits im nächsten Jahr mit dem Training in der Halle weitergehen könne. Auch der Verein muss sich nun umstellen.

Kritisch bleibt die Frage, warum die Senftenberger Stadtverwaltung überhaupt von einer möglichen Sanierung des Bades ausgegangen ist. Bei Schwimmbädern, die heute und mit modernsten Materialien erbaut werden, wird laut Gutachten von einer Lebensdauer von 50 Jahren ausgegangen. Das Senftenberger Bad wird in diesem Jahr bereits 53 Jahre alt.

Der Bürgermeister von Senftenberg, Andreas Pfeiffer (CDU) erklärte am Montag, es werde nun geprüft, warum die Sanierung überhaupt angestrebt worden sei.

Sendung: Antenne Brandenburg, 06.03.2023, 14:10 Uhr

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