Seit sieben Wochen vermisst
Seit dem 15. Februar wird der 22-jährige Nick aus Döbern in Kapstadt vermisst. Nun haben Freiwillige die Suche wieder aufgenommen, auch die Polizei sucht weiter. Und das nach wie vor offiziell nach einer vermissten Person - nicht nach einer Leiche.
Die Suche nach dem im südafrikanischen Kapstadt vermissten Nick aus Döbern (Landkreis Spree-Neiße) ist wieder aufgenommen worden. Das berichtet ARD-Korrespondentin Jana Genth aus Kapstadt. Verschiedene Gruppen würden nach dem Vermissten suchen, so beispielsweise das Bürgerforum von Hout Bay, dem Stadtteil in dem der 22-Jährige beim Wandern verschwunden war.
Regelmäßig würden Bewohner die Route ablaufen, die auch der Vermisste genommen habe. Sie berufen sich dabei auf Daten einer Wander-App, die auch der Döberner genutzt hatte. Die Suche konzentriert sich dabei auf den Bereich, in dem der 22-Jährige überfallen worden sein soll.
Für Probleme bei der Suche sorgt unterdessen der Regen der vergangenen Tage und Wochen, so Genth. Der Boden sei weich und rutschig und die Pflanzen dicht und verwoben. Neue Spuren seien bislang noch nicht entdeckt worden, so die ARD-Korrespondentin.
In Kürze wolle aber auch der südafrikanische Bergsteigerclub aktiv werden und den Berg von der Meeresseite her absuchen. Das seien teils professionelle Bergretter, die das Gebiet unter anderem mit Drohnen absuchen wollen. Mit der entsprechenden Ausrüstung sollen auch die scharfen Felskanten auf der Seeseite unter die Lupe genommen werden.
Nach Angaben eines Polizeisprechers sucht auch die Polizei weiter nach dem 22-Jährigen aus Döbern. Offiziell werde nach wie vor nach einer vermissten Person gesucht. Die Behörden gehen nach eigenen Angaben also auch sieben Wochen nach seinem Verschwinden davon aus, dass der junge Mann noch am Leben ist.
Fünf Männer, die zugegeben hatten, den 22-Jährigen überfallen zu haben, schweigen unterdessen weiter beharrlich. Neue Aussagen habe es nicht gegeben. Laut Korrespondentin Jana Genth seien die Verdächtigen nun aber voneinander getrennt worden und würden nun täglich einzeln befragt. Es bleibt bislang bei der Darstellung, dass sie den Vermissten überfallen hatten und er im Anschluss weggelaufen sei.
Anfang Mai ist eine weitere Anhörung vor Gericht geplant. Dabei sollen unter anderem Ergebnisse von DNA-Analysen und Untersuchungsergebnisse von Telefondaten vorliegen.
Zuletzt hatte sogar der Bürgermeister von Kapstadt öffentlich bedauert, dass die Ermittlungen nur schleppend vorangingen.
Sendung: Antenne Brandenburg, 04.04.2023, 15:40 Uhr
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