Kreislaufwirtschaft im Straßenbau
Rund 500 Kilometer Fahrbahn muss die Autobahn GmbH des Bundes allein in Brandenburg sanieren. Der Grund: die Alkali-Kieselsäure-Reaktion, besser bekannt als Betonkrebs.
Auf einem Bauabschnitt zwischen Cottbus und Forst (Spree-Neiße) setzt die Autobahn GmbH nun auf Kreislaufwirtschaft. Der beschädigte und von der Fahrbahn entfernte Beton wird direkt wieder für den Neubau verwendet.
Das Verfahren soll die Bauzeit verkürzen und Ressourcen sparen, weil kein Naturstein mehr abgebaut werden muss, erklärt Ralph Brodel von der Autobahn GmbH.
Deshalb wird auf dem elf Kilometer langen Abschnitt zwischen Cottbus und Forst gerade die alte Betonfahrbahn buchstäblich zertrümmert. Die großen Brocken werden noch einmal geschreddert, die in unzählige Kieselsteine zerkleinerte Fahrbahn zu großen Haufen aufgetürmt. Der Kies aus der alten Autobahn wird dann als Frostschutzschicht eingebaut, darauf kommt schließlich die neue Fahrbahn aus Asphalt.
"Da wird nicht nur ein kleiner Steinbruch komplett eingespart", so Brodel. Auch die zahlreichen Fahrten der Kipplaster zu den entsprechenden Kiesgruben oder Recyclinghöfen würden entfallen. 360.000 Liter Diesel würden eingespart, so Brodel.
Der Einsatz des recycelten Materials spare zudem Zeit, ergänzt sein Kollege Thomas Mattuschka. Die Sanierung der elf Kilometer Autobahn würde andernfalls nicht elf Monate dauern, sondern doppelt so lang.
Sendung: Antenne Brandenburg, 19.07.2023, 16:40 Uhr
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